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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

9.021 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Gesellschaft, Natur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

17.03.2023 um 12:45
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Spanien baut seine Tierbestände seit Jahren massiv aus
Das ist richtig, jedoch leiden die Menschen und die Regionen auch in Spanien unter der Tierzucht.
Tierzucht bringt nicht nur Fleisch auf den Teller, sie ist auch ein Umweltproblem, überall. Auch in der spanischen Provinz Segovia wird die intensive Tierhaltung zum Problem geworden.
Unser Trinkwasser ist belastet, das müssen wir schon woanders herholen, und die Luft ist nicht gut… Alles ist nicht so sauber, wie sie sein sollte, eindeutig.
In fast 400 Städten der Region gilt die Wasserversorgung durch Landwirtschaft und Viehzucht als gefährdet. Und die Branche wächst, allein in Segovia stehen 38 landwirtschaftliche Großprojekte zur Genehmigung an. Einige Einwohner wehren sich.
https://de.euronews.com/2021/11/05/schweineland-spanien#:~:text=60%20%25%20der%20Emissionen%20in%20der,Zuchtbetriebe%20nur%20schwer%20zu%20schaffen.&text=86.000%20intensive%20Schweinezuchtbetriebe%20gibt%20es,kommen%20noch%20Rinder%20und%20Gefl%C3%BCgelbetriebe.


Und nicht nur das. Die Erderwärmung und seine Folgen machen natürlich auch nicht vor Spanien halt.
Der Juli war in Spanien im Schnitt 2,7 Grad zu heiß - für viele ältere, aber auch arme Menschen offenbar in diesem Jahr besonders tödlich. Das spanische Gesundheitsinstitut Carlos III schätzt, dass im Juli mehr als 2000 Menschen an Folgen der hohen Temperaturen gestorben sind, deutlich mehr als im ebenfalls besonders heißen Juli 2015
Vielerorts ist das Wasser knapp - selbst im Baskenland in Spaniens grünem Norden versorgt ein Tankschiff einige Dörfer mit Wasser. Wer Abkühlung im Mittelmeer sucht, stellt fest: Es ist an mehreren Stellen über 30 Grad warm - ein Herbst mit außergewöhnlich heftigen Stürmen, Starkregen, Überschwemmungen könnte die Folge sein.
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/spanien-hitze-sommer-klimawandel-101.html

Irgendwann wird sich auch Spanien die Frage stellen müssen, ob sie so weiter machen wollen und ob sie so weiter machen können.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

17.03.2023 um 12:49
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Irgendwann wird sich auch Spanien die Frage stellen müssen, ob sie so weiter machen wollen und ob sie so weiter machen können.
Vielleicht werden die den problematischen Gemüseanbau für Deutschland irgendwann einstellen müssen, dann werden wir uns die Frage stellen, woher bekommen wir 12 Monate im Jahr Gurken, Tomaten und Paprika.


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17.03.2023 um 12:55
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Vielleicht werden die den problematischen Gemüseanbau für Deutschland irgendwann einstellen müssen
Auch das wird sehr wahrscheinlich irgendwann passieren. Das hast Du sehr gut erkannt.
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:dann werden wir uns die Frage stellen, woher bekommen wir 12 Monate im Jahr Gurken, Tomaten und Paprika.
Können wir diese von Dir aufgezählten Gemüsesorten bei uns nicht anbauen?


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17.03.2023 um 12:58
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:dann werden wir uns die Frage stellen, woher bekommen wir 12 Monate im Jahr Gurken, Tomaten und Paprika.
:D zuerst machen wir alle zu Veganer damit sie dann gar nichts mehr zu essen haben - guter Plan.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

17.03.2023 um 13:02
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Können wir diese von Dir aufgezählten Gemüsesorten bei uns nicht anbauen?
Ich bin kein Landwirt, aber ist es nicht so, dass diese Gemüsesorten klimaabhängig gedeihen und somit nur saisonal angebaut und geerntet werden können? In Gewächshäusern sieht es anders aus, braucht aber halt Energie.

