Sarv schrieb: e.
Wieso Antikes Wunschdenken (Frage ironsich gemeint, dass man selber darüber nachdenkt...) ?
Mit antik meine ich die Grundlage des Glaubens, begründet auf dem damaligen Wissenstand, wonach die Welt sich auf einer Scheibe befand und Gottes Wohnstatt darüber im Himmelsgewölbe. Trotz Aufklärung und wissenschaftlichem Fortschritt scheint sich dieses Bild immer noch in manchen Köpfen gehalten zu haben, wir sind unten und oben ist Gott. In seinem Namen wurden und werden Kriege geführt und Grausamkeiten begangen, ohne das es ihn irgendwie berühren würde, er bleibt abwesend. Es ist ja nicht so, das man nicht auch dafür eine Antwort hätte. Der Astro-Physiker Gerhard Börner (gläubiger Christ) sagt in einem Interview mit der BZ:
BZ: Hat Gott grundsätzlich Gutes vor?
Börner: Das weiß ich natürlich nicht. Ich hoffe das. Ich sehe, dass die Welt doch im Grunde schön ist, und ich sehe diese Entwicklungen, die sich immer mehr verfeinert haben, und da denke ich, dass Gott etwas Interessantes vorhat. Sicher nicht böse. Eine Vorstellung, die mir sehr sympathisch ist, ist, dass Gott auch nicht von Anfang an allwissend und allmächtig ist, dass ihm das auch nicht ganz klar ist, was sich da alles Interessantes ereignen kann. Warum schafft er sonst überhaupt irgendwas? Wenn er schon vollkommen und allmächtig ist, könnte er ja zufrieden sein mit sich selber.http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/was-glauben-forscher-die-glauben--48227555.htmlAha, Gott ist also nicht allmächtig und hat ein wenig herumexperimentiert. Das geht dann eindeutig auf Kosten lebendiger und fühlender Wesen, schöne Sch.... Und wenn er nicht allmächtig ist, dann lernt er noch und wir müssen damit klakommen. Er überläßt seine Schöpfung sich selbst und den Naturgesetzen, welche ihm die göbste Arbeit abnehmen sollen. Sehr praktisch. Und das Ding mit dem freien Willen nimmt ihm auch noch Verantwortung ab.
Sarv schrieb: Denn was ist denn Weisheit im wahrsten Sinn des Wortes
Würdest du und andere objektiv, das heisst neutral meine beiträge lesen würde man sich dies nicht fragen.
KL21 schrieb:
Und was hätte das jetzt mit einem rational begründbarem Gottglauben zu tun ?
"Weisheit = ! ! Bezeichnet vorrangig ein tiefgehendes Verständnis von Zusammenhängen in Natur, Leben und Gesellschaft sowie die Fähigkeit, bei Problemen und Herausforderungen die jeweils schlüssigste und sinnvollste Handlungsweise zu identifizieren. ! !
Wenn ich deine Beiträge neutral lesen würde, wären sie ein lauwarmes Lüftchen ohne Reflektion, weil sie von dir weggeschrieben sind und den jeweils anderen Beitrag von Vorneherein für falsch erklären, bis auf wenige Ausnahmen. Wären deine Beitrage selbst neutral, würden sie nicht darauf abzielen das du die Weisheit von der ich geschrieben habe besitzen würdest und alle Anderen nicht. Ich nehme mal an, das du Agnostiker bist, wenn du aber einer bist, dann kannst du nur von der Warte aus diskutieren, das du eben nicht weißt ob Gott existiert und deshalb auch nicht annehmen kannst, das es einen rationelen Grund geben könnte, an ihn zu glauben. Es gibt aber mindestens 100 rationale Gründe nicht an ihn zu glauben. Mindestens 2 davon habe ich schon dem Interview Börner/BZ entnommen.
Sarv schrieb:Was ist daran so schwer ?
Ich weiss es, man selber stellt sich immernoch vor wie es sein kann das alles wie es ist so ist wie es ist.
Es ist wie es ist, weil Gott wie Börner sagt nicht allmächtig ist und er deswegen auch nicht die Verantwortung trägt, wir aber dafür einen eigenen Willen haben, für den wir dann selbst verantwortlich sind. Für mich geht daraus hervor, das, wenn Gott existiert, dieser herumexperimentiert, uns die Verantwortung selbst überläßt und deswegen der Glaube an ihn Irrational ist.
Schlüssig ist für mich, das unsere Weisheit, wie beschrieben bei Wiki, aus Rationalität, Intuition, Wissen und Verstandestätigkeit besteht, gewürzt entweder mit einem sicheren Glauben, wie etwa das morgen, wenn alles gutgeht, ein neuer Tag ist oder mit der irrationalen Vorstellung, das Gott schon alles gut werden lassen wird, weil er allmächtig ist. Zwischen diesen beiden Möglichkeiten können wir wählen. Was davon jetzt rational ist und was nicht, kann sich nun Jeder selbst beantworten.
Die Weisheit in uns, das Selbst ist die lebendige Erfahrung mit uns und mit dem Leben, nicht mehr und nicht weniger. Wer es mit Gott bezeichnen möchte, soll es dann halt tun, aber nicht für die letzendlich gültige Wahrheit halten.