Jedimindtricks schrieb:Dieses krampfhaft interpretierst du hinein , unsere Journalie ist mitunter genauso überfordert mit der Situation wie europäische Politiker. Allerdings , was man sagen kann ist , daß sie westliche Presse sofort zugelassen haben. Auch das ist " neu " für Syrien
Ich denke wir waren doch alle (die gesamte Welt) davon überrascht, wie schnell das ging und wie schnell die Russen und der Iran klein beigegeben hatten. Halt, wobei ...
@Visigoth hatte doch die Richtige Meinung dazu: Die Russen werden nichts machen. Auch wenn seine Quellen etwas komisch waren und er die VAE, und die irakische Regierung ins Spiel holte.
Ich hoffe wirklich, dass die Situation in Syrien endlich besser wird. Es wäre ein Cut in Richtung "Flächenbrand" im Orient, der sich in meinen Augen seit Jahren aufbaut.
Der neue Machthaber hat gleich zu beginn sein islamistisches Tamtam abgelegt und gibt sich bürgerlich, mit Kompromissbereitschaft in fast alle Richtungen.
Dazu gehört auch, wie Du richtig angedeutet hast, die westliche Presse zuzulassen.
Der IS zum Beispiel (selten dämliche von der Karawanserei abgehauene Kamele) hatte Statements vor Journalisten abgegeben und diese dann gleich zwei Ortschaften weiter alle die sie erwischen konnten als Geiseln behalten.
Jedimindtricks schrieb:Wenn man sich dein link genauer anguckt ist HTS im Grunde genau das Endergebnis was nach 53 Jahren assads rauskommen musste .
Ist auch so.
Autokraten zu wählen, oder sie gewähren zu lassen und seien sie Gandhis in Person, bedeutet auch deren Nachfolger und Nachfolger der Nachfolger zu wählen, oder gewähren zu lassen. Kann gut sein dass der erste wohlwollend ist, aber es langt ein "Verrückter" um alles zunichte zu machen.
Dazu würde ich gerne bei der Gelegenheit etwas mehr schreiben:
Ein autokratisches System bevorzugt den Kaltblütigen, den Gewissenlosen, der der bereit ist über Leichen zu gehen und alle um ihn herum einzuschüchtern. Denn anders kann der- oder diejenige/r nicht aufsteigen, denn Machterhalt in einem autokratischen System hängt davon ab wie stark man seine Macht gegenüber jedem anderen etabliert und gefestigt hat. Deshalb wird ein autokratisches System über kurz oder lang dazu führen, dass gewissenlose Menschen an die Macht gelangen, wenn nicht bereits der erste gewissenlos ist.
Dies gilt für den Autokraten selbst als auch für alle Berater um ihn herum.
In einem System mit festen freien Wahlen ist es etwas anders. Da
muss sich der aufsteigende Machtmensch der Masse stellen. Klar kann dieser populistisch die Massen beeinflussen, aber einmal an der Macht muss er- oder sie den Staat zu seinen Gunsten umgestalten.
Ab da kann diese/r dann erkannt werden. Alles weitere hängt dann von der geltenden Verfassung und dem Aufbau der Institutionen ab und auch ein Stück weit von der Freiheitsliebe der Massen ab.
Bleiben wir bei Syrien.
Erdogan droht selten offen auch dem Iran. Dass der auch Israel und dem Westen droht war klar, irgendwie gefällt der Mann sich wohl in der Rolle der "Beschützer aller Muslime" <= Alter osmanischer Titel.
Er könnte ja zur Abwechslung mal damit beginnen die mehrheitlich sunnitischen Kurden vor Erdogan selbst zu schützen.
Der Machthaber in Syrien sieht das etwas pragmatischer:
Der Führer der „Hai’at Tahrir al-Sham“ HTS (Komitee zur Befreiung der Levante), Abu Mohammed al-Dscholani, hingegen sehe nicht die Quelle ihrer Angst in Israel, sondern im Iran und der Hisbollah. „Niemand sagt etwas zu Israel“, sagt eine Moderatorin auf Halk TV.
Quelle:
Frankfurter RundschauUnd der Iran selbst?
Keine Ahnung.... ich begrüße
zumindest den Aufstand der Frauen.