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Der vergessene Frühling - Jemen am Abgrund
20.09.2011 um 20:48Der vergessene Frühling - Jemen am Abgrund
Syrien, Tunesien, ägypten und Libyen ist jedem ein Begriff, wenn es um den sogenannten arabischen Frühling geht.
Doch auch in Jemen ist das Volk in Aufruhr.. jedoch ist die Ressonanz in den Medien mehr als bescheiden... oft nur eine Randnotiz wert.
Die Lage hat sich jedoch derart zugespitzt, dass wir diesem Land nun doch einen Thread witmen sollten.
Dazu mal die aktuellste Meldung:
Jemen war schon vor dem arabischen Frühling immer wieder in der Presse zu finden.
Dabei ging es meist um Terrorzellen die von Jemen aus operieren.
Wikipedia: Al-Qaida im Jemen
Zuletzt haben diese für Schlagzeilen gesorgt weil sie sich Wikipedia: Rizin besorgt haben sollen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,780084,00.html (Archiv-Version vom 14.08.2011)
ähnlich wie in Libyen ist auch der Jemen extrem "jung"
Wikipedia: Ali Abdullah Salih kann wohl auf die Unterstützung Saudiarabiens zählen.
Der Westen befindet sich in einer Zwickmühle, da Saleh ein Partner im Kampf gegen den Terror ist... und gleichzeitig dürfen sie nicht einfach nur stumm zusehen, wie das Volk stirbt. Gerade angesichts ihrer Intervention in Libyen.
Die Gefahr einer islamisierung Jemens nach dem Sturz Saleh's erachte ich als sehr akut.
Was geschieht nun mit dem Jemen?
Was kann - soll - wird der Westen unternehmen?
(Nicht verifitierte Zitate stammen von http://de.wikipedia.org)
Syrien, Tunesien, ägypten und Libyen ist jedem ein Begriff, wenn es um den sogenannten arabischen Frühling geht.
Doch auch in Jemen ist das Volk in Aufruhr.. jedoch ist die Ressonanz in den Medien mehr als bescheiden... oft nur eine Randnotiz wert.
Die Lage hat sich jedoch derart zugespitzt, dass wir diesem Land nun doch einen Thread witmen sollten.
Dazu mal die aktuellste Meldung:
Die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton betonte, nachdem in der Hauptstadt Sanaa Dutzende von Zivilisten getötet worden waren, dass eine politische Lösung dringend nötig sei. Eine, die den Bestrebungen des jemenitischen Volkes gerecht werde.http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/09/20/International/Unruhen-in-der-islamischen-Welt/Jemen-am-Abgrund-der-Westen-ist-ratlos (Archiv-Version vom 26.09.2011)
Blut fliesst in diesen Tagen wieder reichlich. Die Revolutionsgarde, eine Elite-Einheit von Präsident Ali Abdullah Salih, schiesst mit Granaten und automatischen Waffen auf Demonstranten. Eine Armee-Einheit, die sich von Salih losgesagt hat, stellt sich schützend vor die Demonstranten. Diese dringen anschliessend mit Stöcken und Messern bewaffnet in eine Kaserne der Garde ein. Das Chaos ist komplett.
Der Westen ist ratlos
Weder in Washington noch in Brüssel weiss man, wie der blutige Konflikt im Armenhaus Arabiens gelöst werden könnte. Ausserdem herrscht in dem unterentwickelten Land ein generelles Misstrauen gegenüber dem Westen und besonders gegenüber den USA. Deshalb unterstützt der Westen lieber eine Initiative der arabischen Golfstaaten. Diese sehen einen friedlichen Machtwechsel bei gleichzeitiger Straffreiheit für Präsident Ali Abdullah Salih und seine Familie vor.
Eigentlich ist niemand, bis auf die Herrscher der Golfstaaten, glücklich über den Kompromissvorschlag. Denn die Protestbewegung will Präsident Salih, wegen des Schiessbefehls auf Demonstranten, vor Gericht stellen. Salih, der sich in Saudi-Arabien aufhält, hofft immer noch, sich an der Macht halten zu können.
