Die perfekte Gesellschaft

@shionoro
Wenn Glücklichsein ein Bedürfnis ist, wer ist dafür verantwortlich das Bedürfnis zu befriedigen?

Wenn du dich umsiehst @shionoro
dann wirst du fest stellen, dass doch alles irgendwo von der Moral beherrscht wird.

Der Utilitarismus wäre zwar eine schöne Vorstellung, aber auch dies ist nicht umsetzbar.
Was für den einen Menschen das vollkommene Glück bedeutet, ist für den anderen eine Horrorvorstellung.

Und wieder greift hier die Moral mit ein. Ohne Moral, hätten wir nicht mal unser Über-Ich.
Da wäre ja Freuds Ansatz komplett für die Katz gewesen. :D

shionoro schrieb:Gesetze gibt es natürlich weiterhin, aber es muss auch anreiz geschaffen werden, sie zu befolgen, und nicht nur strafe bei verstoß.

Hast du eine konkrete Vorstellung, wie das umsetzbar wäre?
Auch hier haben wir doch wieder das Problem, dass jeder Mensch eine eigene Vorstellung von Glückseeligkeit hat.

shionoro schrieb:Es muss wieder etwas wert sein, ein 'moralischer' Mensch zu sein, so gesehen.

Also eine Art "Belohnung" ?

@eckhart

>>Man darf diese Abgründe in sich nicht negieren, sondern man kann sie nur überwinden, indem man sie in sich bewahrt, denn sie gehören untrennbar zum Menschen.

Überwinden, weil es Zeit wird, dass Menschen sich weiterentwickeln.
<<

Und wie soll das aussehen?

>>Wir müssen aufhören, viel viel zu oft mit unserem Reptilienhirn zu denken, seine Philosophie ist 100 Prozent Wettbewerb.

Wir müssen aufhören, hauptsächlich mit unserem Säugetiergehirn zu denken, dessen sozialere Philosophie dient nur dem Überleben (wieder hauptsächlich Wettbewerb).

Wozu haben wir den Neokortex, der uns überhaupt erst vom Tier unterscheidet, wenn ihn so wenige Menschen regelmäßig benutzen ?
Die Philosophie des Neokortex ist 100 Prozent Kooperation.
<<

Wir sind aber Säugetiere, auch das dürfen wir nicht vergessen.
Und wir werden auch wie welche Handeln.

Du sagst eigentlich das, was ich sage, wenn du meinst, wir müssen mehr in die mentale Entwicklung der Menschen investieren.

Aber dazu gehört eben auch, das system zu ändern.
Und ein mensch kann nicht moralisch handeln, das wissen wir heute.
Ein mensch der immer nur moralisch handeln entgegen seiner triebe macht sich kaputt.
Überwindung des triebes gibt es nur bei erfüllung des triebes oder üverwindung des triebes mit einem anderen trieb.

>>Ich wiederhole mich: Wut, Hass usw. senken den IQ !
<<

Das ist nicht richtig.
Aggression ist eine sehr wichtige triebfeder von Kunst und Wissenschaft.

Als nonplusultra habe ich rache nie bezeichnet, aber als einen untrennbar mit dem menschen verbundenen Teil.
Die dunkle seite des menschen ist genauso wichtig und vorhanden wie die gute.
Um es so auszudrücken.
Auch sie muss ausgelebt werden und gefüttert.

shionoro schrieb:Die dunkle seite des menschen ist genauso wichtig und vorhanden wie die gute.
Um es so auszudrücken.
Auch sie muss ausgelebt werden und gefüttert.

Wenn wir das nicht tun, kommt diese Seite doch irgendwann zum Vorschein.
Sie "bricht aus"

@pprubens

Alle Menschen allen gegenüber, aber das das nicht realisierbar ist zunächst, muss ein staat dafür sorge tragen, dass es so gut wie möglich funktioninert.

@Merlina

Utilitarismus heißt ja nicht MEINE vorstellungen umzusetzen.
Ich setze das um, was Menschen glücklich macht.
dazu muss ich wissen, was sie glücklich macht.
Man kann durchaus eine Gesellschaft in gruppen aufteilen die in bestimmten aspekten homogen sind und die ihr ding machen lassen, die bürger insgesamt aber als einheit sehen.