Jedenfalls hat man früher deswegen viel Gemüse eingelegt, eingekocht, konserviert, weil man im Winter darauf zurückgreifen musste. Ich weiß aber nicht, ob die heimischen Kapazitäten ausreichend sind, um die gesamte Bevölkerung ganzjährig mit Gemüse zu versorgen, noch dazu, wenn außerdem der Konsum von Tierprodukten immer weiter zurückgefahren werden soll.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

17.03.2023 um 13:10
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Können wir diese von Dir aufgezählten Gemüsesorten bei uns nicht anbauen?
In 3, 4 Monaten im Jahr bedingt schon oder willst Du hier noch mehr Gas für die Gewächshäuser nutzen?
Deutscher Paprika dürfte wohl auch im Sommer sehr selten sein.
Spanien hatte diesen Winter ja ein Problem und die Heizkosten trieben die Preise in die Höhe.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:zuerst machen wir alle zu Veganer damit sie dann gar nichts mehr zu essen haben - guter Plan.
Gibt ja immer mehr Möglichkeiten, in dem man natürliche Lebensmittel durch gentechnisch erzeugte aus dem Bioreaktor erzeugt.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich weiß aber nicht, ob die heimischen Kapazitäten ausreichend sind, um die gesamte Bevölkerung ganzjährig mit Gemüse zu versorgen, noch dazu
Der Selbstversorgungsgrad liegt irgendwo bei 20%, weil heimisches Gemüse unattraktiv ist.
Heimische Wintergemüse wie Kohlarten dürften einen geringen Marktanteil haben.
Zitat von martenotmartenot schrieb:wenn außerdem der Konsum von Tierprodukten immer weiter zurückgefahren werden soll.
Bei pflanzlichen Erzeugnissen muss man dann auch immer die klimatisch bedingten kommenden Probleme sehen, eine europaweite Dürre wird zu extremen Ausfällen führen, die Erzeugnisse sind nicht für den Lebensmittelbereich geeignet und fallen dann auch als Viehfutter aus.
Vor einigen Seiten wurde ja darauf hingewiesen, dass in Zukunft hohe Ernteausfälle drohen können durch den Klimawandel.

Wenn man sich dann sehenden Auges dann in eine höhere Abhängigkeit begibt, wird das zu schweren Problemen führen.
Gerade im Hinblick auf Frühjahrstrockenheit wird der Gemüseanbau wesentlich problematischer, das wächst ohne Bewässerungen nicht.


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17.03.2023 um 13:22
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Der Selbstversorgungsgrad liegt irgendwo bei 20%, weil heimisches Gemüse unattraktiv ist.
Heimische Wintergemüse wie Kohlarten dürften einen geringen Marktanteil haben.
Die Attraktivität wird dann womöglich notwendigerweise wieder steigen müssen. Und Sauerkraut war auch früher schon ein wichtiger Nährstoff- und Vitaminlieferant, wenn es sonst nicht viele Alternativen gab.

Ich selbst glaube mich noch dran erinnern zu können, dass es in meiner Kindheit nur wenig Frischgemüse im Winter gegeben hat. Wir haben vieles aus Dosen und Gläsern gegessen, und eben Sauerkraut, Rotkraut, etc. Äpfel und Kartoffeln hatte mein Opa im Keller gelagert. Ansonsten gab es viele Tierprodukte (keineswegs immer Fleisch, aber andere Sachen, wie Innereien, Würste, Produkte aus Blut).


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17.03.2023 um 13:32
Zitat von martenotmartenot schrieb:Die Attraktivität wird dann womöglich notwendigerweise wieder steigen müssen. Und Sauerkraut war auch früher schon ein wichtiger Nährstoff- und Vitaminlieferant, wenn es sonst nicht viele Alternativen gab.
Daher wundert es mich, dass man Importware die einem hohen fossilen Energieverbrauch unterliegt, heute so hyped.
Grünkohl, Sauerkraut, Rotkohl, Möhren, Pastinaken, Sellerie etc sind heute nur selten zu finden.
Die schönen Eintöpfe wo dann die Knochen drin abgekocht wurden, um den Geschmack abzurunden sind heute nicht im Trend.

Es wird sich beschwert, dass die Gurke aus Spanien so teuer ist, anstatt auf heimische Möhren umzuschwenken.