Die Opposition ist ebenfalls ein Problem
Auch der Menschenrechtsanwalt Chalid al-Ansi hat für den Präsidenten nur Verachtung übrig. Er glaubt, Salih wolle den Jemen noch tiefer ins Chaos stürzen, um anschliessend als «Retter» aus Saudi-Arabien zurückzukehren. Ganz nach dem Motto: «Entweder wählt ihr das Chaos oder mich». Al-Ansi erklärt: «Salih hat Massaker verübt. Er versucht, einen Bürgerkrieg anzuzetteln. Aber die jungen Demonstranten haben sich entschlossen, friedlich zu bleiben, obwohl das gesamte jemenitische Volk bewaffnet ist.»
Aus Sicht des Westens ist Präsident Salih nur eines von vielen Problemen, die der Jemen hat. Denn auch die Opposition - das sind die Stammesführer, die gegen Salih sind, und die noch junge Protestbewegung - bietet teilweise ein desolates Bild. Einige von ihnen propagieren einen rückwärtsgerichteten Islam und beschimpfen ihre Gegner bei Demonstrationen als «Agenten Amerikas».
Jemen war schon vor dem arabischen Frühling immer wieder in der Presse zu finden.
Dabei ging es meist um Terrorzellen die von Jemen aus operieren.
Wikipedia: Al-Qaida im Jemen
Zuletzt haben diese für Schlagzeilen gesorgt weil sie sich Wikipedia: Rizin besorgt haben sollen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,780084,00.html (Archiv-Version vom 14.08.2011)
ähnlich wie in Libyen ist auch der Jemen extrem "jung"
Die Bevölkerung des Jemen wächst schnell und stieg zwischen 1990 und 2000 von 12,8 Millionen auf 18,4 Millionen. Die Bevölkerung ist im Durchschnitt sehr jung; fast die Hälfte ist 15 Jahre oder jünger.[4] Dies resultiert in einem schlechten Verhältnis zwischen erwerbstätiger und nicht erwerbstätiger Bevölkerung (100:477)[4], und führt zu einer hohen Belastung der öffentlichen Infrastruktur und des Arbeitsmarktes: die Bevölkerung im Alter zwischen 15 und 24 Jahren wurde 2000 auf fast 4 Millionen und für 2010 auf mehr als fünf Millionen geschätzt; für 2050 werden 10 Millionen erwartet.[5] Die Stadtbevölkerung wächst jährlich um fast 5 %.[5] Die Jugendarbeitslosigkeit 2005/2006 wurde auf 29 % geschätzt, 57% aller Arbeitslosen waren Jugendliche.[6]Zur jüngeren politischen Geschichte Jemens:
Am 22. Januar 1990 verkündeten die Ministerpräsidenten beider Staaten die Öffnung ihrer gemeinsamen Grenze. Am 22. Mai desselben Jahres schlossen sich die Arabische Republik Jemen und die Volksdemokratische Republik Jemen zur Republik Jemen zusammen. Der erste gesamtjemenitische Präsident wurde Ali Abdullah Salih, der seit 1978 die Arabische Republik Jemen regierte. Im Golfkrieg von 1990 hatte Jemen noch den Irak unterstützt, konnte aber 1999 die Beziehungen zu Kuwait normalisieren.Hier noch "kurz" eine Terminologie des Aufstandes 2011:
1993 fanden im Jemen die ersten freien Wahlen statt, in denen sich drei große Parteien gegenüber standen: Der Allgemeine Volkskongress, die Sozialistische Partei sowie die Jemenitische Vereinigung für Reformen (Islah). Die Koalition von Islah und Volkskongress wurde fast Modell für eine arabische Demokratisierung. Allerdings behielten alle Parteien ihre Truppen, was durch militärische Ausgewogenheit für Stabilität sorgte. Die Parlamentswahl im April 1997 wurde von den Sozialisten boykottiert, da sie nach dem Bürgerkrieg von 1994 in der südjemenitischen Stammwählerschaft diskreditiert waren und sie aufgrund der Konfiszierung ihrer Konten und Immobilien nach Beendigung des Krieges nicht über die für eine Wahlkampagne nötigen Ressourcen verfügten, so dass Präsident Salih fortan mit einer absoluten Mehrheit ohne die Islah regieren konnte.
