AfD

martenot schrieb:Es ist aber nun mal tatsächlich so, dass wenn ein CSD fast ebenso viele lautstarke Gegendemonstranten wie Teilnehmer generiert, dann erzeugt das bei mir leider keine Sympathiepunkte. Ist das wirklich so schwierig nachzuvollziehen?

Doch ich kann nachvollziehen, dass einfacher ist sich online über den Osten zu echauffieren, anstatt positiv anzuerkennen, dass in so einer Kleinstadt wie Bautzen viele mutige Menschen ihr Gesicht für Vielfalt und Gleichberechtigung trotz rechtsextremer Gegendemo zeigen.

Hoffen wir mal, dass solche Demos gegen Rechtsextremismus oder CSD in der Zukunft kein Phänomen von Großstädten werden, weil sich die Leute in ihre Angst über den Wähleranteil der AfD im Osten und dessen Provinzen aufs heimische Sofa verkriechen.

Star-Ocean schrieb:Doch ich kann nachvollziehen, dass einfacher ist sich online vomüber den Osten zu echauffieren,

Ich habe nicht den Eindruck, dass du wirklich nachvollziehen kannst, worum es mir geht.

Ich vermute, ich muss es noch häufiger explizit betonen, dass ich mich nicht

Star-Ocean schrieb:über den Osten

echauffiere, sondern über die hohe Bereitschaft, die AfD wählen zu wollen. Auch in bestimmten Regionen in Westdeutschland ist mir das nicht egal, sondern macht mir Sorgen.

Also, sicherheitshalber betone ich gleich noch einmal erneut, dass ich mich nicht

Star-Ocean schrieb:über den Osten

beschwere, da ich wie bereits vielfach erwähnt, den Osten eigentlich sehr gern mag und ihm seit Jahren sehr positiv gegenüberstehe.

Warum hier der Fokus meiner Kritik immer wieder verdreht wird, weiß ich nicht.

Wir sollten nicht vergessen: nicht der Osten Deutschlands ist das Problem, sondern die Neonazis, die in unserer Bundesrepublik leben. Ich verachte deren menschenfeindliches und demokratiefeindliches Gedankengut genau so in Bayern wie in Sachsen.

Ich denke, wir werden diser Leute nicht Herr, wenn wir uns durch sie immer weiter in eine Spaltung zwischen Ost und West treiben lassenen, sondern nur, wenn wir ihre Menschenverachtung und ihre wahre Gesinnung immer wieder offenlegen und alle darauf aufmerksam machen. In der Öffentlichkeit und in der eigenen Familie und Bekanntschaft.

Eine Partei wie die AfD, die Nazi-Gedankentum propagiert und Nazis eine Bühne bietet, die von Nazis geleitet wird und die die Menschenrechte öffentlich mit Füßen tritt, ist keine Alternative. Nicht für Deutschland, nicht für Europa. Und sie ist auch keine Alternative für Protestwähler mit einem Mindestmaß an politischer Weitsicht.

mikemcbike schrieb:Ich denke, wir werden diser Leute nicht Herr, wenn wir uns durch sie immer weiter in eine Spaltung zwischen Ost und West treiben lassenen, sondern nur, wenn wir ihre Menschenverachtung und ihre wahre Gesinnung immer wieder offenlegen und alle darauf aufmerksam machen. In der Öffentlichkeit und in der eigenen Familie und Bekanntschaft.

Und einen Beleg dazu habe ich auch gefunden:

Thüringen-Wahl: Für AfD-Gegner wird es „brenzlig“ in Dörfern

Jene Gruppe ist Teil der “Neuen Rechten”. „Auf X berichtet er nun von einem riesigen Andrang auf die Kundgebungen der AfD vor der Thüringen-Wahl. So weit, so schön. Doch etwas weiter unten heißt es: „Auf den Dörfern patrouillieren Jungs Abends mit ihrer Stimme und schauen, dass noch alle Plakate hängen und melden Abreißer sofort weiter. Bürger fragen, was man verteilt und stellen mit dorffester Stimme klar, dass hier nur Blau verteilt werden darf. Ansonsten „würde es brenzlig“.“
Übersetzt bedeutet dies, dass genannte Gruppen auf dem Dorf dafür sorgen, dass keine andere Partei außer die AfD Wahlkampf betreiben darf. „Und der Büroleiter von Björn Höcke, der selbst für den Landtag kandidiert, retweetet das“, stellt Ann-Katrin Müller, Redakteurin im Politikressort des Spiegels, fest.Gleiches tut Stefan Möller, der Co-Landeschef der AfD. Es sind Postings die nahelegen, dass die AfD-Anhänger in ländlichen Regionen mit nahezu erpresserischen Maßnahmen agieren und oppositionelle Meinungen regelrecht zum Verstummen bringen.

