Argus7 schrieb:Es war sehr wohl ein massenpsychologischer Effekt, wenn Menschen die Botschaft von der Existenz eines Gottes über Jahrhunderte hinweg jeweils an ihre Nachkommen - von Generation zu Generation - weitergeben, ohne die Glaubwürdigkeit dieser Botschaft beweisen zu können.
Der selbe "massenpsychologische Effekt", wenn Menschen die Botschaft von der
Nicht-Existenz eines Gottes über Jahrhunderte hinweg jeweils an ihre Nachkommen - von Generation zu Generation - weitergeben, ohne die Glaubwürdigkeit dieser Botschaft beweisen zu können. Das besagt nichts über die Richtigkeit solch einer Botschaft oder über die Glaub-Würdigkeit, wie sie hier Thema ist.
Argus7 schrieb:Bring du mir doch mal einleuchtende Gründe, die die Existenz deines Gottes beweisen. Ich bin diesbezüglich nämlich nicht in der Beweispflicht. Ich widerspreche lediglich deiner These von der Existenz eines Gottes. Also, her mit deinem Gottesbeweis!
Ich habe hier keine These von der Existenz (eines) Gottes aufgestellt. Woran ich glaube, ist meine Sache, wie es die Deinige ist, woran Du so glaubst. Solltest Du hingegen zu wissen meinen statt zu glauben, dann wäre es eine These. Die dann natürlich auch zu beweisen wäre. So jedenfalls lasse ich mich von keinem Atheisten-Kreuzzügler zu irgendwelchen Beweisversuchen zwingen lassen.
Argus7 schrieb:Du kannst auch nicht leugnen, dass bei der Übertragung einer Botschaft, die vor 2.000 Jahren ihren Ursprung hatte, sich sehr wohl Übermittlungsfehler eingeschlichen haben können.
Nun, was das betrifft, stehe ich ganz bei Luthers "sola scriptura". Ich verlasse mich also nicht auf 2000 Jahre mündlicher Überlieferung, sondern auf handfesteres. Auf die Sukzession der Glaubenden zusammen mit der Beständigkeit des Wortes Gottes in der Heiligen Schrift. Wenn Du so bewandert bist in religiöser Thematik Dank Deiner Bibliothek, wie Du sagst, dann weißt Du ja auch, wovon ich spreche und warum das verläßlich ist.
Argus7 schrieb:Im vorliegenden Fall war es allerdings so, dass die übermittelte Botschaft von Anfang an nichts anderes als ein Lügenmärchen war. Und dieses Lügenmärchen wurde über die ganze Welt verbreitet und von vielen Leuten ungeprüft geglaubt.
Und wieder ne Behauptung ohne Aufweis. Darin jedenfalls bist Du gut. Im Rest, da hab ich mittlerweile starke Zweifel. Obwohl ich da nicht viel zu sagen kann, denn an Substanz kommt ja kaum was von Dir.
Argus7 schrieb:Den Begriff der Massenpsychologe erklärt Sigmund Freud in einem Essay wie folgt
Was Du da zitierst, das erklärt jedoch nicht, was an einer Überlieferungskette in einer Kultur nun falsch, fehlerhaft oder wasauchimmer wäre. Im Gegenteil erklärt das eher, wieso eine individuell überlieferte Sache in einer solchenKultur höchst identisch bleiben kann.
Argus7 schrieb:Ich brauche nach dieser Erklärung hoffentlich nicht erläutern, wie der Begriff "Massenpsychologie" zu interpretieren ist. Es sei denn, es will sich ein User mit Freud persönlich darüber streiten!
Wolln mal so sagen. Psychologie ist nicht bei Freud stehen geblieben. Heutzutage betrachtet man durchaus die Unterschiede der beiden Freudschen Massen. So können in einer Masse als lokaler Menschenansammlung durchaus immer wieder Mehrheiten oder Impulse, aber ebenso auch Einzelpersonen die Aktionen von Massen lenken. In institutionalisierten Gruppen läuft das deutlich anders, viel starrer, hierarchischer, bürokratischer. Bewegungen von unten (bei Kirchen also Laienbewegungen) können durchaus Einfluß nehmen, doch nicht immer wieder, sondern gelegentlich, in Ausnahmen. Und das dann auch nicht spontan, sondern über Jahre oder Jahrzehnte.
In der Sozialpsychologie spricht man daher von Massenpsychologie nur noch für Freuds erste Gruppe.
Du hättest beim Googeln also besser auf den ersten Link vertrauen sollen, nicht auf den zweiten, nur weil der Dir wie DU dachtest nach dem Munde redet.
Argus7 schrieb:Da besteht durchaus ein eklatanter Widerspruch.
Ein Widerspruch. Kein eklatanter. Ändert sich irgendwas am Wesen des Christentums, wenn Johannes der Elia ist oder wenn er es nicht ist?
Argus7 schrieb:Das gesamte Johannes Evangelium ist schließlich nichts anderes als eine fromme Dichtung zur höheren Ehre Gottes. Aber dieses Thema haben wir in diesem Forum doch schon ausgiebig diskutiert. Dass dieses Evangelium eine Fälschung ist, ist keine Behauptung von mir, sondern das Ergebnis der neutestamentlichen Bibelforschung. Und daran waren Theologen beider christlichen Religionen beteiligt.
Das haben wir mitnichten ausführlich diskutiert, das hast Du nur schon mal behauptet. Daß Dein Herumbehaupten für Dich mittlerweile auch ein "ausdiskutiert haben" bedeutet, ist man sehr beredt.
Und nein, es ist weder bei den Katholiken noch bei den Protestanten ein Erkenntnisstand, das Johannesevangelium sei eine Fälschung. Grundsätzlich ist das Johannesevangelium das am wenigsten historisch orientierte Evangelium der vier des NT. Aber auch bei ihm finden wir Historisches, und sogar solches, das sich bei den anderen drei nicht findet.
Argus7 schrieb:Die Bibel ist folgerichtig nicht nur ein Märchenbuch, sondern ein märchenhaftes Lügenbuch.
Und wieder die Verengung von Wahrheit auf Historizität. Diesmal in der Variante "Chronik oder Märchen/Lüge". Als ich zur Schule ging, lernten wir bereits in der fünften Klasse, daß es weit mehr literarische bzw. erzählerische Gattungen gibt, jede mit ihrer eigenen Ebene von Wahrheit.
Argus7 schrieb:Aber es ist ja so herrlich einfach, alle diese biblischen Geschichten glauben zu dürfen. Das erspart einem nämlich das kritische Nachdenken! Oder anders gesagt: "Wer nicht wissen will, muss alles glauben!"
Merkt man ja, ich bin sowas von ein unkritischer Kaumdenker, aber Du bist hier das Argumente-Genie.
Wach auf!