Ich lese gerne die Kommentare zu den Neuigkeiten über die AfD.
Und ich glaube, dass die Leute lediglich in der AfD das sehen, was sie sehen möchten: Der Rechtsextreme eine rechtsextreme Partei nach seinem Geschmack, der Ultrakonservative eine Partei ein Stück weiter rechts außen als die CDU.
Ich sehe mich politisch auch eher rechts, aber auf die Idee die AfD zu wählen, käme ich trotzdem nicht.
Sei es wegen der Leugnung des menschenverursachten Klimawandels, die seltsame Nähe zu Russland, nicht zuletzt wegen eines Herrn Höcke, den man seitens der AfD nicht zu mäßigen oder in die Schranken zu weisen vermag.
Allerdings habe ich für mich auch entschieden, dass meine bisherige politische Heimat CDU nicht mehr wählbar ist.
Ich bin nach der Spendenaffäre aus der CDU ausgetreten. Und nicht nur das: Wer mal Ideen einbrachte oder Vorschläge machte, die nicht auf offizieller Parteilinie waren, brauchte zu den nachfolgenden Treffen auch nicht mehr zu erscheinen.
Das "Angie, Angie"-Gebrüll der JU erinnerte mich dann zum einen immer wieder daran, dass ich etwas wie eine Demokratie innerhalb der Partei vermisst habe, zum anderen empfand ich das auch nur als demokratisch angehauchten Führerkult für eine Frau Merkel und ihr - mit Verlaub - alternativloses Getue. Oder ihre Untätigkeit.
Warum jetzt für viele AfD?
Deutschland und der Vertrag von Lissabon. Das Volk wurde nicht gefragt.
Deutschland und der Euro. Das Volk wurde nicht gefragt.
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Das Volks wurde nicht gefragt, ob es das so möchte, vielmehr ist bei vielen der Eindruck entstanden, dass Kritiker in die rechte Ecke gestellt werden.
Dazu dann der jetzt Auftritt der Grünen. CO2 einsparen wollen, aber mit Maßnahmen wie LNG oder Braunkohleverstromung, wo man sich zumindest fragen darf, ob das wirklich so sinnvoll ist. Und dann die Allheilmittel Wärmepumpe, E-Auto und Lastenfahrrad.
Es gab schon Stimmen, die behaupten, es gäbe weltweit überhaupt nicht genug Kupfer, um in Deutschland die Trassen, die für die Energiewende gebraucht werden, fertig zu stellen. Aber auf eine Maßnahme, die zügig umgesetzt werden könnte, das Tempolimit, wird verzichtet, weil nicht genug Schilder da wären.
In Griechenland brennen die Wälder, in der Ukraine die Städte, aber hier wollen wir krampfhaft CO2 einsparen, ohne dass man dafür vorher einen vernünftigen Plan geschmiedet hätte.
Andere Sachen verschwinden meist ganz schnell wieder von der Bildfläche: Rentenreform, Steuerreform, Krankenversicherung.
Es wird viel versprochen, aber es kommt anscheinend oder scheinbar nichts vernünftiges bei herum.
Ich verstehe daher die Ratlosigkeit und den Unmut vieler Wähler. Man fühlt sich hilflos etwas ausgeliefert, was man nicht will, nicht versteht, was einem selbst auch nichts nützt, wofür man im Zweifel aber zur Kasse gebeten wird.
Hier wäre sicherlich Geld angebracht gewesen, aber das hat man ("wir alle miteinander") verschlafen, obwohl seit 2012 darüber berichtet wurde:
"Hier haben wir alle miteinander, und ich schließe mich da ein, nicht gesehen, dass die internationalen Programme nicht ausreichend finanziert sind."
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/politik/syrien-fluechtlinge-was-merkel-uebersehen-hat-1.2662655Doch, man hat es gesehen.
Das Welternährungsprogramm kann die Flüchtlingslager rund um Syrien nicht mehr ordentlich mit Lebenmitteln versorgen. Das könnte Kriminalität und neue Unruhen hervorrufen.
Quelle:
https://www.n-tv.de/politik/UN-kuerzen-Nahrung-fuer-syrische-Fluechtlinge-article13700036.htmlFrau Merkel, wie wir sie gekannt haben. "Wir schaffen das!"
CDU? Nie mehr!
Aber AfD - nee! Der Wahl-O-Mat hat mit die Deutsche Zentrumspartei empfohlen. Wenn es geht, wähle ich die ÖDP. Ansonsten gehöre ich halt zu den 25 bis 40 Prozent Nichtwählern.
Alternativen zur AfD gibt es genug.
Ob sie es verstehen, es besser zu machen als die etablierten Parteien, die sich nach meinem Dafürhalten irgendwie in einer anderen Welt befinden als ihre Wähler, sei mal dahingestellt.