Am 23. September 1999 wurde Salih ein fünftes Mal zum Präsidenten gewählt. Sein einziger Gegenkandidat, der langjährige Parlamentsvorsitzende und Scheich Abdallah al-Ahmar, war aus dessen eigenen Reihen ausgewählt worden und somit entfielen 96,3 % der Stimmen auf Salih. In nur sechs Jahren war das Land wieder zu einem Einparteienstaat geworden.
Im Februar 2001 konnte die Staatspartei ihre Macht mit einer durch ein Referendum abgesicherte dritte Verfassungsreform stärken. Der Konsultationsrat wurde in eine zweite Kammer umgewandelt (Madschlis asch-Schura) und die präsidiale Amtszeit dauert nun sieben statt fünf Jahre. Umgehend wurde der Druck auf die Oppositionsparteien erhöht, obwohl die Regionalwahlen im Februar 2002 durch ein Dezentralisierungsgesetz zu pluralistischen Gemeinde- und Regionalräten führten.
Salih selbst kündigte an, dass er bei den nächsten Präsidentschaftswahlen nicht antreten werde. Diese Entscheidung revidierte er im Juni 2006, nachdem in – von seiner Partei organisierten – Massendemonstrationen seine erneute Kandidatur gefordert worden war. 2006 siegte Ali Abdullah Salih bei den ersten von echter Konkurrenz geprägten Präsidentschaftswahlen auf der arabischen Halbinsel gegen den Kandidaten des Oppositionsbündnisses „Gemeinsames Treffen“, Faisal bin Schamlan, mit 77,2 % der Stimmen.
Seit der Abschiebung jemenitischer Wanderarbeiter aus Saudi-Arabien 1991 haben Anschläge auf westliche Einrichtungen und Touristen im Jemen zugenommen. Auch Anschläge im Ausland wurden mit terroristischen Strukturen im Jemen (wie al-Qaida auf der arabischen Halbinsel) in Verbindung gebracht.
Der militärische Konflikt mit der zaiditischen al-Huthi-Bewegung im Nordjemen, der sich auch auf angrenzende Gouvernorate und Saudi-Arabien ausgedehnt hat, hat Tausende Todesopfer gefordert und schätzungsweise 77.000 Zivilisten in die Flucht getrieben. Hussein Badr ed-Din al-Huthi war bereits im September 2004 nach einer dreimonatigen Rebellion getötet worden. Präsident Salih gewährte am 25. September 2005 den inhaftierten Anhängern (über 600 Personen) des schiitischen Predigers Amnestie; allerdings kam es später zu neuen Festnahmen und Verurteilungen, auch Todesstrafen.
In letzter Zeit kam es immer wieder zu Entführungen ausländischer Touristen. Diese haben anders als im Irak oder in Afghanistan in der Regel keinen religiösen oder ideologischen Hintergrund. Den Entführern ging es meist vielmehr darum, die Geiseln als Druckmittel gegenüber der Regierung zu benutzen, so etwa für die Freilassung von inhaftierten Stammesangehörigen oder den Bau von Schulen oder Straßen in ihrer Region. Am 28. Dezember 2005 wurde der auf einer privaten Reise im Jemen weilende frühere Staatssekretär im Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, Jürgen Chrobog, zusammen mit seiner Familie entführt, aber bereits am 31. Dezember wieder freigelassen. Dabei handelte es sich um die dritte Entführung von Ausländern innerhalb weniger Wochen. Am Weihnachtswochenende waren zwei Österreicher nach mehrtägiger Entführung freigelassen worden, die Geiselnahme von fünf Italienern am 1. Januar 2006 endete fünf Tage später mit deren Freilassung. Nicht immer verlaufen solche Entführungen harmlos: Am 12. Juni 2009 wurden die beiden Krankenschwestern Anita Grünwald und Rita Stump in einer Wüstenregion des Nordjemens entführt und wenig später mit auf den Rücken gefesselten Händen erschossen. Außerdem starb dabei eine koreanische Kollegin.
