sacredheart schrieb am 24.07.2018:Also nicht mal Marx und Engels waren als 'fröhliche Leute' bekannt, ganz im Gegenteil, es waren eilte geldgierige Säcke, die sich für etwas besonderes hielten, grundlos wie man heute weiss.
Im Rückblick: Überall wo sich ein Regime Kommunsimus nannte, war es scheisse, die Leute waren froh, als der Spuk endlich vorbei war und niemand vermisst minderwertiges Klopapier und den Mangel an Südfrüchten.
Ich denle, im Einklang mit nahezu jedem, der den Quatsch ertragen musste, wünscht ihn sich oder den Trabant 601 zurück.
Ne Menge spaßbefreiter Autokraten hats versucht, es war immer Scheisse und schluss damit.
Der Kommunismus liegt zurecht auf der Müllhalde der Geschichte, so wie Kreuzzüge, Hexenprozesse, Ablassbriefe, Kolonien, der Ford Edsel, BTX, Opferung von Menschen zur Besänftigung des Donnergottes und die SPD.
Ein Revival von nutzlosem Mist namens Kommunismus ist so sinnvoll wie die flächendeckende Wiedereinführung der Heiligen Inquisition. Nur für beides gibt es Vollpfosten, die sich diese Zeiten zurückwünschen. Und das Gewinsel, es habe sich nie um richtigen Kommunismus gehandelt oder wahlweise um richtige Inquisition ist schon sehr jämmerlich.
Also Marx und Engels waren in erster Linie Ökonomen und Vorrteiter der Sozialwissenschaften. Das Sie selbst aus bürgerlichen Verhältnissen stammten und der damit verbundenen Lebensweise nicht abgeneigt waren, ist ein scheinbarer Widerspruch, der erst mit der proletarischen Identitätspolitik der Vulgär-Marxisten Einzug in die politische Linke gehalten hat. Ganz davon abgesehen, dass die Charaktereigenschaften irgendwelcher Theoretiker kein Argument sind. Kant war ein Rassist erster Güte und hat trotzdem großartiges für die praktische Philosophie geleistet.
Es gab nirgendwo ein Regime, welches sich als kommunistisch bezeichnet hat, denn selbst für den dümmlichen Leninismus und seine geistigen Kinder, wäre das ein zu dreister Etikettenschwindel gewesen. Man berief sich daher auf einen Sozialismus als angebliche Übergangsform, die auch nach der Selbstdarstellung dieser politischen Konstrukte nie überwunden wurde. Das wiederum lag aber auch nicht an der Unmöglichkeit einer kommunistischen Gesellschaft, sondern an der Unmöglichkeit einer weltumspannenden Parteidiktatur, die das Kapital (mit Gewalt) verwaltet, anstatt es abzuschaffen. Kommunismus hat es tatsächlich per Definition und auch formal als Selbstbezeichnung nie gegeben. An dieser Stelle kann man daher auch diese immer wieder runtegebetete Behauptung "Jeder Versuch hätte in die Diktatur geführt", als ausgemachten Unfug abtun, da es sich (bei den Systemen die sich druchgesetzt haben) immer um eine Variante desselben Versuches gehandelt hat. Jede Alternative wurde gleichzeitig direkt oder indirekt durch eben diesen Staatssozialismus verhindert. Zu behaupten die bolschewistischen und vom Bolschewismus inspirierten Regime seien identisch mit "Kommunismus" ist also gleich auf mehreren Ebenen falsch.
Der Kommunismus wird aktuell im Zuge postkapitalistischer Ideenbildung (wieder)entdeckt, da es nun eine junge Generation gibt, die den Kalten Krieg und die geopolitische Zweiteilung der Welt nicht mitbekommen hat. So hat man die Möglichkeit den Kommunismus endlich als das zu denken, als das er Ende des 18. Jahrhunderts in Frankreich entstand. Als die Idee eines Vereines Freier Menschen. Ganz ohne Fahnen, Identitätspolitik und Parteidoktrin. Die Idee von der Befreiung des Individuum, die der Liberalismus begonnen, aber nicht zuende geführt hat. Oder um es mit Marx Worten zu sagen (und um die Idiotie der "sozialistischen Volksrepublik" gleichzeitig verdienterweise auf die Müllhalde der Geschichte zu werfen):
Sowie nämlich die Arbeit verteilt zu werden anfängt, hat Jeder einen bestimmten ausschließlichen Kreis der Tätigkeit, der ihm aufgedrängt wird, aus dem er nicht heraus kann; er ist Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker und muss es bleiben, wenn er nicht die Mittel zum Leben verlieren will - während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden."
- Die deutsche Ideologie. Marx/Engels, MEW 3