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17.03.2023 um 13:57
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich bin kein Landwirt, aber ist es nicht so, dass diese Gemüsesorten klimaabhängig gedeihen und somit nur saisonal angebaut und geerntet werden können? In Gewächshäusern sieht es anders aus, braucht aber halt Energie.
Außerhalb von Selbstversorgergärten ist es fraglich ob der Anbau dieser Gemüse außerhalb extrem begünstigter Klimalagen bei uns überhaupt wirtschaftlich möglich ist; selbst innerhalb der günstigen Lagen liegt bei optimaler Sortenauswahl im Freilandanbau die Ertragsphase bei vielleicht 4-6 Monaten, da sind aber schon starke Abstriche in Qualität, Lagerfähigkeit und Sensorik zu machen.

An die Flächenleistung von modernen Gewächshausbetrieben kommst du mit Freilandanbau aber so oder so nicht heran, Hochleistungssorten kommen z.B. bei Paprika auf 40-50 kg pro Quadratmeter, das entspricht ungefähr dem fünffachen davon was man in Spanien oder Italien im Freiland hinbekommt, gegenüber dem hiesigen Klima eher dem zehnfachen. Bei Tomaten liegt der Ertrag im Gewächshaus ebenfalls zwischen 5-10 mal so hoch wie im Freiland. Im Gewächshaus kann man mit CO2 begasen, gezielt Nützlinge zur Bestäubung oder Schädlingsbekämpfung einsetzen, Wasserzufuhr, Temperatur und Luftfeuchtigkeit steuern und noch vieles mehr, das wirkt sich alles extrem aus.


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17.03.2023 um 14:46
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich selbst glaube mich noch dran erinnern zu können, dass es in meiner Kindheit nur wenig Frischgemüse im Winter gegeben hat
Zu DDR-Zeiten gab es immer 4 Sachen ganz sicher im Gemüseladen: Rot- und Weißkohl, Kartoffeln und Blumenkohl. Wenn es bspw. grüne Gurken gab, standen die Leute Schlange und für jeden gab es maximal eine einzige.

Im Delikat dagegen bekam man etwas mehr ("Bückware"), natürlich für etwas viel mehr Geld.


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17.03.2023 um 15:33
Die Tomate als Lieblingsgemüse stammt gerade einmal zu 4% aus heimischer Produktion, klimatische Bedingungen lassen Kohlarten besser wachsen.
Und Gewächshäuser sind in Deutschland vermutlich wesentlich teurer in der Unterhaltung wie die Planenlandschaften in Spanien.
Auch Gemüse wird – angesichts eines Selbstversorgungsgrads von 38 Prozent – zum Großteil importiert. Lediglich bei Weißkohl und Rotkohl übertrifft die Erzeugung den Bedarf.
Salopp gesagt: für Brot, Schnitzel und Pommes ist hierzulande gesorgt. Für fast alle Gemüsebeilagen sowie den Obstsalat zum Nachtisch sind wir hingegen auf Importe angewiesen.
Quelle: https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-funktioniert-landwirtschaft-heute/markt-und-handel/der-selbstversorgungsgrad-wie-ist-es-um-die-versorgung-mit-lebensmitteln-in-deutschland-bestellt


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17.03.2023 um 16:22
Zitat von martenotmartenot schrieb:In Gewächshäusern sieht es anders aus, braucht aber halt Energie.
Rate mal was noch sehr viel Energie und Ressourcen benötigt. Richtig. Die Tierhaltung. Siehe weiter unten.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich weiß aber nicht, ob die heimischen Kapazitäten ausreichend sind, um die gesamte Bevölkerung ganzjährig mit Gemüse zu versorgen
Wenn der Anbau von Tierfuttermittel in Deutschland zurück gefahren wird, könnten die Kapazitäten für den Gemüseanbau weiter ausgebaut werden, weil dafür mehr Flächen und Ressourcen wie zum Beispiel Wasser frei werden. Wir erinnern uns, dass mindestens die Hälfte der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland für die Tierfuttermitteln Anbau genutzt wird. Da sollte es meines Erachtens dann keine Probleme geben.
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:oder willst Du hier noch mehr Gas für die Gewächshäuser nutzen?
Du meinst das kostbare Gas, welches zum Beispiel auch für die Schweinezucht und Schlachtung genutzt wird?
Für den Betrieb ist Erdgas bisher unverzichtbar. Im Schlachtbereich stammen 80 Prozent der Energie aus Erdgas.