Mittels einer spektakulären Flucht gelang es am 3. Februar 2006 einer Gruppe von 23 Gefangenen aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Sanaa zu entkommen. Darunter waren auch 13 Angehörige von al-Qaida, die unter anderem wegen des Anschlags auf das US-amerikanische Kriegsschiff USS Cole im Oktober 2000 sowie den französischen Öltanker Limbourg am 6. Oktober 2002 inhaftiert worden waren. Neun der Ausbrecher konnten bis zum Mai 2006 wieder gefasst werden. Am 27. Februar wurde in Sanaa die Todesstrafe gegen den Mörder dreier US-amerikanischer Mitarbeiter eines Missionskrankenhauses in Dschibla im Dezember 2002 vollstreckt. Einen ungewöhnlichen Weg ging die jemenitische Regierung mit dem von dem Richter al-Hitar geleiteten Umerziehungsprogramm für inhaftierte Islamisten.
Infolge der Proteste in der Arabischen Welt Anfang 2011 kam es auch im Jemen ab dem 27. Januar zu Demonstrationen. Die Demonstranten fordern den Rücktritt des seit mehr als 30 Jahren regierenden Präsident Ali Abdullah Salih, den sie für die schlechte wirtschaftliche Lage großer Bevölkerungsteile verantwortlich machen.
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Seit 2004 bemüht sich die Regierung, den Aufstand der zaiditischen Bewegung „Gläubige Jugend“ (الشباب المؤمنين) unter der Führung der al-Huthi-Familie im Gouvernorat Saada niederzuschlagen. Die „Gläubige Jugend“ wendet sich gegen sunnitisch-wahhabitische Bekehrungskampagnen im zaiditischen Norden, gegen die Benachteiligung der an der saudischen Grenze gelegenen, traditionell antirepublikanischen Gouvernorate bei der Entwicklung des Landes und gegen die jemenitische Regierung, die als Verbündeter der Vereinigten Staaten wahrgenommen wird.
Die Hirak-Bewegung hingegen betreibt in Anknüpfung an den Bürgerkrieg von 1994 eine Sezession des Südjemens. Zu ihren Führern gehören der im Exil lebende ehemalige sozialistische südjemenitische Präsident Salim al-Bid, aber auch prominente Islamisten. Seit Anfang 2009 flackern auch in den südlichen Gouvernoraten des Landes (insbesondere Lahedsch, Aden, Abjan) gewaltsame Proteste gegen die Vormachtstellung der nordjemenitischen Elite auf.
Die Konflikte nähren Befürchtungen, dass dem Staat die - ohnehin durch die Stammesstrukturen beschränkte - Kontrolle entgleitet und der Jemen wie Afghanistan oder Somalia zu einem gescheiterten Staat werden könnte, der terroristischen Bewegungen Zuflucht bietet. In diesem Zusammenhang besteht auch die Gefahr, dass al-Qaida-Terroristen aus Somalia und Jemen verstärkt zusammenarbeiten.[29] Andererseits ist die Situation im Jemen insofern besonders, als die Organe des jemenitischen Staates grundsätzlich nach wie vor effektive Kontrolle über alle Teile seines Territoriums ausüben, und die Stämme weder ethnisch divers sind noch in größeren Verbänden miteinander im Konflikt stehen. In großen Teilen des Landes, vor allem den Städten und im postkommunistischen Süden, spielen Stammesstrukturen heutzutage keine politische Rolle mehr. Dennoch beschränkt die mangelnde Ausstattung und Korruptionsanfälligkeit der Sicherheitsorgane in einem geographisch weit ausgedehnten und zunehmend armen Land die Interventionsmöglichkeiten des Staates
