krijgsdans schrieb:Nur wollen die 'unumstoeßlichen' USA Anhaenger dies nicht hoeren und kommen dann mit Ignoranz, oder relativieren es.
Also es gibt halt diesen gewissen Unterschied zwischen Amerikanern und Deutschen.Bei den Amerikanern ist die Bindung zu Vaterstaat in der Regel größer als jetzt bei Deutschen zu ihrem Land.
Das hat natürlich konkrete Auswirkungen auf die Handlungsweise der politischen Führer.
Die Planer und Strategen im Weissen Haus wissen, dass sie ihre Landsleute auf Spur bringen, wenn sie an ihr Nationalgefühl appellieren oder es kontrolliert verletzen.
Was aber die deutschen Anhänger zu einer "unumstößlichen" Anhängerschaft treibt keine Ahnung..
Die geringe Bindung zum eigenen Land wird vielleicht kompensiert mit der Bindung zu einem anderen Land.Zu einem Land, dass auch sehr viel stärker und augenscheinlich stolzer ist als das eigene.Es hat nicht immer was von sich selbst sagen zu müssen "Ich bin Deutscher". Da wäre es manchen vielleicht lieber zu sagen "Ich bin Amerikaner".
Ein Angriff auf die Twin Towers hat das Nationalgefühl vieler Amerikaner und wie man merkt deutscher usw. Anhänger verletzt und das war das Ticket für die us- politische Führung in das Zeitalter im "Kampf gegen den Terrorismus" mit all seinen Begleiterscheinungen.Eine bessere Gelegenheit gabs doch für die Führung kaum, endlich der "neokolonialen Aggression" wie du schreibst zu frönen.
Für ein Politiker eigentlich eine Traumsituation....so gut wie niemand leistet Widerstand und man kann jeden kritischen Gegenton mit einem unantastbaren Universalgrund verstummen lassen.Menschlich eine Tragödie waren die Anschläge auf die Twin Towers politisch einfach das beste was passieren konnte.
Wie du schreibst konnten endlich die Szenarien des "Project for the New American Century" umgesetzt werden, die schon seit langer Zeit eine aggressivere Politik forderten um die Weltmachtstellung der USA zu sichern.
Selbst Wikipedia führt schon zur PNAC aus:
Häufig zitiert wird eine Passage des Manifests, auf Seite 51 (63 im PDF) des Dokuments "Rebuilding America´s Defenses" unter dem Kapitel "CREATING TOMORROW’S DOMINANT FORCE". Das Zitat steht im Mittelpunkt einer Diskussion über den Einsatz neuentwickelter Waffen- und Informationstechniken durch das Militär. Das Manifest hält den Übergang zu neuen Waffentechnologien, und damit die Rückkehr der USA zu einer hegemonialen Vormachtstellung für einen langsamen Prozess, es sei denn, ein katalysierendes, katastrophales Ereignis träte ein, wie etwa ein neues Pearl Harbor, dass das Militär zu einer dramatischen Beschleunigung des Ausbaus seiner technologisch-strategischen Kapazitäten veranlassen bzw. eine solche rechtfertigen würde.
“Further, the process of transformation, even if it brings revolutionary change, is likely to be a long one, absent some catastrophic and catalyzing event – like a new Pearl Harbor.”
Von vielen wird diese Stelle als Indiz gewertet, dass Teile der US-Regierung, und insbesondere der Neokonservativen, in unterschiedlichster Form vorab von den 11. September-Anschlägen informiert waren. Darüber hinaus veröffentlichte das PNAC am Vortag der Anschläge auch das Dokument „The Phony Defense Budget War“,[4] in dem das aus Sicht des PNAC viel zu niedrige Verteidigungsbudget kritisiert wurde. Ebenso wurde am 10. September 2001 auch noch das Dokument „Disgrace in Durban“ von PNAC herausgegeben.[5] In Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 wurden später die in den Veröffentlichungen des PNAC geforderten Kriege mit fragwürdigen Begründungen begonnen. Eine von George Herbert Walker Bush begnadigte Figur der Iran-Contra-Affäre, Caspar Weinberger, war auch bis zu seinem Tod ein Mitglied von PNAC. Der Investmentbanker John Lehman ist Mitglied von PNAC, sowie der offiziellen Untersuchungskommission zu den Anschlägen des 11. Septembers gewesen.
Was diese "unumstößlichen" Anhänger halt nicht bedenken, ist, dass die Politik trotz anderem Eindruck manchmal nicht sooooo sehr realitätsfern ist. Die wissen sehr genau, was für eine Maschinerie sie in Gang setzen müssen, um eine Masse zum gewünschten Verhalten zu bewegen. Eine Abteilung "psychologische Kriegsführung" gibt es nicht nur beim Mossad.
Für Planer und Strategen im Bundeskanzleramt ist das sehr viel schwieriger, das deutsche Volk auf Linie zu bringen. Selbst mit einem Anschlag wären die Deutschen wohl nicht sehr "bereit" auf Krieg und dergleichen.