@nytronEin bisschen differenzierter sollte so ein Konzept schon aussehen. Und ab dem 5. Lebensjahr jede Person direkt Schulpflichtig zu machen halte ich auch schon für etwas rigoros. Ein Nachbarskind ist damals mit 5 Jahren eingeschult worden, ich erst mit 7 und ich glaube, mit 5 wäre ich auch noch nicht sonderlich dazu in der Lage gewesen, vielleicht mit 6 Jahren... Aber das ist eben individuell. Der eine kann es schon ab 5 Jahren, der andere erst ab 7 Jahre... Insofern sollte man eher sagen: Zwischen 5 und 7, spätestens mit 8 sollte jeder eingeschult werden.
Die allgemeine Schulpflicht kann man meinethalben auf 8 Jahre begrenzen. Soweit mir bekannt ist, sind es inzwischen 10 Pflichtschuljahre. Ob nun eine Einheitsschule die Lösung aller Probleme ist, wage ich mal zu bezweifeln. Ich halte zwar das eingefahrene dreigliedrige Schulsystem für überholt, aber es nun in eine Einheitsschule für alle zu reduzieren, wo alle die gleiche, wie du es auch noch nennst "oberflächliche" Allgemeinbildung erhalten, das kann nicht gut gehen. Den einen einfach begabteren wäre ein solcher Unterricht zu langweilig, anderen wiederum schon zu schwer. Damit würde man niemandem sonderlich gerecht.
Aber was ich für durchaus möglich halte, wäre unterschiedliche Unterrichtseinheiten je nach Begabung, Interesse, individueller Förderung. Allerdings geht dadurch leider auch der an sich stabile durchgängige Klassenverband schon recht frühzeitig verloren und den halte ich aus sozialen Gründen wiederum für sehr wichtig.
Die Idee einer Grundbildung und den Möglichkeiten darauf aufzusatteln durch spezielle Schulformen, in denen man sich entweder beruflich oder schulisch bis zum nächsthöheren Bildungsabschluss vorbereiten kann, ist ja im Prinzip durchaus schon Realität. Da gibt es ja schon etliche gewerbliche- und berufsbildende Schulen, Kollegschulen, Fachschulen und anderes. Sogar spezielle gymnasiale Oberstufen für Fachoberschulabsolventen die ihr Abitur auf dem 2. Bildungsweg erlangen wollen. Zumindest ist NRW was solche Schulformen angeht, ziemlich gut ausgestattet.
Und es ist ja so, dass im Prinzip jeder kann, wenn er will, aber niemand muss. Die individuellen Möglichkeiten seinen Bildungsweg zu planen sind an sich gar nicht mal so schlecht. Man sollte allerdings dann auch Gebrauch davon machen und sich mal umfassend über die Bildungsmöglichkeiten informieren. Ich bin sicher, da findet sich fast für jeden auch die passende Schule
:DWas ich allerdings schon für sinnvoll halte, nach einer soliden (nicht oberflächlichen) Allgemeinbildung oder schon während dessen, dass eine Spezialisierung erfolgen können sollte, je nach Interessenlage des einzelnen Schülers durch Wahlfächer, in denen er sich seinen Neigungen entsprechend Vertiefen kann und andere Fächer, in denen er nicht so sonderlich begabt ist, diese auch abwählen kann (Natürlich nicht die Grundfächer Deutsch und Mathe) aber wo er dann ab einem gewissen Schuljahr zwischen Biologie oder Physik oder Chemie entscheiden kann, oder zwischen verschiedenen Fremdsprachen auswählen kann also English und/oder Französisch und/oder Russisch usw...
Oder wenn denn überhaupt noch Musikunterricht oder Kunst angeboten wird, zu wählen, ein bestimmtes Instrument zu lernen, oder sich auf die Grundlagen der Musik zu beschränken wie Notensystem, Rhytmus und Takt, oder mehr plastisches Gestalten oder Malerei usw... Oder im Sportunterricht unter verschiedenen Disziplinen auswählen zu können zB. Fußball, Handball, Basketball oder Leichtathletik oder Schwimmen...
Also meine Überlegungen gehen mehr dahin, die Vielfalt zu erhalten und zu erweitern, und mehr auf eine individuelle Förderung des Einzelnen einzugehen und zu mehr Durchlässigkeit innerhalb dieser vielfältigen Angebote, sodass Wechsel problemloser möglich sind unter Anerkennung der bisherigen erbrachten Leistungsnachweise, Schulübergreifend versteht sich, anstatt zu einem Schmalspur-Einheitsschulsystem für alle überzugehen und die bestehende Vielfalt noch zu reduzieren.