27. JanuarNun wir sehen die Situation in Jemen ist sehr komplex.
Die Proteste beginnen mit einer Demonstration von rund 16.000 Jemeniten in den Straßen der Hauptstadt Sanaa gegen die Politik von Präsident Ali Abdullah Salih.[6]
2. Februar
Am 2. Februar 2011 erklärt Salih, nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren zu wollen und sein Amt auch nicht seinem Sohn zur Verfügung zu stellen.[7]
17. Februar
Bei Unruhen in Aden werden am Abend des 17. Februar 2011 mindestens drei Demonstranten von Polizisten getötet.[8]
18. Februar
Bei Protesten auf dem Hurrija-Platz in Taizz stehen sich am 18. Februar 2011 etwa 10.000 Oppositionelle und etwa 10.000 Regierungsanhänger gegenüber. Dabei wird eine Handgranate in die Menge geworfen, wodurch zwei Menschen getötet und etwa 30 Menschen verletzt werden.[9] In der Hauptstadt Sanaa griffen regierungstreue Demonstranten Kritiker mit Knüppeln, Stöcken und Äxten an, wodurch es
mindestens vier verletzte Demonstranten gab.[8]
21. Februar
Präsident Salih bestätigt, dass er bis Ende seiner Amtszeit 2013 im Amt bleiben wolle. Gleichzeitig betont er, dass er Anweisung an die Sicherheitskräfte gegeben habe, nicht auf Protestierende zu schießen, es sei denn aus Notwehr.[10]
22. Februar
Es kommt neuerlich zu umfangreichen Protesten.[10]
4. bis 6. März
Nach den Freitagsgebeten demonstrieren abermals Zehntausende von Jeminiten, die zu erkennen geben, dass ein Rücktritts Salihs unbedingt notwendig sei, da man nicht mit ihm verhandeln wolle.[11]
8. März
Auf dem Gelände einer Universität in der Hauptstadt Sanaa kommt es ebenfalls zu Demonstrationen. Diese werden von Soldaten gewaltsam, unter Verwendung von scharfer Munition, Gummigeschossen und Tränengas beendet. Mehrere Menschen werden verletzt. Zudem werden 33 Al-Qaida-Mitglieder von einem jemenitischen Geheimdienst aus einem Gefängnis befreit.[12][13]
9. März
Am Morgen erliegt ein Demonstrant, der am 8. März von jemenitischen Soldaten angeschossen worden ist, seinen Verletzungen.[12]
10. März
Es wird bekannt, dass Präsident Salih Reformen versprochen habe. Vor mehreren Tausend Anhängern kündigte er eine neue Regierung an. Zudem solle eine Parlamentskommission eine neue Verfassung ausarbeiten, die unter anderem eine effektive Gewaltenteilung beinhalten solle. Besagte Verfassung solle Ende des Jahres der jemenitischen Bevölkerung zur Abstimmung vorgelegt werden. Zudem kündigte Salih Neuwahlen an, die Ende 2011/Anfang 2012 stattfinden sollen. Salih kündigte zudem an, ein parlamentarisches Parlament einzusetzen.
