Das bedingungslose Grundeinkommen

Bauli schrieb:Die wirst Du mit einem BGE aber haben, weil Du Dich dann auch in die Willkür des Staates begibst. Deswegen wenn so etwas kommen würde in den nächsten zweihundert Jahren, es werden die Modalitäten geändert. Glaub mir.

"willkür des Staates" - wir leben nicht in der Stalinistischen Sowjetunion oder im Ancien Regime. Wir leben in der demokratischen Grundordnung, in der das handeln des Staates dem Volkeswillen folgen soll, und nicht irgendjemandes Willkür.

@Taln.Reich

Wie lange dann noch? Da hast Du wohl auf Sand gebaut.

Ich denke Du solltest hier mal ein bisschen blättern. Hier sind sehr viele Aspekte eingeflossen das letzte Jahr, was ich auch lesenswert finde. Ist ja nun so falsch auch nicht was die BGE Gegner wie ich dazu beizutragen haben.

Geschichtsbücher werden Dich im Zweifel auch erhellen, was Inflationen angeht.

Bauli schrieb:Wie lange dann noch? Da hast Du wohl auf Sand gebaut.

also mit einen BGE bestimmt länger als ohne. Eben weil Menschen mit Existenzängsten am empfänglichsten für Demagogen aller Art sind.

Bauli schrieb:Geschichtsbücher werden Dich im Zweifel auch erhellen, was Inflationen angeht.

Drastische Inflation tritt ein, wenn entweder die Geldmenge drastisch erhöht wird oder die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes drastisch steigt. Das Geld innerhalb des Wirtschaftssystems umzuverteilen erhöht nicht die Geldmenge, und wieso sollte die Tatsache, dass man zur Existenzsicherung nun nicht mehr das amt anbetteln muss plötzlich einen drastischen Anstieg der Umlaufgeschwindigkeit herbeiführen?

Bauli schrieb:Ich denke Du solltest hier mal ein bisschen blättern. Hier sind sehr viele Aspekte eingeflossen das letzte Jahr, was ich auch lesenswert finde

ich lese hier schon länger als ein Jahr lang alles mit.

Taln.Reich schrieb:Drastische Inflation tritt ein, wenn entweder die Geldmenge drastisch erhöht wird oder die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes drastisch steigt.

Fast richtig - wenn die Kaufkraft steigt.
Machen wir mal ein bißchen Utopie: wir enteignen und verteilen das steigt doch die Kaufkraft weil das Geld auf den Konten ist und nicht mehr in einer Investitionsanlage.

Phase 1 - die Party
Enteignung durchgeführt, Umverteilung erledigt, da wird alles "nachgeholt" von Iphone bis Urlaub in der Ferne, extreme Nachfrage
Die Preise steigen.

Phase 2 - die Erhellung
Die Arbeiter fragen sich für was den ganzen Scheiß und kündigen, wieso arbeiten während die anderen alles raushauen, die Produktionsmenge sinkt.
Die Preise steigen.

Phase 3 - die Ernüchterung
Das BGE reicht nicht, der schlaue Staat steuert nach, die Abgaben steigen um "inflationsbereinigt" das BGE Niveau halten zu können.
Firmen schliessen oder wandern ab, die Produktionsmenge sinkt weiter.
Die Preise steigen, Deutschland wird aus dem Euro hochkant rausgeschmissen.

Phase 4 - Ersatzwährung BG€
Preise schiessen durch die Decke, Essen wird rationalisiert, es gibt Stromausfälle.
Echte Fachkräfte wandern aus, die medizinische Versorgung sinkt auf Feldlazaretniveau.
Ausländer kaufen verbliebene Werte zum Spotpreis.

Phase 5 - Bürgerkrieg und anschliessend noch krasseren Kapitalismus ohne irgendeine Sozialversicherung, man hat ja raus gelernt.

Abahatschi schrieb:Machen wir mal ein bißchen Utopie: wir enteignen und verteilen das steigt doch die Kaufkraft weil das Geld auf den Konten ist und nicht mehr in einer Investitionsanlage.

wo habe ich bitte je von Enteignung gesprochen?

Taln.Reich schrieb:wo habe ich bitte je von Enteignung gesprochen?

Massive Steuerabgaben für ein BGE sind Enteignungen.

Abahatschi schrieb:Massive Steuerabgaben für ein BGE sind Enteignungen.

nein, du hast in deinem Schreck-Gespenst-Szenario explizit angenommen, dass das ganze finanziert wird, indem Investitionsanlagen enteignet werden.

Taln.Reich schrieb:nein, du hast in deinem Schreck-Gespenst-Szenario explizit angenommen, dass das ganze finanziert wird, indem Investitionsanlagen enteignet werden.

