stereotyp schrieb:Immer dieses schwarz-weiß-denken. Ich erinnere mich nicht, dass hier einer weidel zugestimmt hätte. Ich habe zwei Artikel verlinkt (zitelmann hat mit summa cum laude über hitler promoviert vgl. https://zitelmann-autobiografie.de/der-autor/, barning ist Träger von zwei Bundesverdienstkreuzen) um zu zeigen, dass das Thema anscheinend nicht so unstrittig ist, wie hier allgemein angenommen. Aber so ist das hier halt. Wenn man nicht bei dem quasi einhelligen AfD-bashing mitmacht, wird einem sofort sonstwas angedichtet.
Weidel über Hitler:
Er war ein sozialistischer, kommunistischer Typ
Diese Aussage ist falsch.
Denn sie bezieht sich offenbar tatsächlich auf:
[...]
Ich bin Ökonomin und für uns ist völlig klar, dass Adolf Hitler ein Linker war
[...]
die Verstaatlichung von Unternehmen und hohe Steuern
[...]
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.alice-weidel-ueber-hitler-er-war-ein-sozialistischer-kommunistischer-typ.88d25428-7d9b-4fe2-86e7-3de02ccb12fa.htmlauf den Kommunismus:
Im Kommunismus geht die gesamte Staatsmacht vom Volk aus. Der Kommunismus kennzeichnet sich dadurch, dass die einzelnen Mitglieder der Gesellschaft kein Eigentum haben dürfen. Sie dürfen Güter besitzen, ihnen steht es aber nicht zu, über diese Dinge frei zu verfügen. Eine Volkswirtschaft, die sich im Kommunismus befindet, behandelt alle Menschen gleich. Kommunistische Regierungsformen gibt es heute vorrangig in Asien.
https://www.bwl-lexikon.de/wiki/kommunismus/Und das trifft auf das Dritte Reich nicht zu und auch nicht auf Hitler. Denn Hitler stand fest zum Privateigentum:
mchomer schrieb:Gegenüber den verlogenen Auslegungen des Punktes 17 des Programms der N.S.D.A.P. von seiten unserer Gegner ist folgende Feststellung notwendig: Da die N.S.D.A.P. auf dem Boden des Privateigentums steht, ergibt sich von selbst, daß der Passus "Unentgeltliche Enteignung" nur auf die Schaffung gesetzlicher Möglichkeiten Bezug hat, Boden, der auf unrechtmäßige Weise erworben wurde oder nicht nach den Gesichtspunkten des Volkswohls verwaltet wird, wenn nötig, zu enteignen. Dies richtet sich demgemäß in erster Linie gegen die jüdischen Grundspekulationsgesellschaften.
München, den 13. April 1928. gez. Adolf Hitler
Enteignungen gab es nicht aus dem Gedanken „die gesamte Staatsmacht vom Volk“. Warum es diese gab, beschreibt er ganz genau. Und so war es dann auch:
In der Zeit des Nationalsozialismus trafen staatliche Enteignungsmaßnahmen vor allem Juden, jedoch auch „staatsfeindliche“ Organisationen und Personen, darunter kommunistische und sozialdemokratische Organisationen sowie Emigranten, denen die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt worden war. Die Enteignung der Juden in Deutschland und Österreich wurde rassistisch begründet. Sie war wesentlicher Teil der Judenverfolgung im Dritten Reich und Voraussetzung für den Holocaust an den enteigneten, ghettoisierten und deportierten Juden. Sie betraf nicht nur Arzt- oder Rechtsanwaltspraxen, Handwerksbetriebe, Fabriken und andere Unternehmen, sondern auch Wohnungen, deren Einrichtungen und das Vermögen.
Als Konfiskation waren auch jene Fälle zu werten, in denen der Eigentumsübergang formal auf Grund von Kaufverträgen und ähnlichen Abmachungen erfolgte. Denn diese Vereinbarungen wurden von den Juden nicht freiwillig abgeschlossen. Die „vereinbarten“ Kaufpreise wurden lächerlich niedrig angesetzt, die gezahlten Beträge auf den Juden nicht zugänglichen Sperrkonten deponiert, bevor sie vom Reich konfisziert wurden.
Wikipedia: Enteignung#Zeit des NationalsozialismusUnd Frau Weidel verfolgt ein ganz einfaches Kalkül mit ihren Aussagen:
Und der größte Erfolg nach dieser schrecklichen Ära in unserer Geschichte war, Adolf Hitler als rechts und konservativ zu bezeichnen.
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.alice-weidel-ueber-hitler-er-war-ein-sozialistischer-kommunistischer-typ.88d25428-7d9b-4fe2-86e7-3de02ccb12fa.html„Wir sind das absolute Gegenteil“, nimmt Weidel für die AfD in Anspruch, „wir werden den Staat auf das Minimum zurückfahren.“
https://www.rnd.de/politik/weidel-nennt-hitler-einen-kommunisten-und-redet-sich-ins-abseits-KNFRROPCRZEVVJN6VBSNN3XPDY.htmlSie will die AfD reinwaschen, nach dem Motto: Nein, wir haben mit Hitler nichts am Hut, der war ja Kommunist, Sozialist, also links, und nicht rechts!
Eine Diskussion darüber, an welchem politischen Standort der Nationalsozialismus zu verorten ist, war nie in ihrem Sinne.