Quelle: https://www.thueringen24.de/thueringen/article300385235/thueringen-afd-landtagswahl.html

Es wird immer schlimmer "hier".
Und ich fühle mich täglich hilfloser.
Ich weiß nicht wie dieser extreme Rechtsextremismus noch zu stoppen ist.

Bone02943 schrieb:Und ich fühle mich täglich hilfloser.

(Ich weiß, dass Ich-Botschaften am sinnvollsten sind.)
Aber ich beobachte an mir selbst, dass mir Fremde oft nähe als meine eigenen Verwandten sind.

Ich betrachte diese Gegebenheit als Geschenk und Mittel gegen diese Hilflosigkeit.
Mein eigener Perspektivwechsel!

eckhart schrieb:Aber ich beobachte an mir selbst, dass mir Fremde oft nähe als meine eigenen Verwandten sind.

Ich betrachte diese Gegebenheit als Geschenk und Mittel gegen diese Hilflosigkeit.
Mein eigener Perspektivwechsel!

So gehts mir auch, aber dennoch lebe ich hier. Ich fühle mich immer mehr wie ein Fremdkörper.
Es kotzt mich einfach extremst an, dass sich alles wieder "zurück" entwickelt.

Bone02943 schrieb:Es kotzt mich einfach extremst an, dass sich alles wieder "zurück" entwickelt.

Genau so!
Und das alles wegen in die Welt gesetzter Lügen und Tatsachenverdrehungen, also genau genommen wegen Nichtigkeiten, die sogar Verwaltungsgerichte verstopfen, anders kann ich Antragsfluten nicht nennen!

Gegen justiziables muss juristisch vorgegangen werden!
Der Auffassung bin ich.

Bone02943 schrieb:So gehts mir auch, aber dennoch lebe ich hier. Ich fühle mich immer mehr wie ein Fremdkörper.

Vielleicht hilft eine Jetzt-erst-recht-Einstellung.
Den blauen Neofaschisten nicht einfach so das Feld überlassen.

Ich verbringe Ende August meinen Urlaub in Thüringen, werde auf einer Sportveranstaltung aktiv Farbe für unsere Demokratie und unsere pluralistische Gesellschaft bekennen und werde mir, wenn überhaupt, den Tag von zu gutem oder zu schlechtem Wetter vermiesen lassen.

@eckhart
@mchomer
@Bone02943
@Anfimia
@tudirnix
Ende März diesen Jahres ist der Betreiber des Blogs "Philosophia Perennis" David Berger der AfD beigetreten.

Der Theologe Berger war Professor an der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas von Aquin in Rom gewesen, bis er sich 2010 als schwul outete.
Danach engagierte er sich für eine Liberalisierung innerhalb der katholischen Kirche und wurde zum gerngesehenen Talkshow-Gast. 2013 berief ihn der Bruno-Gmünder-Verlag zum Chefredakteur des schwulen Magazins "Männer".

Nachdem es viel Kritik am rechtspopulistischen Drall bei "Männer" unter Berger gegeben hatte, feuerte der Verlag schließlich Anfang 2015 den umstrittenen Chefredakteur (queer.de berichtete). Danach radikalisierte sich Berger immer mehr und polemisierte auch gegen LGBTI-Rechte: So machte er etwa Stimmung gegen Schulaufklärung über LGBTI-Fragen oder kämpfte mit italienischen Neofaschisten gegen Regenbogenfamilien. Zudem war er zeitweise Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung.

https://www.queer.de/detail.php?article_id=48959

Welchen Einfluss Berger in der AfD hat, ist noch nicht klar. Das aber immer wieder verkrachte Existenzen in der AfD auftauchen, scheint aber exemplarisch. Auch die Zusammenarbeit mit der "Casa Pound" ist schon skurril.

Ausgrenzung und Übergriffe auf den politischen Gegner und Minderheiten (Juden, Roma, Ausländer und Homosexuelle)

Wikipedia: CasaPound Italia

Wie passt das mit Bergers sexueller Orientierung zusammen ?

