@schtabeaBezüglich der Rationalität und subjektiven Faktoren nochmal allgemein. Eine Begründung ist rational wenn sie streng logisch aus den Prämissen folgt. Prämissen können durchaus subjektiv sein, aber die Folgerung muss nach streng logischen Kriterien erfolgen um als rational eingestuft zu werden.
Ein Beispiel:
Meine subjektiven Prämissen wären:
Ich höre am liebsten New Wave of British Heavy Metal. Ich möchte jetzt meine Lieblingsmusik hören.
Judas Priest aufzulegen, wäre für mich eine rationale Handlung die mit den Prämissen im Einklang steht.
Wer allerdings NWoBHM überhaupt nicht mag, für den wäre die Handlung eher irrational.
Die Prämissen sind subjektiv, die Schlussfolgerung ist aus den Prämissen objektiv richtig gezogen, aber nicht objektiv wahr.
Wenn ich einen objektiv wahren Schluss ziehen will müssen sowohl die Prämissen objektiv wahr sein, als auch der Schluss objektiv richtig gezogen werden.
Die Frage ist jetzt wo die Diskussion hingehen soll, geht es darum auf rationalem Wege Handlungsanweisungen zu finden die mit meinem subjektiven Befinden im Einklang stehen, oder darum herauszufinden was wahr ist.
Ersteres würde ich als Zweckrationalität bezeichnen. Dass es zweckrationale Begründungen für den Glauben gibt ist relativ einfach zu zeigen.
Da kann man sich schmeichelhafte und nicht so schmeichelhafte Beispiele heranziehen. Insoweit stimme ich Dir zu.
Aber ich vermute, dass es in der Diskussion vermehrt darum geht was tatsächlich der Fall ist, und da müssen wir eben etwas genauer sein. Die Prämissen objektivieren und auf saubere logische Schlussfolgerungen achten. Und dann sind wir im Grunde bei sauberer wissenschaftlicher Methodik angekommen.
Zur Urknallfrage später mehr.
@SarvDamit man Deine Argumentation bezüglich der Natur als rational einstufen kann müssen die folgenden Punkte gelten.
Wenn Du aus der Beobachtung der Natur auf die Existenz eines Gottes rückschließt, dann muss die Beobachtung aus der Gotteshypothese folgen, sonst ist es tatsächlich eine willkürliche Gleichsetzung bzw. ein non sequitur (es folgt nicht). Könntest Du die entsprechende Folgerung mal durchexerzieren.
Damit eine Hypothese inhaltlich einen Sinn ergibt muss es auch potentiell mögliche nicht selbstwidersprüchliche Beobachtungen geben die zur Hypothese in Widerspruch stehen. Andernfalls wäre es eine Tautologie und damit semantisch leer.
Sprich:
Wie müsste die Welt aussehen, um eine Gotteshypothese zu widerlegen.