@phenix Das theoretische Modell besagt: Wenn die Zinsen sehr niedrig sind, sinkt die Neigung sein Geld anzulegen in Zinspapiere, stattdessen sollte so der Konsum gefördert werden.
Faktisch haben wir bei Zinsen nahe 0 und einer Inflation von mehr als 0.5 eine Geldvernichtungsmaschine bei einer gleichzeitigen Ausweitung der Geldmenge durch höhere Kriditvergaben, das Geld wird sozusagen flüssig.
Nun haben wir aber das Problem, dass das Geld, was durch den Bankensektor generiert wird
nicht im Primärmarkt ankommt. Würde das direkt so passieren hätten wir eine stärkere Inflation
So hat die Zinspolitik am Ende vor allem Symbolcharakter und vorwiegend Auswirkungen für das Big-Money.
Trotz allem bleibt das Geld auf dem primären Geldmarkt knapp und tendiert zur Deflation, die Preise sinken und die Menschen merken gleichzeitig, dass Weniger eigentlich Mehr ist und man auch mit wenig glücklich sein kann.
Kauft, kauft, kauft, wäre das Leitmotiv der Zinssenkung. Jeder kleine Zinsschritt weitet die Geldmenge wohl direkt aus, aber nicht unmittelbar auf dem Primärmakrt.
Durch den Sparzwang, den man Europa auferlegt hat konterkariert man die Zinspolitik der Notenbank. Schaut man auf die Entwicklung der darauf bezogenen Kapitalmärkte/ Aktienmärkte, dann besteht hier durchaus die große Gefahr einer sich immer mehr vergrößernden Blase.
Gegenwärtig und wenn man die Linien so weiterzieht, sind wir auf dem letzten Achtel einer Exponentialkurve, ehe sie zusammenbricht.
Aber einen Plan B scheint man nicht zu haben.
1. Europa kann sich nicht rüchwärts entwickeln
2. der Euro hängt damit dogmatisch zusammen und ist alternativlos
3. man wird alles tun, um den Euro und den Euroraum zu erhalten
Trotzdem kann sich ein solches Gebilde nicht über Jahrzehnte halten, wenn sich die Mitgliedsstaaten nicht in iher Wirtschaftskraft anpassen und eine politische Union herbeigeführt wird. Dazu aber müsste Deutschland einen Teil seines Kuchens abgeben und das will es bestimmt nicht. So ist ein dauerhaft niedriger Leitzins garantiert und so müsste die Exponentialkurve immer weiter steigen, damit immer mehr Geld geschöpft werden kann für ein Wachstum ohne Grenzen
Nun zeigt die Volkswirtschaftslehre eine andere Wahrheit auf, nämlich die zyklische Entwicklung des Wachstums und die Konjunkturphasen, Aufschwung, Boom, Rezession, Depression.
Ohne Zweifel würde dem System heutiger Prägung eine lange Rezession und eine darauf folgende Depression das Genick brechen, weil dann die Wahrheit ans Licht käme - der Betrug am Geld.