Do-X schrieb:Schulden, noch mehr Schulden, Kinderwunsch, Fachkräftemangel, Abwanderung, ungleiche Löhne?
Hä, Schulden führen zu Kinderwunsch, Fachkräftemangel, Abwanderung und ungleichen Löhnen? Nich dein ernst?
Do-X schrieb:Wer soll die Schulden bezahlen, wenn du dein Leben in vollen Zügen hochverschuldet leben konntest?
Die Gleichen, die auch bisher die Schulden gezahlt haben! Deutschland is nämlich überraschenderweise nich erst seit letzter Woche verschuldet.
Optimist schrieb:die Zinsbelastung die dann immer höher wird, glauben viele (ich auch), weil ja Zinsen prozentual gezahlt werden müssen.
Das muss aber kein Problem sein. Wenn die Zinsen bei Null sind, spielt die Höhe der Schulden keine Rolle, ebenso spielen die Zinsen keine Rolle, wenn die EZB die Anleihen aufkauft, denn dann zahlt der Staat die Zinsen an die EZB und die zahlt die so erhaltenen Gelder an ihre Eigentümer, die Staaten der Eurozone.
Beide Szenarien gab es schon und es könnte sie wieder geben, muss politisch nur gewollt sein.
Optimist schrieb:hatte ja kuno7 gestern argumentiert, dass man (die EZB) dann unbegrenzt neues Geld generieren könnte, dies jedoch dann nicht zu einer Hyperinflation führen könnte wie anno dazumal.
Das hab ich übrigens weder gesagt noch gemeint. Ich hab lediglich gesagt, dass ein Staat sich in eigener Währung prinzipiell unbegrenzt verschulden kann, ohne Pleite zu machen.
Optimist schrieb:und die Grünen - wenn sie die Mehrheit hätten und/oder einen Finanzminister stellen würden - würden demnach unbegrenzt die Schulden anwachsen lassen bzw. würden kein Problem im stetig wachsenden Schuldenberg sehen (vorausgesetzt sie wären bezüglich der Finanzpolitik einig)?
Das weiß ich ehrlich gesagt nich.
alhambra schrieb:Die Höhe der Zinsen hängt aber von der Bonität ab.
Im wesentlichen hängt die Höhe der Zinsen für die Euro Staaten davon ab, was die EZB macht.
Ilian schrieb:Man sollte halt, wie so oft, einen vernünftigen Mittelweg finden.
Sich verschulden um in notwendige, zukunftssichere Infrastruktur zu investieren und so perspektivisch konkurrenzfähig zu bleiben und Erträge zu erwirtschaften: ja, gerne.
Sich verschulden um Wählergeschenke zu verteilen, die in zukünftiger Mehrbelastung (höhere Ausgaben oder niedrigere Einnahmen) resultieren: nein, das wäre dumm.
Auf keinen Fall aber sollte man auf gute und vernünftige Ausgaben verzichten, weil man dogmatisch an der schwarzen Null hängt.
sacredheart schrieb:Ich mache es mal ganze einfach: Schulden führen zur der Notwendigkeit von Zinszahlungen.
Erstens mal muss das kein Problem darstellen und zweitens muss das auch nich zwingend so sein.
sacredheart schrieb:Emotional würde ich sagen Italien, rational würde ich antworten: Deutschland nur zum kleineren Teil.
Du drückst dich um die Antwort, weil sie dir nich in deine Argumentation passt. War zu erwarten.
sacredheart schrieb:Der Grund für die Hyperinflation war die geldvermehrung durch die Druckerpresse. Die wurde deshalb erforderlich, um die Reparationen bezahlen zu können, bzw die Grundidee war, die Reparationen durch die Folgen der ansonsten unverantwortlichen Geldpolitik zu beenden.
Also war der Grund nich eine zu hohe Staatsverschuldung, sondern der verlorene 1.Weltkrieg und dessen direkte Folgen. Sag ich ja.
sacredheart schrieb:Das war die Grundidee des Systems Schacht. Wenn man vor hat, einen Weltkrieg anzuzetteln und davon ausgeht, selbigen zu gewinnen, dann kann man so eine Geldpolitik betreiben. Der Ausgang dürfte allgemein bekannt sein.
Daraus lässt sich aber nich schließen, man müsste einen Weltkrieg gewinnen, um sich hoch verschulden zu können, reiner Strohmann. Wie man sich theoretisch unbegrenzt verschulden kann, ohne einen WK anzuzetteln, hatte ich ja schon erklärt, dass du da nich drauf eingehst, sagt ja auch schon einiges.
sacredheart schrieb:Ok, ich verrate es Dir: Die nachlassende Bonität, die im Falle Italiens durch die EZB künstlich verbessert wurde.
Also kann die EZB problemlos dafür sorgen, dass die Bonität eben nich nachlässt, damit hast du das Problem auch schon gelöst. War allerdings auch leicht, denn ich hatte die Lösung ja auch bereits verraten.
:Dsacredheart schrieb:Wenn Du Recht hättest, was DU nicht hast und die beliebige Vermehrung des Geldumlaufs ohne Konsequenzen bleibt, wäre Deutschland doch verpflichtet, jedem Privatmann zu erlauben, Geld zu drucken. Dann brauchen wir keinen Transfer mehr, nur noch ne staatliche Druckvorlage.
Und der nächste Strohmann. wo hab ich denn behauptet, die beliebige "Vermehrung des Geldumlaufs" würde ohne Konsequenzen bleiben? Zeig mal.
sacredheart schrieb:Es ist nicht so lange her, da konntest DU griechische Staatsanleihen sehr günstig kaufen...
Und der Grund dafür, dass dies jetzt nich mehr so is, wäre dann...?
sacredheart schrieb:Ok, Du, Boris Becker, der Wendler und Frau Lang von den Grünen glauben offenbar, dass Haushaltssolidität nicht sinnvoll ist, alle anderen glauben das nicht.
Was Bobble oder der Wendler glauben weiß ich nich, aber ich glaube nich, dass Haushaltssolidität und "schwarze Null Fetisch" das Gleiche sind, du offenbar schon.
Röhrich schrieb:Das Problem an diesen Ex- und Importen, wir zahlen dafür, dass überschüssiger Strom abgenommen wird und importieren dann, wenn hoher Bedarf herrscht.
Warum is das denn ein Problem? Nur weil der Strom teurer importiert wird als exportiert, bedeutet das ja nich zwingend ein Problem. Wenn der Strom, den wir importieren zu dem Zeitpunkt im Ausland günstiger produziert werden kann, als im Inland, dann is es doch Volkswirtschaftlich ein Vorteil den Strom zu importieren.
Wo also siehst du das Problem?
kuno