Der Grund der Entlassung von Berger beim Bruno Gmünder Verlag lässt auch tief blicken:

nur einen Tag, nachdem der schwule Politik-Lehrer und Islam-Gegner im WDR den Holocaust verharmlost und erklärt hatte, dass ihm Massentierhaltung näher gehe als der Massenmord in Auschwitz

https://www.queer.de/detail.php?article_id=23146

che71 schrieb:Wie passt das mit Bergers sexueller Orientierung zusammen ?

Herr Berger ist mir schon länger ein Rätsel. Ich kenne den noch von früher, weil er mal ein Buch über sein Coming Out geschrieben hatte. Wie so einer ausgerechnet in die AfD-Ecke abdriftet, erschließt sich mir nicht. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die AfD wegen so einem Mitglied jetzt LGBT-freundlicher wird.

martenot schrieb:ch glaube ehrlich gesagt nicht, dass die AfD wegen so einem Mitglied jetzt LGBT-freundlicher wird.

Darum gehts meiner Meinung nach auch gar nicht.
Allein das Gefühl, dass dem so wäre, ist entscheidend für die gefühlte Beweiskraft.

Gefühle sind alles für die AfD!

Höcke kündigte zudem an, den Verfassungsschutz "reformieren" zu wollen. "Er darf nicht mehr als Schild und Schwert der Regierung missbraucht werden können", sagte Höcke bei ntv. "Das ist im Augenblick in Deutschland und in Thüringen der Fall. Er ist eine große, große Gefahr für die Demokratie, deswegen müssen wir da rangehen." Auch in anderen Bundesländern und im Bund wird die AfD vom Verfassungsschutz beobachtet. Mit der Formulierung "Schild und Schwert" will Höcke vermutlich den durch das Parlament kontrollierten Landesverfassungsschutz mit dem früheren Ministerium für Staatssicherheit der DDR vergleichen. Das MfS hatte sich als "Schild und Schwert der Partei" begriffen.
Kanzlerkandidatur nicht ausgeschlossen
In Höckes Darstellung kämpft die AfD gegen ein "Altparteienkartell" an.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Hoecke-vergleicht-Migration-mit-Wasserrohrbruch-article25154053.html

^Für mich sind das nur verklausulierte Absichtserklärungen, demokratische Verteidigungsstrukturen (hier: nach innen) zu überwinden bzw. künftig unter dem Deckmantel einer "Demokratisierung" oder "Optimierung" oder "Richtigstellung" quasi als Widerstand oder Hemmnis oder Repressionsaspekt zum eigenen Nachteil zu überwinden oder eher noch auf den politischen Gegner umzustellen.

Es ist ja kein Wunder, dass vorher sowohl die Linken und jetzt mehr die Rechten sich übern VS oder so ausheulen gerade wenn er mehr zum Nachteil jener Gruppen zu Tage tritt. Dann nimmt man automatisch eine Opferrolle ein bzw. skizziert diesen gegenüber eine Täterrolle. Weil die einzige Alternative im Grunde wäre, eigenes Fehlverhalten zugeben zu müssen.

Extremisten wollen im Grunde immer alle möglichen Widerstandsfaktoren eigenen Handelns abschaffen/überwinden bzw. korrumpieren.

@Warden
@eckhart
@mchomer
@Bone02943
@tudirnix

Wilfried Schmickler Die allerletzte Tirade gegen die AFD

Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

Wilfried Schmickler Die allerletzte Tirade gegen die AFD

@che71
Ich hoffe nicht, dass das Wllfried Schmicklers letzte Tirade gegen die AfD war.
Da gibts noch soo viel ungesagtes!

Das kommt raus wenn man unprofessionell vorgeht:

Bundesinnenministerin Nancy Faeser gerät unter Druck, nachdem das Bundesverwaltungsgericht das von der SPD-Politikerin verhängte Verbot des rechtsextremen »Compact«-Magazin vorläufig ausgesetzt hat.
...
FDP-Vize Wolfgang Kubicki sagte dem SPIEGEL, die Ministerin habe bei der Verbotsentscheidung vorschnell gehandelt. »Die Entscheidung ist für eine Verfassungsministerin eine böse Klatsche, und das Schlimmste ist: Sie hat sich vor den drei ostdeutschen Landtagswahlen zur besten Wahlkämpferin der AfD inszeniert«, so der Bundestagsvizepräsident.

Quelle:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/compact-verbot-vorlaeufig-ausgesetzt-fdp-kritisiert-nancy-faeser-scharf-a-9ae0c8ac-3148-4490-95ba-f680da14ce65

Weil die rechtsextreme und faschistische AfD vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird, hat das Oberverwaltungsgericht beschlossen, dass den AfD-Mitgliedern ihre Waffen entzogen werden darf.

