Diese Eliten lassen sich durchaus genau spezifizieren: Diejenigen, die ihren Reichtum größtenteil aus der Ausbeutung anderer beziehen bzw. durch extreme "Überbezahlung" ihrer Arbeit, weil die Oberen auf Grund ihrer Macht ihren Lohn so hoch festlegen
1.Lohn und/oder Gehalt wird im Verhältnis von Angebot (Qualifikation) und Nachfrage individuell ausgehandelt.
dere schrieb:
...und wenn die Möglichkeit bestehen sollte, warum sollte man diese nicht perspektivisch langfristig eine eine bessere, z. B. klassenlose Gesellschaft umwandeln, in der dann irgendwann kaum noch soziale Unterschiede bestehen?
2.Halte ich für völlig utopisch und wirklichkeitsfremd.
Menschen sind Individuuen und lassen sich nicht in eine Schublade stecken. Der Wunsch sich individuelle Wünsche erfüllen zu können oder sich gegen andere abzugrenzen kann nicht wegdiskutiert oder -beschlossen werden.
dere schrieb:
Warum sollte man Bauern enteignen, solange sie ihren nicht leichten Job tun, das Volk zu ernähren ?
3.Was ist der Bauer mit seinen Angstellten anderes als Teil der Elite? Er kalkuliert die Löhne seiner Mitarbeiter und Erntehelfer auch so, dass er für sich mit dem Verkauf der Erzeugnisse einen Gewinn erwirschaftet. Mit dem Unterschied, dass nicht jeder Chef morgens aus dem Fenster über x-Hektar Eigentum schauen kann, wie viele Bauern.
Oder sind in deinen Augen Bauern = Philantropen?
dere schrieb:
Ob man Erbschaften einschränken bzw. stark besteuern sollte oder nicht, hängt ja neben den politischen Machtverhältnissen auch vom Reichtum der Gesellschaft ab.
4.Erbschaften einschränken, mit welchem Grund? Mir persönlich könnte es egal sein, ich hab da nichts zu erwarten.
Geld wir bereits beim Verdienst besteuert. Kauft man sich etwas von Geld, das übrig bleibt, so wird auch dass besteuert.
Legt man sein Geld an, so zahlt man wieder Steuern z. B. Zinsertragssteuer.
Vererbt man dann letztendlich das übrig gebliebene (Geld, Immobilien, was auch immer) so wird auch hier ab einer gewissen Menge eine Steuer erhoben.
Das alle reicht noch nicht?
dere schrieb:
Unter den Rahmenbedingungen des "Wolfsgesetzes" aufzuwachsen, kann (auch wenn man viel Geld hat) weit weniger toll sein, als in einer Welt, die die zunehmende Gleichheit aller zum Ziel hat.
5.Das herrschende System ist nicht perfekt, dass steht ausser Frage, aber es erlaubt dem Einzelnen ein grosses Mass an Individualität.
Das ist in meinen Augen einer Gleichmachung aller vorzuziehen.
6.Zinseszins verdammen, aber auf der anderen Seite Geld x-fach besteuern?
Wo liegt denn da der Sinn?
@Heide_witzkada ich nur sporadisch Zeit habe, gehe ich hier in 6 Punkten auf S.11 zurück:
1. Unabhängig von Deiner Definition wird Lohn/Gehalt i.d.R. von denen festgelegt, die die Eigentümer sind bzw. in derem Interesse walten. Daran ändern auch gewerkschaften u.ä. nicht viel, sie sind das Ergebniss von Machtpolitik; mit Gerechtigkeit usw. hat das selten was zu tun.
2. Sich individuelle Wünsche zu erfüllen, sollte dem in der Gesellschaft aktuell vorhandenen Potential, den gerechtigkeits und Bedürftigkeitskriterien untergeordnet sein. Es ist ein Unding, wenn der Wunsch des Unternehmers nach einer 2. Villa wichtiger ist, als der Wunsch des Arbeitssuchenden, menschenwürdig-normal zu leben...Auch das hat nichts mit Schubladen zu tun, sondern mit Ausbeutung, Macht und Machtmißbrauch. Warum sollen/wollen sich die Reichen gegen die "Hungerleider abgrenzen ? Die Menschen sind alles Eins, nur durch Solidarität, Ökologie, Brüderlichkeit, Gerechtigkeit ist diese Einheit auf Dauer lebensfähig.
3. Der Unterschied besteht vor allem darin, dass der Bauer in der Saisson 10-15 h täglich selbst draussen mitarbeitet und der Erntehelfer nur eine Zusatzoption für wenige Wochen ist. Unsere "Eliten" tun sich so ein hartes, i.d.R. noch schlecht bezahltes Leben nicht an. Bauern sind zwar nicht Philantrophen (höchstens die überzeugten Biobauern) aber für sie ist Landeigentum auch Verpflichtung; jede Schlechtbehandlung kommt zurück. Sie können kaputtgeirtschaftetes Land nicht "entlassen", wie es manch ein Unternehmer mit seinen leuten tut.Die Auslandsverlagerung ist auch schwierig.
4. Solange die Erbschaften klein sind, sollte man sie wenig, dagegen größere Erbschaften viel besteuern. Das hat was mit Gerechtigkeit zu tun und dem Prinzip, die "Schere" zwischen Arm und Reich möglichst zu verkleinern, da sie ja durch andere Prozesse, Machtmißbrauch oder Gaunereien ständig vergrößert wird. Der millionen "erwirtschaftet" hat, hat dies i.d.R. auf Kosten anderer, also wäre dann ein Steuermaximum von wenigstens 50-70% wohl angemessen...
5. Wenn im bestehenden System jemand 3 Porsche besitzt, ist dies ggf. auch Ausdruck von "Individualität" (!?). Systeme, wo solche Individualitäten auf Kosten anderer ausgeschlossen sind, halte ich dagegen für gerecht UND erstrebenswert. Ausserdem bedeutet Gerechtigkeit nicht "Gleichmacherei" (wo jeder gleich viel hätte unabhängig von Qualifikation und Engagement)
6. Der Zinseszins ist (neben Spekulation) der Mechanismus, durch den in der Vergangenheit das meißte Geld (das ureigentlich ja nur Äquivalent für tatsächlich geleistete Arbeit sein sollte) aus dem Nichts "geschöpft" wurde. Deshalb und weil er automatisch dafür sorgt, "dass der Teufel immer auf den größten Haufen macht", wäre ich für seine Abschaffung. Bis dahin sollte eine zunehmend gerechte Steuerpolitik für gewissen Ausgleich sorgen. Daran unter den gegebenen Bedingungen zu glauben, halte ich für weit utopischer, als den Glauben an eine Gesellschaftskonzeption, die wohl nur durch eine deutliche Veränderung der Machtverhältnisse entstehen kann.
M.f.G.