Gas wird unter anderem für den Flammofen benötigt. Die 700 Grad heiße Flamme entfernt die letzten Borsten und tötet auch die Mikroben auf der Haut des Tieres.

Ebenfalls mit Erdgas betrieben wird der Brühkessel. Dort werden die Tiere mit 60 Grad heißem Wasser gewaschen und die Borsten entfernt.
Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/schlachthoefe-und-bauern-wegen-gas-knappheit-in-sorge,T4yF6NQ (Archiv-Version vom 17.10.2022)
Alle deutschen Schweineställe zusammen verbrauchen so viel Heizenergie wie eine Stadt in der Größe Braunschweigs.

21 Millionen Schweine stehen in Deutschland in Ställen ohne Stroh, die mit externer Energie beheizt werden müssen. Rechnerisch sind dafür laut Deutscher Umwelthilfe jährlich 1,4 Milliarden Kilowattstunden Flüssiggas nötig. Das entspricht dem Heizenergiebedarf von 260.000 Menschen.
Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/schweinestaelle-heizkosten-101.html
Vor dem Schlachten werden die Tiere mit Strom oder Kohlendioxid (CO2) betäubt. Viele Schlachthöfe wählen die günstigere CO2-Betäubung, obwohl die Schweine dabei mehr leiden. Welche Betäubung zum Einsatz kam, können Verbraucher an der Fleischtheke in der Regel nicht erkennen.
Quelle: https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Betaeubung-beim-Schlachten-Wie-Schweine-leiden,schweine650.html

Zusammengefasst. Kostbares Gas wird hier für das Heizen der Ställe, für den Brühkessel, für das Abfackeln von Borsten, und für Gaskammern genutzt.
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:eine europaweite Dürre wird zu extremen Ausfällen
Man sollte nicht unerwähnt lassen, dass eine Dürre auch zu extremen Ausfällen beim Tierfutter führen wird. Da muss man sich dann irgendwann die Frage stellen, ob man zum Beispiel kostbares Wasser für die sogenannte Nutztierhaltung verwendet, oder ob man nicht das kostbare Wasser direkt für die Menschen verwenden sollte.
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Vor einigen Seiten wurde ja darauf hingewiesen, dass in Zukunft hohe Ernteausfälle drohen können durch den Klimawandel.
Ernteausfälle wird es auch beim Tierfutter geben. Wenn erst mal das Grünland vertrocknet, wird man schauen müssen was die gehaltenen Tiere dann fressen sollen.
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Gerade im Hinblick auf Frühjahrstrockenheit wird der Gemüseanbau wesentlich problematischer, das wächst ohne Bewässerungen nicht.
Nicht nur der Gemüseanbau für Menschen wird dann ohne Bewässerung zu einem Problem werden, denn Tierfutter wächst ja nun mal nicht ohne eine vernünftige Bewässerung.
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Grünkohl, Sauerkraut, Rotkohl, Möhren, Pastinaken, Sellerie etc sind heute nur selten zu finden.
Wo soll das sein?
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Es wird sich beschwert, dass die Gurke aus Spanien so teuer ist, anstatt auf heimische Möhren umzuschwenken.
WTF? Warum sollte man von Gurken auf Möhren umschwenken?


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

17.03.2023 um 23:15
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Man sollte nicht unerwähnt lassen, dass eine Dürre auch zu extremen Ausfällen beim Tierfutter führen wird. Da muss man sich dann irgendwann die Frage stellen, ob man zum Beispiel kostbares Wasser für die sogenannte Nutztierhaltung verwendet, oder ob man nicht das kostbare Wasser direkt für die Menschen verwenden sollte.
Klar, Brotweizen der nur Kümmerkorn und Stroh bringt, der taugt nicht zum Viehfutter.
Gemüse was eingeht reicht zu was?
Als Landwirt finde ich solche Aussagen immer sehr interessant, offenbar habe ich keine Ahnung.
Ohne Beregnung braucht man über den Gemüseanbau gar nicht nachzudenken, vor 65 Jahren wurde in meinem heutigen Betrieb mit der Beregnung angefangen, weil wir Gemüse angebaut haben.
Eine Weide habe ich bis heute nicht beregnet, das Futter hat immer gereicht.
Gemüse muss bis zur Ernte mit Wasser frisch gehalten werden, Getreide nur bis zur Abreife.
Hast Du jemals in Deinem Leben Gemüse angebaut? Ich nehme mal an nein.
Gummimöhren nimmt Dir kein Händler ab und im LEH kauft die auch keiner.

