@alhambra @paxito Ich will euch da jetzt gar nicht widersprechen; vieles was ihr schreibt kling plausibel und richtig.
Mein Punkt ist nur der, dass es, so wie es aussieht, mit diesem System der repräsentativen Demokratie nicht möglich sein wird, die notwendigen Reformen zu erreichen, weil die Parteien/die starken politischen Kräfte systembedingt viel mehr darum bemüht sind, ihrer eigenen Klientel zu dienen, als dem, was tatsächlich notwendig wäre; also zB dem sozialen Ausgleich, dem raschen EE-Ausbau, der maroden Infrastruktur, etc..
kuno7 schrieb:Nur hat das ja erstmal nix damit zutun, ob man was gegen den Klimawandel tut. Die Rezession hat ihre Ursachen in Pandemie und Krieg.
Das kommt drauf an, wie man was gegen den KW tut, würde ich erstmal sagen.
Liest man sowas, ist diese Befürchtung durchaus gerechtfertigt:
Wirtschaftsforscher greifen Regierung an: Umsetzung der Energiewende verlängert den Abschwung und gefährdet Wohlstand
Quelle:
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/top-oekonomen-kritisieren-klimapolitik-der-regierung/kuno7 schrieb:Ja klar, is halt wie beim Rauchen, da is die nächste Zigarette auch wichtiger als die eigene Gesundheit in der „fernen“ Zukunft. Das is zwar nich vernünftig, aber menschlich.
Wenn die Zigarette, wie in dem vorliegenden Fall, dafür sorgen würde, dass ich heute überleben kann, ist es erstmal egal, was sie morgen mit mir anstellt, oder?
Der Vergleich ist ohnehin nicht sonderlich gelungen, aber ist klar, um was es geht.
Man muss erstmal heute leben können, um an ein mögliches Morgen zu denken.
kuno7 schrieb:In der momentanen Regierung sehe ich Blockade eigentlich nur von einer Seite, aber das is dann eher was für nen anderen Fred.
Das ist mir zu einseitig. Es gibt schon immer diese Blockaden, egal wer gerade dran ist, weil diese ganz einfach systemisch sind, wie weiter oben bereits angedeutet. In einer florierenden, ruhigen Zeit mag das nicht so sehr ins Gewicht fallen, weil ja eh alles glatt läuft, und man braucht halt keine großen Reformen. In einer Zeit wo die eine Krise die nächste jagt, ist das System ein unzumutbarer Bremsklotz.
Aus meiner Sicht braucht es einfach ein mehr an Demokratie, mehr Bürgereinbindung, mit höheren politischen Kräften in die massenhaft gewünschten Richtungen, weil die repräsentative Demokratie es einfach nicht mehr schafft, tragfähige und damit auch arbeitsfähige Koalitionen zu bilden. Die Ampel wackelt von Anfang an; die nächste Regierung mit den radikalen im Nacken wird noch mehr von Angst erstarren, und das Land fährt immer weiter in Richtung völliger Stasis, wie der Zustand im Altertum genannt wurde. Geschichte widerholt sich hier ziemlich deutlich, scheint mir.
Als Stásis (altgriechisch στάσις stásis; Plural στάσεις stáseis)[1] bezeichnet die Altertumswissenschaft Bürgerkriege und bürgerkriegsähnliche Zustände in antiken griechischen Stadtstaaten (poleis). Der moderne Wortgebrauch deckt sich dabei nur teilweise mit dem in den antiken Quellen.
[...]
Ursprünglich bedeutete das Wort stásis „Stillstand, Standpunkt“; früh wurde es auch benutzt, um jene Gruppen, die einen gemeinsamen Standpunkt teilten, zu bezeichnen, und schließlich gebrauchte man es zudem spätestens ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. (Solon), um sowohl die Spaltung einer Polis in zumeist genau zwei rivalisierende, verfeindete Gruppen als auch gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen ihnen zu benennen. All diese Wortbedeutungen blieben in den folgenden Jahrhunderten üblich.[2]
Quelle:
Wikipedia: Stasis (Polis)