Ok, Du meinst man muss sein Aktiendepot nicht auflösen wenn die Steuer verdoppelt wird...man hat genauso viel wie vorher®. #Alle haben das.

Abahatschi schrieb:Ok, Du meinst man muss sein Aktiendepot nicht auflösen wenn die Steuer verdoppelt wird...man hat genauso viel wie vorhe

Warum sollte man? Steuern werden doch nur auf Gewinne fällig, ergo auf Spekulationsgewinne oder Dividenden. Man bekommt zwar weniger Ertrag, aber verkaufen muss man nich.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Warum sollte man?

Weil man weniger Netto haben wird und die Preise steigen.

Abahatschi schrieb:Weil man weniger Netto haben wird und die Preise steigen.

Erstens mal is das ja keine Tatsache, sondern ne Annahme und zweitens muss ja nich jeder sofort seine Anlagen versilbern, nur weil er weniger Netto hat. Schon allein die Tatsache, dass überhaupt eine Anlage aufgebaut werden konnte zeigt doch, dass vom Netto jeden Monat was übrig bleibt.
Erst wenn die Netto Einnahmen unter die Ausgabenhöhe fallen, muss man zusätzliche Einnahmen generieren. Alternativ könnte man auch den Konsum zurück fahren.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Erstens mal is das ja keine Tatsache, sondern ne Annahme

Also bitte, in dem BGE Thread ist alles eine Annahme.

kuno7 schrieb:Schon allein die Tatsache, dass überhaupt eine Anlage aufgebaut werden konnte zeigt doch, dass vom Netto jeden Monat was übrig bleibt.

Und das wird nicht mehr möglich sein:

Abahatschi schrieb:Weil man weniger Netto haben wird und die Preise steigen.

Abahatschi schrieb:Also bitte, in dem BGE Thread ist alles eine Annahme.

Von mir aus. Das sich die Steuern verdoppeln halte ich jedenfalls für keine realistische Annahme und selbst wenn, hätten wohl viele noch genug Einkommen um nich das Anlagevermögen abbauen zu müssen, ich jedenfalls hätte genug.

Abahatschi schrieb:Und das wird nicht mehr möglich sein

Oder auch doch. Ohne zu wissen wie genau ein BGE finanziert würde, is das doch reine Spekulation.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Oder auch doch.

Wir können zu jeder Annahme in diesem Thread den Zusatz "oder auch nicht©" anhängen...dann hätten wir alle recht.

Abahatschi schrieb:Wir können zu jeder Annahme in diesem Thread den Zusatz "oder auch nicht©" anhängen...dann hätten wir alle recht.

Ich weiß, daher schrieb ich ja, es wäre reine Spekulation. Bestenfalls können wir Wenn-Dann-Szenarien durchspielen, aber dann möglichst mit etwas mehr Substanz als der reinen Behauptung die Preise müssten steigen weil sich die steuern verdoppelten.

Du selbst hast doch hier im Fred schon gezeigt, dass du willens und in der Lage bist sachlich und Fakten basiert zu argumentieren, auch wenn ein BGE derzeit rein hypothetisch is.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:als der reinen Behauptung die Preise müssten steigen weil sich die steuern verdoppelten.

Nein, die Preise steigen weil mehr Geld im Umlauf durch die Umverteilung ist ;)

Abahatschi schrieb:Nein, die Preise steigen weil mehr Geld im Umlauf durch die Umverteilung ist

Mit einem BGE is aber nich notwändigerweise mehr geld im Umlauf. :)

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Mit einem BGE is aber nich notwändigerweise mehr geld im Umlauf. :)

Das war doch gerade das Argument der Befürworter - den bösen Reichen soll das "tote" Kapital genommen und denen gegeben werden, die es gleich wieder ausgeben. Selbstverständlich erhöht das die Umlaufgeschwindigkeit.

kuno7 schrieb:Mit einem BGE is aber nich notwändigerweise mehr geld im Umlauf. :)

Doch JEDER hat ein 1000er mehr.

bgeoweh schrieb:Das war doch gerade das Argument der Befürworter - den bösen Reichen soll das "tote" Kapital genommen und denen gegeben werden, die es gleich wieder ausgeben.

Das war zumindest nich das Argument aller BGE Befürworter. In einem Szenario, einfach den Reichen ihr Geld weggenommen wird, um damit ein BGE zu finanzieren, klappt das doch sowieso nur so lange, bis die Reichen kein Geld mehr haben. Das is ja ohnehin nich sonderlich nachhaltig.

Abahatschi schrieb:Doch JEDER hat ein 1000er mehr

Aber nich durch Umverteilung, denn dann kann der eine nur bekommen, was der andere abgibt.

mfg
kuno