Leider wird heute so viel Unsinn verbreitet, dass mir immer wieder Meinungen wie Deine zu Ohren kommen, da kannst Du leider nichts dafür.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Wo soll das sein?
Das kennen halt die Veganer nicht. Du magst halt gerne Gemüse, welches um die Welt geschifft oder geflogen wird, damit es frisch bei Deinem Discounter landet - für den "guten" CO² Abdruck.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:WTF? Warum sollte man von Gurken auf Möhren umschwenken?
Musst Du doch nicht, dann ist es sicher auch kein Problem, wenn so eine 250gr Gurke nun 3€ kostet und heimische Möhren das Kilo 1,29.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

18.03.2023 um 10:48
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Eine Weide habe ich bis heute nicht beregnet, das Futter hat immer gereicht.
Dass dies bei Dir, bzw. dass dies bei irgendwelchen random Landwirten, die ihre Felle davon schwimmen sehen und sich im Internet dazu äußern, nie der Fall ist, damit habe ich schon gerechnet. Das blöde an solche Aussagen ist jedoch immer, dass sie sich so schlecht nachprüfen lassen, ob diese Anekdoten, die den Äußernden so gut wie immer im besten Licht dastehen lassen sollen, auch wirklich der Wahrheit entsprechen. Aber gut, man kennt's ja nicht anders, weshalb ich diesbezüglich auch lieber anderen Aussagen bzw. Quellen vertraue.
“Durch die außergewöhnliche Trockenheit von April bis August brachte der Mais nur sehr dünne, kleinwüchsige Bestände hervor. Diese zeigten kaum einen Kolbenansatz”, zitiert die Zeitung Astrid Hatzel, Vorsitzende der IG Bena. “Auf dem Grünland beziehungsweise auf den Ackerfutterflächen konnte zudem häufig nur ein erster Schnitt geerntet werden”, so Hatzel weiter. Der zweite Schnitt sei oftmals ausgeblieben und ein dritter sei gar nicht möglich gewesen. Betroffen sind Betriebe, die Rinder oder Schafe halten. Die Tiere können laut Hatzel nicht bis nächstes Jahr versorgt werden: “Bereits jetzt müssen viele Tierhalter die Wintervorräte verfüttern. Zudem befürchtet sie, dass viele Landwirte ihre Tierbestände abbauen müssen.
Quelle: https://die-wetterversicherung.de/blog/duerre-futterversorgung-ueber-den-winter-nicht-gesichert/
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Als Landwirt finde ich solche Aussagen immer sehr interessant, offenbar habe ich keine Ahnung.
Solche Aussagen finde ich ebenfalls immer sehr interessant, denn offenbar weiß dieser jenige welche nicht was ein Autoritätsargument ist.
Ein argumentum ad verecundiam (lat. für „Beweis durch Ehrfurcht“) oder Autoritätsargument ist ein Argument, das eine These durch die Berufung auf eine Autorität, wie zum Beispiel einen Experten oder einen Vorgesetzten, beweisen will. Da Autorität als solche keine Garantie für Wahrheit ist, handelt es sich nicht um eine logisch zwingende Schlussfolgerung.
Quelle: Wikipedia: Argumentum ad verecundiam
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Hast Du jemals in Deinem Leben Gemüse angebaut?
Du meinst also, dass nur die Leute von der Materie bzw. von diesem Thema Ahnung haben können, die sich praktisch damit befasst haben, obgleich man sich im Internet über gewisse Themen (weiter)bilden kann?