Die Opposition lehnt die Vorschläge Salihs ab und ruft zu weiteren Protesten gegen ihn auf. Mohammed el Zabri, der Sprecher der parlamentarischen Opposition, erklärte die Initiative des Präsidenten für überholt und verwies darauf, dass das Angebot den Tod des Regimes markiere. Die Organisation „Jugend des Aufstands“ stellte klar, dass dieser Vorschlag schon zum Zeitpunkt des Amtsantrittes Salihs hätte kommen müssen; dies war im Jahr 1978.[14][15][16][17]
11. März
Aus dem ganzen Land wurden Proteste gemeldet. In der Hauptstadt wurde eine Meile der Freiheit eröffnet, die komplett unter Kontrolle der Demonstranten sei. Allein in Sanaa demonstrierten 10.000 Salih-Gegner. Zudem fand eine Demonstration von ebenfalls 10.000 Salih-Anhängern statt. Bei der gewaltsamen Auflösung der Demonstration sind mindestens 2 Menschen getötet und mindestens 300 verletzt worden.[17][18][19]
12. März
Auch in Aden kommt es zu einer großen Demonstration. Bei der gewaltsamen Zerschlagung derselben durch Sicherheitskräfte werden 6 Menschen getötet.[20][21][22]
13. März
Es kommt wieder zu massiven Protesten. Abermals gingen jemenitische Sicherheitskräfte gewaltsam gegen die Demonstranten vor.[23]
14. März
Nahe der saudisch-jemenitischen Grenze töten Demonstranten 4 Sicherheitskräfte. Scheinbar handelt es sich um einen Racheakt, da in der jemenitischen Stadt Al Dschauf 20 Demonstranten verletzt worden sind, nachdem Sicherheitskräfte eine dortige Demonstration gewaltsam beendet haben.[24]
18. März
Bei einer mit Waffengewalt niedergeschlagenen Demonstration in Sanaa werden mindestens 52 Menschen getötet und rund 240 verletzt. Die Demonstrationen hatten nach den Freitagsgebeten begonnen und in fast allen Teilen des Jemens stattgefunden; so etwa auch in Taiz und Adan. Sicherheitskräfte sollen die Demonstrationen von Dächern aus beschossen haben. Zudem seien mögliche Fluchtwege mittels brennender Reifen und Feuersäulen zuvor blockiert worden.[25][26][27][28][29][30] Der jeminitische Präsident Salih ruft den Ausnahmezustand aus. Dabei wird auch ein allgemeines Waffenverbot ausgesprochen, da viele Jemeniten Waffen mit sich führen.[27][31][32]
19. März
In der Stadt Aden wird eine Demonstration in Form eines Sitzstreikes von Regierungsgegnern mittels Waffengewalt aufgelöst. Dabei werden 13 Menschen verletzt.[33] Auch in Sanaa demonstrieren wieder Zehntausende gegen die Salih.[26][32][34] Nabil al-Fakih, der Minister für Tourismus, Nasr Mustafa, der Generalsekretär der staatlichen Nachrichtenagentur Saba und Faisal Amin Abu al-Ras, jemenitischer Botschafter in Beirut geben ihren Rücktritt von ihren Ämtern bekannt.[35]
20. März
Es findet vor der Universität von Sanaa eine Trauerfeier für die getöteten Demonstranten statt. Diese wird sehr stark besucht, sodass auch die Seitenstraßen vor der Universität gefüllt sind.[36] Nachdem zuvor schon die Minister für Tourismus, Nabil el Fakih, und Religion, Hammud el Hattar, zurückgetreten waren, tritt am Sonntag auch die Ministerin für Menschenrechte, Huda el Baan, zurück, die zudem bekannt gibt, dass sie aus der Partei von Präsident Salih austreten werde. Auch ihr Staatssekretär schließt sich ihr an.[31][37] Abdul Madschid al-Sindani, ein als Islamist eingestufter 'alim, fordert Präsident Salih zum Rücktritt auf. An seiner Stelle solle der jemenitische Vizepräsident Abed Rabbo Mansur Hadi das Amt des Präsidenten antreten.[31] Diesem Aufruf folgen auch Scheikh Sadik al Ahmar, der das Oberhaupt des Haschid-Stammes, des größten Stammes des Jemen, ist, sowie mehrere weitere religiöse Führer an. Zudem wird gefordert, dass mehrere Polizeieinheiten der Regierung aufgelösten und die Elitesoldaten zurück gezogen werden sollen.[33][38] Auch Salih selbst gehört dem Haschid-Stamm an.[26]
