geeky schrieb:Hättest du auch nur einen Hauch Ahnung von Geschichte dann wüßtest du, daß die Geheimdienste nur den Teil beisteuern, der nicht sofort bekannt werden soll. Alles andere geschieht ganz offiziell, ob im Kongo, in Guatemala, Kuba, Afghanistan, El Salvador, Iran, Nicaragua, Angola oder der Ukraine:
"Dwight D. Eisenhower kommt an die Macht; in London ist Winston Churchill zum zweiten Mal Regierungschef geworden. In Sachen Iran sind sich die beiden Hardliner einig: Mossadegh muss weg. Churchill will die Kontrolle über Irans Öl zurück, Eisenhower die Ausbreitung des Kommunismus verhindern. Der CIA-Agent Kermit Roosevelt Jr. soll die "Operation Ajax" leiten – für den Namen steht ein Reinigungsmittel Pate."
In diesem Artikel steht von vorne bis hinten nur Bullshit...
Weder waren das "gekaufte Geistliche", noch hat irgendwer irgendwann Mossadegh gewählt, noch haben die Briten den Shah installiert und wenn ich sowas lese:
Doch der schwierigste Coup steht noch bevor: Er muss den Schah für das Komplott gewinnen. Der Monarch soll zwei Dekrete unterzeichnen, um den Staatsstreich zu legitimieren: die Entlassungsurkunde Mossadeghs und die Ernennungsurkunde für den neuen Premier, den die Amerikaner bezahlen und installiert sehen wollen: General Fazlollah Zahedi.
[...]
Kurz darauf bestimmt Roosevelt: Am 15. August soll der Staatsstreich stattfinden. Ein gekaufter monarchietreuer Oberst soll in der Nacht Mossadegh die Entlassungsurkunde übergeben und ihn bei Widerstand verhaften. Als die Militärkolonne losfährt, sitzt Roosevelt schlaflos in seinem Kommandoposten auf dem Gelände der US-Botschaft. Aus dem Radio erfährt er am nächsten Morgen vom Debakel: Mossadeghs Soldaten haben den Oberst verhaftet, der Staatsstreich ist gescheitert.
sträuben sich einem ja die Nackenhaare...
Der Shah war das legitimie Regierungsoberhaupt. Deshalb konnte der natürlich auch den Premierminister absetzen...genauso wie er ihn ernannt hat...das hat Mossadegh natürlich wenig interessiert, denn der hat ja faktisch wie ein Diktator regiert. Über ein Ermächtigungsgesetz und selbst da hat er sich noch nichtmal an die Absprache gehalten, dem Parlament wenigstens
nachträglich seine Beschlüsse vorzulegen.
Und dann wird es als "Staatsstreich" bezeichnet, wenn der Shah den absetzt
:DDie Bevölkerung musste man via Flügblättern darüber informieren, denn Mossadegh hat es ihnen nicht erzählt, dass er eig gar nicht mehr im Amt ist.
Ein wahrlich super-demokratischer Tolli-toll-toll-Staat.
Dass es gar nicht die fiesen Imperialisten benötigte, sondern die Kadscharen in ihrer Protzsucht um Vorfeld das gesamte Land verhöckert hatten...das ist natürlich kein Wort der Kritik wert.
Auch dass die UDSSR sich als einzige Nation nach dem 2. Weltkrieg weigerte, ihre Truppen abzuziehen, dann die Tudeh-Partei quasi gründete, um im Iran einen sowjetischen Satellitenstaat zu installiere, um da das Öl zu behaupten...nein, das ist auch egal...ist ja was gaaaaaanz anderes. Und dass die bei ihrem Abzug die gesamte Staatskasse mitnahmen...who cares
:D?
Auch dass die einen vorhigen Premierminister stürzten und die wichtigesten Unterstützer Mossadeghs waren.....egal....nur die USA ist scheiße...die haben ja schließlich ein paar Schläger bezahlt, um auf der Straße Shah-Parolen zu brüllen...was für ein Putsch!
Übertroffen wird der ganze Schwachsinn nur noch damit, dass man eine rote Linie zur islamischen Revolution zieht.
Die Mullahs haben den Putsch gegen Mossadegh unterstützt und forciert (wahrscheinlich waren die ein wesentlich wichtigerer Faktor als die USA).
Wenn man jetzt also behauptet, die islamische Revolution hätte nur stattgefunden, weil die "armen Iraner" so böse auf die fiesen Imperialisten waren, dann quatscht man einfach nur die Propaganda der Mullahs nach.
In Wirklichkeit ging es beim Sturz Mossadeghs um eine Bodenreform....wie auch bei der Revolution 1979....ist das nicht ein seltsamer Zufall?
Man ist also viel valider unterwegs, wenn man behauptet, unter Mossadegh wäre es viel früher zu einer islamischen Revolution gekommen als wenn man irgendwelche unsinnigen Kausalketten über 30 Jahre zieht, die nur aus fundamentalistischem Hass auf die USA resultieren. Schließlich hatten die Islamisten ja schon Mossadeghs Vorgänger erschossen, nicht? Und das hätten sie wieder getan.
Aber da bemüht man lieber das antiimperialistische Märchen, vom guten, gewählten Diktator, der den Iran mit seinem Öl in ein Land mit Schokoladenflüssen und Bonbons an den Bäumen verwandelt hätte.
Auch wenn die ohne das britische Know-How und die Maschinen überhaupt nicht in der Lage waren, irgendwelches Öl zu fördern....aber das brauch man auch nicht.
Wenigstens gehört es einem dann!