Aber jetzt wirst du mir bestimmt gleich erzählen dass man nicht alles glauben soll, was im Internet steht, richtig? ;)
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Das kennen halt die Veganer nicht.
Uhhi, da ist ja wieder so ein niedlicher Versuch pauschal gegen alle Veganer zu schießen, um von den eigenen Fehlern oder dem schlechten Gewissen abzulenken. Aber lass uns doch mal weiterschauen, ob das nicht vielleicht doch eher eine Bauchlandung wird.
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Du magst halt gerne Gemüse, welches um die Welt geschifft oder geflogen wird, damit es frisch bei Deinem Discounter landet - für den "guten" CO² Abdruck.
Natürlich mag ich das. Genauso wie es viele Unveganer mögen, dass Teile und Geräte aller Art, Klamotten, Wasser, Kaffee, Kakao, Palmfett, alle möglichen Sorten von Gemüse und nicht zu vergessen das Kraftfutter (Soja aus Brasilien), welches für die hier von Unveganern konsumierten Tiere aus fernen Ländern um die halbe Welt geschifft oder geflogen wird, für den "guten" Co² Abdruck, nicht wahr?

Du wirst mir aber bestimmt gleich erzählen, dass alle Unveganer keinerlei Produkte aus dem Ausland beziehen. Das tun nämlich immer nur diese militanten Veganer, die wenig bis gar keine Ahnung haben, weil die meisten von ihnen keine Landwirte sind, noch niemals in ihrem Leben Gemüse angebaut oder einen Stall von innen gesehen haben, nech?

Aber vielleicht sollte sich der ein oder andere besserwissende Landwirt mal mit folgenden Daten beschäftigen, wenn er schon mit dem "schlechten" Co² Abdruck gegen Veganer oder gegen eine rein pflanzliche Ernährung argumentieren will.

Viele Menschen denken ja, dass sie ihren CO² Abdruck stark reduzieren können, wenn sie lokal einkaufen würden. Obschon das im Prinzip eine gute Sache ist, ist der Transport im Vergleich zur Produktion relativ irrelevant, wie man hier deutlich erkennen kann:

carbon-footprint-food-supply-chain-1Original anzeigen (0,2 MB)
Obwohl die Schritte hinter der Lieferkette für einzelne Lebensmittel sehr unterschiedlich sein können, hat jede in der Regel sieben Phasen:

Bei allen Lebensmitteln sind die Landnutzung und die landwirtschaftlichen Phasen der Lieferkette für 80 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich. In der Rindfleischproduktion beispielsweise tragen in diesen Phasen drei Hauptfaktoren zum CO2-Fußabdruck bei: Tierfutter, Landumwandlung und Methanproduktion durch Kühe. In den USA macht die Rindfleischproduktion 40 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzflächennutzung im Inland aus.

Am anderen Ende des Spektrums steht der Transport . Diese Stufe der Lieferkette macht durchschnittlich 10 % der gesamten Treibhausgasemissionen aus. Bei Rindfleisch ist der Anteil der durch den Transport verursachten Treibhausgase mit nur 0,5 % der Gesamtemissionen sogar noch geringer.

Entgegen der landläufigen Meinung trägt die lokale Beschaffung von Lebensmitteln möglicherweise nicht wesentlich zu den Treibhausgasemissionen bei, insbesondere bei Lebensmitteln mit einem großen CO2-Fußabdruck.
Quelle: https://www.visualcapitalist.com/visualising-the-greenhouse-gas-impact-of-each-food/

Da kann der "Landwirt", der vieles besser als Veganer zu wissen scheint, von einem Veganern aber noch was lernen, was? ;)
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Musst Du doch nicht, dann ist es sicher auch kein Problem, wenn so eine 250gr Gurke nun 3€ kostet und heimische Möhren das Kilo 1,29.
Offenbar hast Du meine Frage nicht verstanden. Ist aber auch nicht weiter wild.