Utilitarismus heißt ja nicht, jeder macht das was ich super finde.
Jeder soll das tun was ihn glücklich amcht, der idealstaat trägt dafür sorge, dass jeder seine fähigkeiten und wünsche bewusst vor sich sehen kann, und sie auch umsetzen kann.

Moral ist EBENFALLS untrennbar mit dem Menschen verbunden.
Aber Moral kann kein kriterium für eine politische entscheidung sein, sondern nur die vernunft.

Wenn ich z.B. sage: schwulsein ist moralisch falsch.
Dann ist das meine persönliche moral (nicht MEINE, aber du weißt wa sich meine), ich finds nicht gut, ich finds abstoßend, und ich finde es unmoralisch.

Der perfekte staat schert sich nicht durm sagt: es gibt schwule, die wirds immer geben, das erkennen wir an und wir bieten die möglichkeit für diese Menschen sich auszuleben.

(und bevor einer was sagt, nein, bei pädophilen läuft das nicht so, weil sie andere dabei gefährden).

das meinte ich damit, das 'moral' außer acht gelassen wird.
hier wird nur auf die selbstverwirklichung der individuen geachtet.

@Merlina

richtig.
Entweder sie quält uns ein leben lang, oder sie bricht aus und geht ins extrem.

@shionoro
Im oben genannten Sinne meines Beitrages hat Gandhi nicht seine Wut umgeleitet "in etwas positives".
Gandhi hat seine Wut anerkannt, in sich bewahrt und überwunden (lange bevor er in Indien "tätig" wurde.
Er ist ein Beispiel eines Menschen, der sein Gehirn vollständig nutzt.

Das Benutzen des gesamten Gehirnes bedeutet einen Paradigmenwechsel.

@eckhart

Inwiefern überwunden?
Überwinden der Wut würde heißen, sie wäre vergangen, und er hätte keinen beweggrund mehr für sein handeln gehabt.
Das denke ich daher nicht.

Das benutzen des gesamten hirns bedeutet epilepsie

Aggression bedeutet keine blinde gewalt.
es kostet stärke, aggression nicht in blinde gewalt verfallen zu lassne, aggression bedeutet auch beherztes gerechtes eingreifen bei zivilcourage, aggression muss nichts mit gewalt zu tun haben.

shionoro schrieb:Alle Menschen allen gegenüber, aber das das nicht realisierbar ist zunächst, muss ein staat dafür sorge tragen, dass es so gut wie möglich funktioninert.

Glück ist eine individuelle Empfindung @shionoro
Es können nicht alle das gleiche Glücksempfinden von allen verlangen/erwarten. Demzufolge ist jeder einzelne für sein individuelles Glücksempfinden und die Befriedigung dieses Bedürfnisses selbst verantwortlich. Weil der Mensch nicht gern allein ist, gründet er Vereine. Die einen gründen einen Selbstmörderverein mit nur einem Mitglied, die anderen gründen eine politische Partei ;)

Der Staat trägt nicht Sorge, er grenzt ein. Der Staat ist kein Spielcasino, auch wenn es ab und zu den Anschein macht. ;)

@pprubens

Es ist heute aber für viele Menschen nicht mehr möglich, ihre bedürfnisse zu befriedigen.
Da die Menschen es scheinbar selbst nicht können, brauchen wir den systemwechsel, und wenn die änderung im system nur ist, den Menschen dabei zu helfen.

@shionoro

Mir ist schon klar, was Utilitarismus bedeutet. Nur musst du eben vom Menschen als Individuum ausgehen. Jeder hat doch seine eigene Vorstellung von Glück, jeder setzt das anders um.

Nehmen wir mal an, jeder lebt so, wie er leben möchte. Wie kann er da gleichzeitig die anderen Menschen glücklich machen?
Oder habe ich einen Denkfehler? Dann hilf mir bitte auf die Sprünge, ich bin manchmal zu fest gefahren. :D

shionoro schrieb:Das benutzen des gesamten hirns bedeutet epilepsie

Das gleichzeitige Benutzen von Reptilienhirn (Stammhirn), älterem und neuerem Säugetiergehirn (Neokortex) bedeutet Epilepsie ?

Wozu ist dann evolutionsbiologisch überhaupt der Neokortex entstanden ?

Noch was .

