Der vergessene Frühling - Jemen am Abgrund
03.12.2017 um 20:15Eher Unwahrscheinlich das sie Funktionsfähige Marschflugkörper haben..
Es ist der jüngste Akt der immer längeren Tragödie in Jemen: Die UNO-Welternährungsorganisation WFP könnte helfen. Und sie möchte helfen. Bloss: Man lässt sie nicht – und dies, obschon sich in Jemen derzeit das weltweit grausamste humanitäre Drama abspielt.https://m.srf.ch/news/international/humanitaeres-drama-in-jemen-kriegsparteien-blockieren-hilfe
Zwei Drittel der Bevölkerung sind in Not, mehr als zehn Millionen leiden Hunger. WFP-Direktor David Beasley sagt, was er in Jemen gesehen habe, gleiche einem Alptraum: Not, Entbehrung, Misere. Das Land befinde sich nicht am Rande einer Katastrophe. Die Lage dort sei bereits eine Katastrophe.
Doch die UNO weiss keinen Ausweg mehr. Sie leidet unter der systematischen Behinderungs- und Verhinderungstaktik der Hauptakteure im Land. Mal blockiert die jemenitische Armee Zufahrtswege oder Häfen, mal sind es die Huthi-Rebellen.
Vor allem die Rebellen verhalten sich laut der Welternährungsorganisation zurzeit besonders skrupellos. Sie setzen eine in anderen Konflikten erprobte, menschenverachtende Taktik ein. Und zwar indem sie ohne jede Rücksicht auf Verluste die humanitäre Hilfe für ihre politischen und militärischen Zwecke missbrauchen. Sie beschlagnahmen Hilfsgüter, um sich an deren Verkauf zu bereichern oder sie ausschliesslich an ihre Anhänger zu verteilen.
Verhandlungen der UNO mit Huthi-Anführern blieben bisher völlig fruchtlos. Deshalb wird nun als vorletzter Schritt die Einstellung der Hilfe angedroht. Etwas, das die UNO kaum jemals tut, und das gar nicht anders gedeutet werden kann denn als Verzweiflungsakt.
Der führende jemenitische Think Tank, das Sanaa-Center, bilanziert gerade wieder ernüchtert. Sämtliche Parteien, lokale, regionale und internationale, nützten das Chaos und den Kollaps des Staats aus, um eigene Interessen zu verfolgen.https://www.srf.ch/news/international/undurchsichtige-konfliktlinien-der-krieg-im-jemen-wird-immer-verworrener
Unter den Huthis hätten mächtige Repräsentanten dankt der Kontrolle von Importwege schamlos Vermögen angehäuft. Lukrative Geschäfte, die bedroht wären, wenn die Huthis einen Teil ihrer Macht abgeben würden.
Die Muslimbrüder, die auf der Seite der Saudis stehen, hätten versucht, im Kriegschaos Städte und Regionen zu neuen Fürstentümern umzuformen.
Während im Süden separatistische Kräfte die Einheit torpedierten, um der Abspaltung näher zu kommen.
Visigoth schrieb:Ende 2017 hat Saudi Arabien ne ziemlich effektive, aber nur sehr kurzzeitige Blockade über den Hafen von Hudaida verhängt und 2018 hätte Saudi Arabien, die VAE und die offizielle Yemenitische Regierung Hudaida fast komplett erobert.Das hätte meines Erachtens die Zivilbevölkerung mehr getroffen als die Huthis, deswegen war ein Sieg nicht zum greifen nah. Wesentlich entscheidender war das sich die Gruppen im Süden selbst nicht grün waren.
Damit hätten sie praktisch fast alle Nahrungs- , Geld- u. Waffenlieferungen an die Huthis und Zivilbevölkerung unterbunden. Etwa 70-80% der Nahrungsversorgung kam über Hudaida.
Hätte aber die Hungersnot mehr als verschärft und faktisch zu einer gewaltigen Katastrophe (oder eher gewollten Genozid) im nördlichen Yemen geführt, weshalb die USA 2017 intervenierten und die Saudis zwang die Blockade wieder aufzuheben.
2018 kam dann die UN dazu, es gab nen kurzen Waffenstillstand und später ne Vereinbarung für Hudaida, die Huthis folgten der Vereinbarung natürlich nicht wirklich und besetzen 3 Jahre später die komplette Stadt, weil sich die Koalition aus unterschiedlichen Gründen gezwungen war sich komplett zurückzuziehen.