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18.03.2023 um 11:08
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Dass dies bei Dir, bzw. dass dies bei irgendwelchen random Landwirten, die ihre Felle davon schwimmen sehen und sich im Internet dazu äußern, nie der Fall ist, damit habe ich schon gerechnet. Das blöde an solche Aussagen ist jedoch immer, dass sie sich so schlecht nachprüfen lassen, ob diese Anekdoten, die den Äußernden so gut wie immer im besten Licht dastehen lassen sollen, auch wirklich der Wahrheit entsprechen. Aber gut, man kennt's ja nicht anders, weshalb ich diesbezüglich auch lieber anderen Aussagen bzw. Quellen vertraue.
Da ich keine Nutztiere halte, schwimmen mir sicher keine Felle weg.
Als reiner Ackerbaubetrieb bin ich trotzdem von der Nutztierhaltung indirekt abhängig, ein fehlender Markt für Reststoffe bei meinen Erzeugnissen würde den Anbau der meisten Kulturen unwirtschaftlich machen oder zumindest die Wirtschaftlichkeit weiter stark senken.
Die Folge wäre eine sehr einseitige Fruchtfolge mit 1, 2 Kulturen also Richtung Monokultur.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

18.03.2023 um 11:26
@peekaboo
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Viele Menschen denken ja, dass sie ihren CO² Abdruck stark reduzieren können, wenn sie lokal einkaufen würden. Obschon das im Prinzip eine gute Sache ist, ist der Transport im Vergleich zur Produktion relativ irrelevant, wie man hier deutlich erkennen kann:
Gibt es die Tabelle auch kalorisch angepasst? Hier wird das Gewicht verglichen, jedoch hat ein Kg Äpfel wesentlich weniger Kalorien als ein Kg Rindfleisch, ergo müsste ich wesentlich mehr Äpfel produzieren (also mehr GHG) um den selben "Nährwert" zu erreichen wenn man so will. Betrifft jetzt nicht nur Fleisch, auch Nüsse haben beispielsweise wesentlich mehr Kalorien als Äpfel pro Kg, wäre mal interessant diesen Vergleich zu sehen.


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18.03.2023 um 11:48
Zitat von RöhrichRöhrich schrieb:Als reiner Ackerbaubetrieb bin ich trotzdem von der Nutztierhaltung indirekt abhängig,
Der biozyklischvegane Anbau ist nicht auf eine Nutztierhaltung angewiesen. Aber ich verstehe dein Problem. Zumindest ein bisschen.
Zitat von NashimaNashima schrieb:Gibt es die Tabelle auch kalorisch angepasst?
Keine Ahnung, müsste man Mal schauen, ob es eine solche Tabelle auch in dieser Form gibt. Ich hätte da aber eine ähnliche Tabelle, die Dir vielleicht ein Stück weiterhelfen könnte.

Global-land-use-graphic-768x490
Es gibt auch eine sehr ungleiche Verteilung der Landnutzung zwischen Nutztieren und Kulturpflanzen für den menschlichen Verzehr. Wenn wir Weiden, die als Weide genutzt werden, mit Flächen kombinieren, die für den Anbau von Nutzpflanzen für Tierfutter genutzt werden, macht die Viehzucht 77 % der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. Während die Viehwirtschaft den größten Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Welt einnimmt, produziert sie nur 18 % der weltweiten Kalorien und 37 % des gesamten Proteins.
Quelle: https://ourworldindata.org/global-land-for-agriculture
Zitat von NashimaNashima schrieb:Hier wird das Gewicht verglichen, jedoch hat ein Kg Äpfel wesentlich weniger Kalorien als ein Kg Rindfleisch, ergo müsste ich wesentlich mehr Äpfel produzieren (also mehr GHG) um den selben "Nährwert" zu erreichen wenn man so will.
Ich weiß nicht, ob es so viel Sinn macht, wenn man die Nährwerte eines Apfels mit den Nährwerten von Rindfleisch vergleicht. Vielleicht sollte man die Nährwerte von Rindfleisch mit Lebensmitteln vergleichen, die in etwa die gleichen Nährwerte besitzen?

Aber vielleicht führst Du die Nährwerte von Rindfleisch hier mal auf, dann können wir gemeinsam schauen, mit welchen pflanzlichen Lebensmittel die Nährwerte von Rindfleisch eher vergleichbar wären und ob allein die Nährwerte von Rindfleisch ausreichend sind, um damit Menschen satt zu machen und gesund und ausgewogen zu ernähren.


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18.03.2023 um 11:59
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Der biozyklischvegane Anbau ist nicht auf eine Nutztierhaltung angewiesen.
Natürlich kann man auch 30, 40% seiner Erzeugnisse "wegschmeißen" bzw auf den Kompost werfen.
Ob das aber eher Probleme bereitet als Probleme beseitigt wage ich zu bezweifeln.

