Warden schrieb:Ich sehe da immer noch viel Spielraum "pro Person" - wie oft ich im Jahr mit subventionierten Fliegern in den Urlaub fliege, liegt im Kern an mir. Was ich kaufe und fördere auch.
Aber ob du statt dem Flugzeug eine günstige, schnelle, emissionsfreie Alternative zur verfügung hast liegt nicht an der Person, sondern daran, ob Regierungen in vernünftige emissionsfreie Infrastruktur investieren oder lieber weiterhin in Straßen, Autos und Sprit-Subventionen.
Ob sich der Normalbürger im Supermarkt für 1,99€ 500Gramm Fleisch kaufen kann, während eine vegetarische und emissionsarme Fleischalternative 3,99€ kostet, liegt an der Struktur unserer Lieferketten und Subventionsgeflechte.
Oder glaubt irgendjemand ernsthaft, dass 500g Fleisch in der Herstellung günstiger sind als ein bisschen gepresstes Sojaprotein? Natürlich nicht, aber die Fleischproduktion ist Subventioniert bis zum geht nicht mehr und gigantisch hochskaliert und die Alternative ist nicht subventioniert.
Also wir nehmen Steuergeld her um schädliche Produkte zu Subventionieren, damit sie billig verkauft werden können und dann regen wir uns auf, wenn Leute diese Produkte kaufen und tun so als wäre es ihre Verantwortung andere Entscheidungen zu treffen. Das ist schizophren.
Verweise auf individuelle Handlungsanpassungen sind meiner Meinung nach nichts als Augenwischerei.
Man kann nicht nachhaltig leben in einem Wirtschaftssystems dessen grundlegendsten Funktionsweisen nichts nachhaltig sind. Das Problem ist das System, nicht die Menschen die sich dem System entsprechend verhalten.
In einem Markt in dem Produkte und Dienstleistung mit schrecklichen Klimabilanzen so stark subventioniert werden, dass sie spottbillig sind, während jegliche Alternativen entweder gar nicht verfügbar, oder deutlich teurer sind, kann man nicht davon sprechen, dass das Problem die individuellen Entscheidungen der Konsumenten sind.