Warden
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AfD
10.06.2024 um 11:30Star-Ocean schrieb:Man könnte hier im Forum ja darüber gemeinsam diskutieren können was mMn dem Sinn eines Forums entspricht. Dafür müsste man sich allerdings mal dazu herablassen, sich offen zu zeigen und das Vokabular auf ein sachliches Niveau zurückzubringen. Solange das nicht passiert, bleibt es bei empörten Monologen, Stoßgebeten und jede Menge Fragezeichen, wie es trotz alle Maßnahmen der Ampel zu 16% Wähleranteil kommen konnte. Ich sehe hier zumindest schon lange niemanden mehr der sich offen hier pro AfD positioniert.Ich muss dem gedanklichen Anstoß hier irgendwo zustimmen. Bei aller AfD-Kritik und Ablehnung, wachsende Wahlergebnisse und steigender Zuspruch zeigen sich eher unbeeindruckt wenn man sich quasi in abregender Manier weiter im gleichen Duktus negativ darüber äußert.
Das ist dann ggf. nur wertig für alle die ähnlich ticken oder coping, aber es macht in einem potentiellen Diskurs mit dem anderen Klientel keinen Unterschied oder im Gegenteil, fährt bei Einzelpersonen noch die Scheuklappen hoch und fördert Trotzreaktionen.
Ich habe viele Jahre immer wieder mit dem "politischen Gegenüber" interagiert und diskutiert, kenne auch die Mindsets von harten Verschwörungstheoretikern.
Es ist leichter und ein Ventil das Gegenüber eher stumpf zu beleidigen, wenn man direkt mit ihm interagiert (statt etwa nur über es zu reden, statt mit ihm). Aber so schafft man im Großen Ganzen, würden es alle so tun, nur verhärtete Fronten. Es ist leichter, aber nicht so effektiv wie mit längerem Atem sich, wo dienbar und möglich, einem konstruktiveren Austausch zu stellen wo man mit offenen Fragen versucht beim Gegenüber Denkprozesse anzuregen, die langfristig gar in eine Art Deradikalisierung münden könnten. Einfacher: Man kann mehr Menschen zurückholen oder vor weiterer Radikalisierung bewahren, wenn man auch mal versucht mit statt nur über sie zu reden. Das heißt nicht dass man ihnen überall immer zustimmen muss bzw. nicht kritisch sein darf. Aber es sollte schon ein dialogfähiger Austausch sein.
Nur dann hat man nachhaltige Gewinne bzw. auch als Ottonormal und Privatperson die Möglichkeit, effektiver Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen zu nehmen. Das erfordert aber halt mehr Zeit und auch ein gewisses Nervenkleid bzw. einen Willen, sich damit und anderen auseinanderzusetzen.
Gerade auf Twitter habe ich auch gesehen was ist wenn man stumpf beleidigt / label verteilt. Da ist das Feedback direkter, da oft direkt Blocks kommen vom Gegenüber - das heißt man will sich gar nicht auf einen Diskurs einlassen bzw. selbst mit stumpfer Kritik befassen. Die besten Ergebnisse sah ich immer, wenn man sachlich-konstruktiv (das schließt kritische Argumentation nicht aus, der Ton macht aber oft die Musik!) versucht in einen Austausch zu kommen, in dem man mit smartem Input und smarten Fragen halt Selbstkritik beim Gegenüber anregt. Das vergiftet so auch generell weniger eine Debattenkultur.
Natürlich kann es immer Ausreisser oder Ausnahmen geben. Aber wer sich über vergiftete Debattenkultur im Land aufregt, der oder die sollte halt zuerst einmal nicht selbst aktiv dazu beitragen. Auch wenn man mal genervt sein mag.