Und Deine Grafik ist auch abseits jeder landwirtschaftlichen Logik,

agr
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1196555/umfrage/anbauflaechen-und-weideflaechen-weltweit/


Wenn man weltweit nun anfängt die 2/3 der LN (Dauergrünland) umzubrechen, dann bekommen wir ein massives Umweltproblem.
In der EU gilt übrigens ein Grünlandumbruchverbot. Vieles an Dauergrünland wird für andere Früchte nicht zu nutzen sein, für Gemüse schon mal gar nicht.
Ich frage mich warum Du immer wieder damit ankommst.


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

18.03.2023 um 12:16
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Keine Ahnung, müsste man Mal schauen, ob es eine solche Tabelle auch in dieser Form gibt. Ich hätte da aber eine ähnliche Tabelle, die Dir vielleicht ein Stück weiterhelfen könnte.
Danke dafür, das hilft schonmal.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Ich weiß nicht, ob es so viel Sinn macht, wenn man die Nährwerte eines Apfels mit den Nährwerten von Rindfleisch vergleicht. Vielleicht sollte man die Nährwerte von Rindfleisch mit Lebensmitteln vergleichen, die in etwa die gleichen Nährwerte besitzen?
Genau, das war mein nächster Gedanke, Kalorien sind ja nicht alles, der GHG per Nährstoffgehalt scheint noch Aussagekräftiger zu sein.
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Aber vielleicht führst Du die Nährwerte von Rindfleisch hier mal auf, dann können wir gemeinsam schauen, mit welchen pflanzlichen Lebensmittel die Nährwerte von Rindfleisch eher vergleichbar wären und ob allein die Nährwerte von Rindfleisch ausreichend sind
Guter Vorschlag ich werde mal schauen was ich diesbezüglich finde, nicht nur gegenüber Rindfleisch sondern auch allgemein interessiert mich das tatsächlich.

Nebenbei noch ein andere "Kritikpunkt" an deiner verlinkten GHG Statistik, beim Rindfleisch besteht dort der Löwenanteil GHG aus Methangas. Ich bin gerade über einen Artikel gestolpert in dem hier ein Missverhältnis bzw. Mythos aufgezeigt wird, wonach Methangas weitaus weniger zum Treibhauseffekt beitragen soll als allgemein angenommen.

Die Quintessenz demnach ist, dass Methangas sich viel schneller aus der Atmosphäre wieder abbaut als CO2. Von 10 Jahren ist die Rede, bedeutet der Methangehalt erhöht sich nur die ersten 10 Jahre nach Einführung von Rindern (oder immer bei Herden vergrösserung), danach baut sich Methan in der gleichen Menge ab wie es produziert wird.

Wie siehst du das?
Fact: The three main greenhouse gases, carbon dioxide, methane and nitrous oxide, all impact the environment in critically different ways, especially as it relates to their source, life span in the atmosphere and global warming potential.
Quelle: https://www.alltech.com/blog/3-myths-debunked-animal-agricultures-real-impact-environment


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Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

18.03.2023 um 12:36
Zitat von NashimaNashima schrieb:Die Quintessenz demnach ist, dass Methangas sich viel schneller aus der Atmosphäre wieder abbaut als CO2. Von 10 Jahren ist die Rede, bedeutet der Methangehalt erhöht sich nur die ersten 10 Jahre nach Einführung von Rindern (oder immer bei Herden vergrösserung), danach baut sich Methan in der gleichen Menge ab wie es produziert wird.
Er schlägt eigentlich eine Methangaserzeugung vor bei seinem "biozyklischem" Anbau mit Kompost, denn was in Biogasanlagen genutzt wird, will er aus einem Komposthaufen einfach entweichen lassen.
Bei Rindern bekommt man am Ende wenigstens Dünger und vollwertige Lebensmittel heraus, beim Kompost teilweise schlechten Dünger, je nach Stickstoffgehalt des Ausgangsmaterial.

Methan scheint er nur vorschieben zu wollen, bei Rindern schlecht bei Kompost gut.


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