In einer perfekten Gesellschaft bekommen nur die Reichen Nachwuchs, s verteilt siechdas Vermögen wieder und die mittellosen Massen bleiben von weiterem Elend verschont

derbote schrieb:In einer perfekten Gesellschaft bekommen nur die Reichen Nachwuchs, s verteilt siechdas Vermögen wieder und die mittellosen Massen bleiben von weiterem Elend verschont

Dazu fehlt nur noch die Verteilung von Glücksberechtigungsscheinen !

shionoro schrieb:Es ist heute aber für viele Menschen nicht mehr möglich, ihre bedürfnisse zu befriedigen.
Da die Menschen es scheinbar selbst nicht können, brauchen wir den systemwechsel, und wenn die änderung im system nur ist, den Menschen dabei zu helfen.

Es kommt auf die bestimmten Bedürfnisse an @shionoro
Der Staat ist nicht dafür zuständig dir beim Glücklichsein auf die Sprünge zu helfen.

@Merlina

Richtig, aber trotzdem kann man im interesse von verschiedenen gruppen handeln, beziehungsweise den Menschen helfen ihre entsprechende Gruppe zu finden.

Alle Menschen leben zwar nicht wie sie wollen (keine gewaltverbrechen, keine gesetzesübertretungen im allgemeinen), aber sie können innerhalb der gesetze sich MIT UNTERSTÜTZUNG komplett ausleben.

Menschen werden von klein auf in ihren fähigkeiten unterstützt und in ihren schwächen ebenfalls, man investiert weit mehr in persönliche und mentale geistige entwicklung, als rein auf wissen getrimmten unterricht.

Wenn ein mensch nun seine gruppe hat, ist es egal wie das aussieht.
Selbst wenn alle andern Menschen das hassen, weil es....keine ahnung, homosexuelle cosplayer mit einem faible für gläserrücken und volksmusik sind, verbietet man es dennoch nicht, oder schränkt es ein, sondern sorgt in der REGIERUNG dafür, dass die GEsetze so kontruiert sind, dass sie JEDEm Menschen seine Selbstverwirklichung ermöglichen, aktiv.

Heute ist es eher so, das man ein gebildeter pflegeleichter williger mitarbeiter sein soll, sonst gar nichts.

Man fördert solche Leute, was auch erstmal gut ist.
Man fördert aber viel zu wenig kunst, philosophie, literatur, und eben generell geistige entwicklung und auslebung, man fördert jugendliche und kinder nicht weiter als das es für den arbeitsmarkt nützlich ist.

Man KANN sich das heute holen, wenn man genug geld hat, aber das ist nicht so leicht.
Das ist eigentlich mein anliegen, im groben.

Man muss also auch, utilitaristisch, nicht nur den bildungsgrad, sondern das lebensglück des einzelnen fokussierne, egal, ob einem das, was er macht, gefüllt, und es einem nützlich erscheint, oder nicht.

shionoro schrieb:Wir sind aber Säugetiere, auch das dürfen wir nicht vergessen.
Und wir werden auch wie welche Handeln.

Ich bin darüber hinaus noch gelegentlich Mensch und vergesse dabei, rein tierisch zu handeln.

Schlimm ?
Sollte ich mich für einen epileptischen Anfall gleich hinlegen ?

@derbote

Damit würde die gesellschaft zu sehr den Blick für armut verlieren.
Das wäre unmenschlich, wenn die armen einfach wegsterben.

Eine Gesellschaft, die für ihre schwächsten gleider nicht sorgen kann ist keine ideale gesellschaft, auch wenn das oft schwer fällt.

@pprubens

Er ist dafür zuständig, das zu ermöglichen.
NAtürlich ist er das.

Wenn der Staat dafür zuständig ist meine Steuern einzusammeln und mir vorzuschreiben was ich zu tun und zu lassen habe betreffend schule, beruf usw., dann ist er auch dafür zuständig, dass wenn ich mich entsprechend verhalte, ich die möglichkeit zur selbstverwirklichung habe und nicht dazu ein arbeitssklave zu sein, mal polemisch ausgedrückt

@eckhart

Ja, bitte.
Denn der Mensch ist ein tier.
Das zu vergessen war der erste Schritt zum verderben.

Glaubst du wirklich es würde je ein umdenken stattfinden ohne schwerwiegende Änderungen des Systems?