osaki schrieb:Ich glaube nicht, daß Du eine Glaubensvorstellung hast, sondern ich weiß, daß du sie hast, denn Du hast sie hier detailliert beschrieben. Du hast keinen Beweis für die von Dir beschriebenen Seelen oder Gott, ergo, stellst du Dir vor, oder empfindest dies. Dagegen ist nichts zu sagen, wenn es für Dich ein gutes Gefühl ist, und selbst wenn nicht, ist das Deine ganz persönliche Sache.
Ich habe hier beschrieben, dass ich Gott/Jesus liebe. Aus dieser Liebe heraus lebe ich, so, wie andere Menschen aus anderen Inhalten heraus leben. Ich bevorzuge eine gewisse Art geistiger Nahrung, die hier offenbar niemand kennt und niemand mit mir teilen will. Das ist jedoch kein Grund für mich, eine Nahrung zu wählen, die mir nicht bekommt, die mir "Bauchschmerzen" beschert. Das hat nichts mit
Glaubensvorstellungen zu tun, sondern ist schlichtweg von existenzieller Bedeutung. Bin ich hier (auf der Erde), um mir etwas vorzustellen - oder bin ich hier, um das zu sein, was ich bin. Bin ich eine Vorstellung?
Wenn jemand für etwas Beweise braucht, dann geht es um irdische Belange, wie zum Beispiel um die Wissenschaft. Dafür bin ich nicht zuständig, mein Weg ist ein anderer.
osaki schrieb:Wenn Du aus meinem Nichtglauben schließt, daß ich nicht an Gottes Geschöpfe glaube, ist das vollkommen richtig. Denn Gott hat in meiner Vorstellung keinen Platz und sämtliche Lebenwesen auf diesem Planeten, sind für mich nicht Gottes Werk oder das einer wie immer gearteten Schöpferkraft, sondern aus der Natur heraus entstanden.
Du meinst wohl aus irdischer Natur? Davon spreche ich aber nicht. Mir geht es vor allem um die geistige Ebene, denn aus dieser Ebene komme ich ursprünglich her und auf diese werde ich wieder zurückkehren. Meine irdische Existenz ist nur Zwischenstation auf dem Weg nach Hause. Weil ich hier einiges dazulernen kann, was mir und anderen Geschöpfen dient.
osaki schrieb:Es wäre schön, wenn Du einen Schritt aus Deinem Glauben treten könntest und ihn als das siehst, was andere im Glauben sehen. Doch das Du das nicht kannst, zeigt sich immer darin, wenn Du schreibst, daß es an der Finsternis liegt, daß man nicht glaubt. Schade. Toleranz zeigt sich auch darin, daß man als Gläubiger nicht auf der einzig gültigen Wahrheit beharrt, ebensowenig wie ein Atheist, den Glauben anderer nicht leugnen sollte, und dem anderen nicht unterstellen sollte, daß der Gläubige nur vorgibt zu glauben.
Ich respektiere Deinen (Nicht)Glauben. Mehr kann ich nicht für Dich tun. Ich ziehe es vor, mit meinen eigenen Augen zu sehen, so wie Du auch mit Deinen eigenen Augen zu sehen pflegst. Nicht an das Licht (Gott) zu glauben (es zu verneinen), ist gleichbedeutend mit dem Glauben an die Finsternis - oder gibt es etwas, das gleichzeitig bejaht und verneint? Jemand, der die Sonne der geistigen Welt nicht anerkennt, hat nicht verstanden, dass ohne diese auch die Sonne der physikalischen Welt nicht existieren würde. Jedoch ohne die physikalische Sonne gäbe es kein Leben auf diesem Planeten - oder müsste das gegebenenfalls erst noch bewiesen werden?
Hätten beispielsweise die Höhlenbewohner seinerzeit an ein Internet glauben können/wollen? Würde das heissen, dass es das Internet gar nicht gibt? Dass dieses nur ein Fantasiegebilde/eine Glaubensvorstellung/ein Konstrukt ist? Man kann wohl alles verneinen, was nicht bewiesen ist, aber heisst das, dass es deshalb nicht existiert?
osaki schrieb:Doch wenn er sich einer gläubigen Gemeinschaft zusammentut, die andere Menschen als unzuläglich ansieht, weil sie nicht glauben, sie womöglich herabsetzt oder dementsprechend behandelt, ist der Sinn des Glaubens aufgehoben und hat für die Gemeinschaft nur negative Auswirkungen.
Vielleicht hast Du schon vergessen, dass dieses Thema vor kurzem schon besprochen wurde. Du hast eventuell vergessen, dass ich schrieb, Liebe (zu Gott und allen seinen Geschöpfen) würde nicht über andere richten wollen. Liebe in dem Sinne, wie ich sie meine, ist bedingungslos. Kennst Du Liebe dieser Art? Ist Dir auch bewusst, dass ein Fehlen dieser Liebe gleichbedeutend einem Fehlen von Licht ist? Ist Dir bewusst, dass eine schlechte Saat nur eine schlechte Ernte zur Folge haben
kann?
Woher stammen diese immer wieder auf dasselbe hinauslaufenden Aussagen/Bestätigungen von Dir? Möglicherweise aus Deinem Glauben an die irdische Natur?
off-peak schrieb:Es ist das alte Problem [oder das alte Spielchen so manch Gläubiger, zu meinen, sie könnten Ungläubige mit dieser Rhetorik reinlegen und doch als gläubig vorführen], dass "glauben" verschiedene Bedeutungen hat.
Hm, wenn Du solche Spielchen bei mir zu erkennen meinst, dann hast Du wohl nicht die geringste Ahnung, worum es mir hier geht. Oder bin ich etwa im falschen Thread gelandet? Geht es hier um Spiele?
Wenn Du kein Interesse an der inneren Welt anders Denkender/Fühlender hast, weshalb schreibst Du hier mit? Hört das Interesse dort auf, wo jemand nicht dem Interesse der "Herde" dient?
off-peak schrieb:In so einem Fall gibt es dann den "lieben Gott" eben nicht. Entweder, weil es gar keinen gibt oder weil er nicht liebend wäre oder liebend handelte.
Die Frage wäre hier wohl, was genau mit Liebe assoziiert wird. Vielleicht mit etwas, das der eigenen Ichbezogenheit dient?