Die Mitgliedschaft in einer verfassungsfeindlichen Vereinigung reicht aus, um von einer waffenrechtlichen Unzuverlässigkeit auszugehen. Das gelte auch für den Fall der AfD, wenn es sich nur um einen Verdachtsfall handelt. Darauf hat das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in zwei Eilverfahren hingewiesen, sagte eine Sprecherin.

Die Parteimitglieder hatten geklagt, weil ihre Erlaubnis zum Waffenbesitz von den Behörden widerrufen worden war. Im Fall eines der Kläger komme noch hinzu, dass er nicht nur bloßes Mitglied der Partei sei, sondern diese auch noch als Funktionsträger unterstütze.

Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/ovg-nrw-eilbeschluss-afd-mitglieder-waffenentzug-rechtens-100.html

peekaboo schrieb:Weil die rechtsextreme und faschistische AfD vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird, hat das Oberverwaltungsgericht beschlossen, dass den AfD-Mitgliedern ihre Waffen entzogen werden darf.

Das finde ich logisch und bin dafür. Auch falls die nächste Instanz AfD Mitgliedern ihre Waffen wieder geben sollte.
Würde ich logisch finden.
Neu-Rechte Hirne brauchen einfach dieses Hin und Her.
Denke ich.
Locken und vor den Kopf stoßen.

Nein, diese Mittel sind aufgebraucht, und von der Ernsthaftigkeit unseres Tuns wird Euch kein Wort überzeugen, sondern bloß ein Schlag ins Gesicht«. Diese klare Kriegserklärung formulierte einer jener neu-rechten Herren, die sich derzeit für ein offenes Gespräch stark machen, es war Götz Kubitschek.

In dem schmalen Buch »Provokation« führte der von den Medien zum »Schwarzen Ritter« aufgewertete Verleger aus: »Wir halten nicht viel von langwierigen Begründungen, von Herleitungen, von der systematischen Stimmigkeit unseres Handlungsantriebs.« Mit Bezug auf den spanischen Staatsphilosophen Donoso Cortes, der für eine »Diktatur des Säbels« plädierte, schrieb Kubitschek 2007: »‹Diskussion ist der Name des Todes, wenn er beschließt, inkognito zu reisen› sagt Donoso Cortes. Schaut Euch doch um! Was gibt es da noch zu fragen und zu quatschen?« Hat er seine Position seitdem verändert? Hin zum offenen Dialog mit der Intention einer kritischen Reflexion der eigenen Positionen? Hat der Text für ihn an Relevanz verloren? Nein. In dem Sammelband »Die Spurbreite des schmalen Grats« hat Kubitschek die Verneinung einer pluralen, demokratischen und multikulturellen Gesellschaft vor einem Jahr erneut veröffentlicht. Nicht die Position, sondern die Taktik der Diskurs-Gewinnung wurde modifiziert.

Quelle: https://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2018/01/02/mit-rechten-reden_25229

Was Neue Rechte (die AfD) da reden, widerspricht mir konträr!

Sachsen-AfD überholt die CDU kurz vor den Wahlen.

Es bleibt beim engen Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD in Sachsen. Das Bündnis Sahra Wagenknecht etabliert sich als drittstärkste Kraft. Für die anderen Parteien wird der Einzug in den Landtag zur Zitterpartie.



Bei der Landtagswahl in Sachsen am 1. September zeichnet sich laut einer aktuellen Insa-Wahlumfrage ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen AfD und CDU ab. Die AfD erreicht demnach 32 Prozent der Stimmen, die CDU folgt mit 29 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) positioniert sich mit 15 Prozent als mögliche drittstärkste Kraft im Freistaat.

Quelle: https://www.t-online.de/region/dresden/id_100470006/sachsen-wahl-umfrage-afd-ueberholt-cdu-spd-und-gruene-zittern-um-einzug.html



Ich muss mich zwingen es locker zu sehen und mir zu sagen; Sollen sie in Sachsen mal machen. Vielleicht wachen die eines Tages auch nochmal auf.

So lange muss ich mir sagen, was gehts mich an? Hauptsache mein Bundesland bleibt von Erzkonservatismus, braunem Mist und Kreml-Arschkriechern verschont.


Und was die regierenden Parteien auch immer in Sachsen für Länderpolitik betreiben werden - an Bundesrecht könnten bzw. dürften sie eh nicht rütteln. Dieses dürften sie nicht mal ignorieren.

Von daher; Positiv denken.

Für die vernünftigen Menschen in Sachsen tut es mir nur leid.