rottenplanet schrieb:Individualismus ist viel eher ein plausibel klingendes Märchen. Man bekommt Vorbilder vorgesetzt und die Mehrheit eifert diesen Vorbildern nach. Da die Mehrheit aber nicht aus Superwesen besteht, scheitern die meisten und werden unglücklich.
Und dieses "Vorsetzen von Vorbildern" hat sich langsam und schleichend zu einer Macht entwickelt, die jede Vernunft unterminiert.
Jeder kann Superstar werden. Kann Ausnahmetalent werden. Ja jeder ist es schon.
Es fehlt nur noch das Casting und die Karriere kann beginnen.
Was ? Mit 45 keine Arbeit mehr ?
Das kann dch nicht an äußeren Umständen liegen.
Du, NUR DU hast einen Fehler gemacht !Strenge dich an !
Verändere dein äußeres Erscheinungsbild ! Specke ab ! Mach dich jünger und sportlicher !
Lerne Dich zu verkaufen und deine Mimik zu kontrollieren. Lerne perfekte Körperbeherrschung.
Nach dutzenden Bewerbungstrainigs bist Du in der Lage, dich wie ein Superstar/Supermodel/Spitzenschauspieler gemeinsam mit für einen Job zu bewerben, von dem du nicht leben kannst.
Hunderttausende machen sich zum Affen, um dann an der Wirklichkeit zu verzweifeln.
Überrascht stellst Du fest, dass du ganz ohne den Kokolores Zeitarbeitssklave werden kannst.
Du kannst aber auch jederzeit Millionär werden. Die privaten Medien beweisen es.
DU ALLEIN bist schuld, wenn Du leidest.
Hast Du Schulden, leihe Dir was - schon bist Du die Schulden los. (
:) )
Meiner Meinung nach ist hier auf kollektiver Ebene der Verstand im Arsch.
Meinetwegen keine tierischen, aber auf alle Fälle niedrige Instinkte, die hier die dominante Rolle spielen.
@instinct Die Unterscheidung zwischen Individualismus, und der kollektivistischen Masche, Waren/Ideen zu verkaufen, die Individualismus vermitteln sollen, ist sehr
wichtig.Doch muss ich
@rottenplanet recht geben, dass wahrer Individualismus in der öffentlichen Wahrnehmung kaum noch eine Rolle spielt.
Und wenn über wahren Individualismus berichtet wird, dann werden eher Sonderlinge mit interessanten aber abwegigen Hobbys, hoch begabte Autisten o.ä. vorgestellt.
Die vielen echten wahren Individualisten, die sich einfach jeder Vereinnahmung entziehen, die z.b. ohne Mitglied in einem Verein zu sein, allein ihr Glück durch Beschäftigung z.B. in der Natur finden, und trotzdem sozial hoch kompetent sind, beachtet niemand.
Über sie hört man nur, sie seien nicht gesellig. Vielleicht sollte man sich vor ihnen in Acht nehmen.
instinct schrieb:Das ist populistischer Kokolores.
Jeder gesunde neurologisch typische Mensch nutzt sein Gehirn zu 100%.
Populismus wäre es, wenn es breitgetreten würde.
Diese Informationen muss man sich aber erarbeiten, sie sind unerwünscht.
Ebenso wie bewusstseinserweiternde Drogen bei uns verboten sind und bewusstseinsdämpfende Drogen gesellschaftlich anerkanntes Kulturgut.
Sogar das dem Menschen
körpereigene am stärksten wirksame
DMT ist nach dem BtMG verboten in Vekehr zu bringen, obwohl es nach kürzester Zeit vom Körper rückstandslos abgebaut wird und kein Suchtpotential hat.
Jeder Mensch ist in der Lage sein Gehirn zu 100% zu nutzen.
Und natürlich ist die 2/3-Teilung eine absolute Überspitzung.
Doch "Neurologisch typisch" und "Gesund" geht
nicht zusammen !:
Bei uns ist "die kartesianische Weltanschauung nicht nur der wichtigste Bezugsrahmen, sondern gilt auch als die einzig treffende Beschreibung der Wirklichkeit !"
"Ein Mensch der
ausschließlich nach dem kartesianischen Modus funktioniert, mag vielleicht frei von manifesten Symptomen sein, kann jedoch nicht als psychisch gesund gelten.
Solche Individuen führen gewöhnlich ein egozentrisches, vom Wettbewerbsdenken beherrschtes, zielorientiertes Leben. Überbeschäftigt mit ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft, neigen sie dazu, die Gegenwart nur in einem beschränkten Rahmen wahrzunehmen,
weshalb sie aus ihren Aktivitäten im Altagsleben nur begrenzte Befriedigung gewinnen.
Sie konzentrieren sich darauf, die äußere Welt zu manipulieren und messen ihren Lebensstandart an der Menge materiellen Besitzes, während sie mehr und mehr ihrer inneren Welt entfremden und außerstande sind, den Vorgang des Lebens zu würdigen.
Menschen, deren Existenz von dieser Art von Erfahrung beherrscht wird, kann keine Ebene des Wohlstandes, der Macht oder des Ruhms echte Befriedigung bringen, weshalb sie von einem Gefühl der Sinnleere, der Wertlosigkeit und selbst der Absurdität erfüllt werden, das kein noch so großer äußerer Erfolg verdrängen kann."
Fritjof Capra
Er nennt das "
Kultureller Wahnsinn".
Es stimmt voll mit meinen Beobachtungen überein !
Wie gesagt, echter Individualismus befriedigt.
Aber echter Individualismus kann sich wenigstens zeitweise vom kartesianischen Modus absolut lösen. Er ist frei aber nicht asozial !
eckhart