Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik
01.10.2020 um 11:11Vor rund 200 Millionen Jahren, am Übergang vom Triaszeitalter zum Jura, dezimierte ein gewaltiges Massenaussterben gut drei Viertel aller marinen und landlebenden Arten. [...] Als Ursache für das Aussterben [...] mit der Entstehung der elf Millionen Quadratkilometer umfassenden Zentralatlantischen Magmatischen Provinz (abgekürzt CAMP) einher. [...]Quelle: https://www.derstandard.de/story/2000116668527/massenaussterben-vor-200-millionen-jahren-hat-mit-heutigem-einiges-gemein
Die resultierenden Magmaausflüsse in dieser Region zählten zu den ergiebigsten der bekannten Erdgeschichte. Während der Hauptphase dieses Flutbasalt-Vulkanismus' vor 201,5 Millionen Jahren kam es in relativ kurzer Zeit zu massiven Lavaeruptionen, bei denen auch riesige Mengen von Kohlendioxid, Schwefel und Methan freigesetzt wurden. All das hatte gravierende klimatische Auswirkungen: Eine intensive globalen Erwärmung setzte ein, die Ozeane versauerten und mehr als 75 Prozent aller Arten verschwanden schließlich rasant von der Bildfläche. [...] ein Forscherteam um Manfredo Capriolo von der italienischen Universität Padua hat nun im Fachjournal "Nature Communications" nachgewiesen, dass die Folgen der vulkanischen Aktivitäten vor 200 Millionen Jahren den atmosphärischen Veränderungen der Jetztzeit beängstigend ähnlich sind.
Die Wissenschafter analysierten Gaseinschlüsse in CAMP-Basaltgesteinen, um herauszufinden, wie viel CO2 durch die Vulkanausbrüche freigesetzt wurde. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Eruptionen in mehreren Schüben stattfanden. [...] Die Forscher schätzen, dass bei jedem Schub etwa die gleiche Menge Kohlendioxid freisetzt wurde, die im 21. Jahrhundert voraussichtlich aus anthropogenen Quellen emittiert wird, was jeweils zu einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen um mindestens zwei Grad Celsius geführt haben dürfte. [...]
"Wir haben festgestellt, dass die Bedrohung der Biodiversität durch den Klimawandel nicht etwa langsam ansteigt. Vielmehr werden die meisten Arten einer Region in der Lage sein, mit den veränderten Bedingungen zurecht zu kommen, bis eine bestimmte Temperaturschwelle überschritten wird", sagt Pigot. "Wenn das geschieht, ist ein großer Teil der Spezies sehr plötzlich mit Umständen konfrontiert, denen sie nichts entgegenzusetzen haben." [...]
Bei ihrer Simulation zeigte sich, dass bei einem Anstieg der globalen Temperaturen um vier Grad Celsius bis 2100 mindestens 15 Prozent der regionalen Lebensgemeinschaften gleichsam einem abrupten Expositionsereignis ausgesetzt sein werden, bei dem mehr als jede fünfte Art innerhalb desselben Jahrzehnts die entscheidende Temperaturschwelle ihrer ökologischen Nische überschreitet. Ein solches Ereignis könnte den irreversiblen Zusammenbruch des Ökosystems bedeuten. Wenn die Erwärmung bei zwei Grad Celsius oder weniger gestoppt werden kann, sind möglicherweise weniger als zwei Prozent der Biotopgemeinschaften mit solchen Expositionsereignissen konfrontiert. Das inkludiert allerdings auch die tropischen Korallenriffe, die zu den artenreichsten Ökosystemen der Erde zählen.
Die Wissenschafter gehen davon aus, dass solche beispiellosen Temperaturveränderungen in tropischen Ozeanen noch vor 2030 beginnen werden. Jüngste Ereignisse wie die aktuelle Rekord-Korallenbleiche am Great Barrier Reef dürfen als Vorboten dieser Entwicklungen angesehen werden. Höhere Breiten und tropische Wälder werden voraussichtlich ab 2050 gefährdet sein. "Unsere Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit einer Eindämmung des Klimawandels durch sofortige und drastische Reduzierung der Emissionen", sagt Pigot. "Diese könnten dazu beitragen, Abertausende Arten vor dem Aussterben zu bewahren." (tberg, 14.4.2020)
Nashima schrieb:Das hatten wir zuvor schonmal Diskutiert, wenn wir genau so weitermachen wird der sinkende Sauerstoffgehalt erst in Jahrhunderten bis Jahrtausenden spürbare Auswirkungen auf den Menschlichen Körper haben.Nun, ich befinde mich deswegen auch nicht im Alarmmodus 😁
Wie dem auch sei: "nach mir die Sintflut..."
Hilft ja eh nix...