Am Abend gibt die jemenitische Nachrichtenagentur Saba bekannt, dass Präsident Salih die Regierung aufgelöst habe.[39]
21. März
Nachdem Generalmajor Ali Muhsin al Ahmar erklärt hatte, seine Truppen schützten nun die Demonstranten gegen die Angriffe der Einheiten des Präsidenten, wechselten auch die Kommandanten von drei Regionen des Landes und ein General die Seite. Gemäß dem Chefredakteur der Zeitung „Yemen Post“ folgten bereits 60 Prozent der Armee Ali Muhsin. Befürchtet wird ein blutiger Kampf mit den Republikanischen Garden und anderen Eliteeinheiten des Präsidenten. Sieben jemenitische Botschafter traten von ihren Posten zurück.[40]
27. März
Angesichts der andauernden Proteste hat der Präsident seine Bereitschaft zum Machtverzicht bekräftigt. Er klammere sich nicht an die Macht, wolle sie jedoch nicht im Chaos und nicht „irgendjemandem"übergeben. Notwendig sei ein politischer Dialog, ohne den ein Bürgerkrieg wie in Somalia drohe.[41]
29. März
Nach Darstellung von offizieller Seite haben sich die Einheiten der Regierung aus einigen Landesteilen zurückgezogen, darunter aus Gebieten im Norden, wo schiitische Rebellen die Regierung herausgefordert hatten, und aus Provinzen im Süden, die als Hochburg der al-Qaida bekannt sind. Laut Präsident Saleh sind „sechs der 18 Provinzen Jemens gefallen". Die Explosion in der Munitionsfabrik in Jaar im Süden des Landes, bei der mindestens 110 Menschen ums Leben kamen, ereignete sich gemäß der Opposition, weil der Präsident seine Sicherheitskräfte zurückgezogen hat, so dass dort bewaffnete Islamisten die Kontrolle übernehmen konnten.[42][43]
Aus der Hauptstadt Sanaa werden über 20.000 Demonstranten gemeldet, die gegen den Präsidenten protestieren.[44]
5. April
Einem Bericht der New York Times zufolge, der sich auf amerikanische und jemenitische Regierungsbeamte stützt, rücken die USA von Präsident Salih ab. Hinter geschlossenen Türen werde verhandelt wie ein Rücktritt Salihs und die neue Regierung aussehen könnten. Vizepräsident Abed Rabbo Mansur Hadi wird als Nachfolger Salihs in einer Übergangsregierung gehandelt.[45]
3. Juni
Nachdem bei Kämpfen zwischen Stammesmilizen und Einheiten der Regierung in der Hauptstadt Sanaa in den vergangenen zwei Wochen über 100 Menschen starben, kam es am 3. Juni zu einem Angriff auf den Präsidentenpalast. Während mehrere Minister schwer verletzt wurden und vier Offiziere starben, wurde Präsident Saleh nach Regierungsangaben von Granatensplittern nur leicht verletzt.[46] Er reiste zwei Tage später zur medizinischen Behandlung nach Saudi-Arabien aus, was von den Demonstranten bejubelt wurde.[47]
Wikipedia: Ali Abdullah Salih kann wohl auf die Unterstützung Saudiarabiens zählen.
Der Westen befindet sich in einer Zwickmühle, da Saleh ein Partner im Kampf gegen den Terror ist... und gleichzeitig dürfen sie nicht einfach nur stumm zusehen, wie das Volk stirbt. Gerade angesichts ihrer Intervention in Libyen.
Die Gefahr einer islamisierung Jemens nach dem Sturz Saleh's erachte ich als sehr akut.
Was geschieht nun mit dem Jemen?
Was kann - soll - wird der Westen unternehmen?
(Nicht verifitierte Zitate stammen von http://de.wikipedia.org)