@SoundsLegit SoundsLegit schrieb: Ich laufe jeden Tag an der BILD Titelseite vorbei und die hat Wochenlang massiv gegen Griechenland gehetzt.
Dann solltest Du aber auch so fair sein, zu erwähnen, dass es zuerst die griechische Presse und griechische Demonstranten waren, die Deutschland, als Euro-Nazis, etc. bezeichneten.
SoundsLegit schrieb: Obwohl unseren Politikern klar ist, dass sie Griechenland nicht aus der EU rauswerfen können (Griechenland kann nur selber gehen), schwingen sie populistische Reden, in denen sie Griechenlands rauswurf fordern
Wer hat das denn wann und wo gefordert? Es wurde lediglich zu Recht angemahnt, dass Griechenland mit seinem korrupten und völlig absurden Wirtschaftssystem, so nie dem Euro-Raum hätte beitreten dürfen und das gilt auch für einige andere Eurostaaten. Nebenbei kann man die Griechen sehr wohl "zwingen" den Euro-Raum zu verlassen, dazu braucht man ihnen schlicht nur keine Bürgschaften und Kredite mehr zu gewähren und dann blieb ihnen nichts anderes übrig, als wieder die Drachme einzuführen und diese dann abzuwerten. Das würde natürlich massiv gegen den EU-Grundgedanken stehen und genau das ist ja das Dilemma.
SoundsLegit schrieb: Sie reden über die mögliche Insolvenz Griechenlands und heizen damit die Spekulationen an den Geldmärkten weiter an (das machen sie konsequent seit begin der Kriese).
Aha, also bloß nicht über Fakten reden, oder wie? Ohne EU wäre Griechenland längst bankrott, oder eben nie in eine solche Lage geraten, je nachdem, wie man es denn sehen möchte. Die Hauptschuld trifft aber eindeutig die griechischen Politiker, die wider besseren Wissens, jahrelang, keine einzige Reform ihres Wirtschaftssystems durchgeführt haben.
SoundsLegit schrieb: Da fällt es mir sehr schwer, mich über gemeine ausländische Berichterstattung zu ärgern.
Mir nicht, solange Deutschland der Hauptnettozahler der EU ist. Oder anders formuliert, ohne Deutschland keine EU. Und wenn ich, als Steuerzahler, schon ständig für unsere eigenen unfähigen Politiker und ihre blödsinnigen Entscheidungen zahlen muss, ärgert mich das auch, also warum sollte man denn ausgerechnet über die Unfähigkeit anderer Politiker zufrieden lächeln?
Das Problem ist doch, dass der wirtschaftliche EU-Raum ein großes Nord-Süd-Gefälle aufweist, dass es nirgendwo eine Bewegung für ein politisch vereintes Europa gibt, sondern genau das Gegenteil von Oslo bis nach Athen zelebriert wird, nämlich Nationalstaatlichkeit und das Beharren auf eigenen Hoheitsrechten. Wirtschaftsinteressen und Nationalstaatlichkeit widerstreben aber dem europäischen Grundgedanken. Es heißt also, entweder "Vereinigte Staaten von Europa", oder Nationalstaat, beides wird aber nicht gehen, denn schließlich heißt es nicht umsonst, viele Köche verderben den Brei. Somit bleibt es abzuwarten, ob das nicht auch Grund genug für zukünftige (bewaffnete) Konflikte sein kann, oder wird.