kleinundgrün schrieb:Allerdings kannst Du keinen Gegenwind vertragen. Sobald Deine Ansichten zur Diskussion stehen, verlässt Du eine sachliche Linie und versuchst mit - zugegeben mildem - Spott eine echte Diskussion zu vermeiden.
Ich stehe, seit ich bewusst handele, im Gegenwind, ich bin daran gewöhnt.
Ein Gegenwind ... das mag mir gar keiner glauben, weil ich in gegensätzlichen Systemen zu Hause war ... der trotzdem immer von vorn kommt:
Und (der Gegenwind) säuselt:
"schau es dir doch erstmal an, bevor du urteilst"
"es gibt doch nicht nur schwarzweiß"
"es gibt doch Menschen die alles völlig anders sehen und erleben als du"
Und der Gegenwind ist vielleicht enttäuscht, dass er völlig wirkungslos durch mich hindurch bläst.
Wirkunslos - weil ich all dessen, was den Gegenwind ausmacht, permanent bewusst bin.
Alle Gedanken und Bewusstseinsentwicklungen
die den Gegenwind ausmachen, habe ich schon gedacht und durchlebt -wie übrigends
jeder Mensch !-nur vielleicht nicht bewusst.
Ich schiebe nichts menschliches von mir weg und behaupte nicht, darüber zu stehen.
Im Gegenteil, ich halte es für sehr nomal und , alle Entwicklung in sich zu bewahren und keinesfalls zu negieren.
Es ist mir wichtig, ständig-bewusst zu sein: "so war auch ich einmal" (und so könnte ich sofort wieder werden)
Wenn man sich für etwas besseres hält, kann das eigentlich nur da her rühren,
dass man seine eigene Entwicklung negiert.
Also enthalte ich mich lieber eines Urteiles, als ein undurchdachtes zu fällen und bin stets bemüht
jede Sichtweise der gegenteiligen gegenüberzustellen.
(Herrmann Hesse, Siddhartha. Von jeder Wahrheit ist das Gegenteil ebenso wahr)
Da ich weiß, dass
jeder Mensch die Welt anders sieht als ich, teile ich mit, wie ich die Welt sehe.
Ich habe keine Absicht, jemanden zu ändern oder zu überzeugen.
Und ich sehe es so,
dass behutsame, langsame, vorsichtige -oder wie man sie sonst noch nennen mag- kleine Schritte
wohl wünschenswert wären,
aber gegen eine rasante Entwicklung
nichts ausrichten können (Abwägung).
Allein deshalb halte ich einen finalen Crash der allein dem Kapitalismus geschuldet ist, für leider unausweichlich. Die schrecklichen Folgen sind mir voll bewusst.
Ich habe schon zweimal begründet, warum ich eine proletarische Revolution für nicht möglich/wahrscheinlich halte.
Stattdessen muss sie mindestens mit aus Schichten eines entwickelten Bewusstseins (bereits vorhanden) kommen,
die einer völligen Umdefinierung der Würdigung des Lebens fähig sind.
Die Arbeit und ihre Würdigung wird in der Folge den ihr angemessenen Platz einnehmen können.
Eine anarchosyndikalistische Entwicklung mit herkömmlichen genossenschaftlichen Elementen halte ich als das
machbarste als am Wahscheinlichsten.