taren schrieb:Keine Ahnung wie du darauf kommst er soll Verantwortung für mich übernehmen. Ich habe doch schon dargelegt, wenn eine Gesellschaft so aufgebaut ist das nur ein Bruchteil der Einwohner an Vermögen kommt, systembedingt, dann muss dieser Bruchteil der Einwohner auch dementsprechend belastet werden. Es ist ja nicht so das jemand bei der Vermögensbildung die Gesellschaft nicht auch belastet, z.B. ein Betreiber eines Kohlekraftwerks kommt am Ende nicht für die Kosten der dabei entstehenden Krankheiten auf, bei Berufskrankheiten kommt auch nicht der Arbeitgeber am Ende auf oder bei einer Spedition kommt diese auch nicht direkt für die Straßenschäden auf usw., sondern die Gesellschaft.
Ähnlich wie
@liezzy trage ich beruflich eine Verantwortung. Einhaltung des Budgets, Anleitung der mir unterstellten Personen, Urlaubsplanung der mir Unterstellten, alle wollen bei Laune gehalten werden, unser Unternehmen will am Projekt Geld verdienen, der Auftraggeber möchte seine Vorgaben eingehalten sehen, der Endkunde soll möglichst überhaupt nicht merken, dass wir da sind, und funktionieren soll der ganze Guffel am Ende auch noch.
Für alle diese Verantwortung und das Know-how bekomme ich ein entsprechendes Gehalt. Keine Unsummen, aber auch kein Existenzminimum. Geht im Projekt etwas schief, halte ich den Kopf dafür hin. Geht das Projekt richtig schief, verlieren evtl. Kollegen ihren Arbeitsplatz, mit dem sie ihre Familie ernähren, Steuern zahlen und so weiter, und so fort. Mit dieser Verantwortung gehen Arbeitszeiten einher, die die "einfachen" Kollegen nicht haben. Während die schon Feierabend machen, hocke ich noch in Telkos mit Geschäftsführung und Auftraggeber, fahre nochmal zur Baustelle um alles zu überprüfen, und bin morgens ohnehin der Erste, der auf den Beinen ist.
Von meinem Gehalt wandert natürlich auch ein Großteil zurück in den Wirtschaftskreislauf.
Mein Arbeitgeber übernimmt dabei Verantwortung für mich. Ist mal Projektflaute, bekomme ich trotzdem mein Gehalt, auch wenn ich mich in der Zeit mit Arbeiten beschäftige, für die ich theoretisch völlig überqualifiziert bin. Diese Verantwortung trägt die Firma natürlich auch für alle anderen Angestellten. Wir hatten ein Projektteam, das ein ganzes Jahr lang "durchgefüttert" wurde, statt die Leute auf die Straße zu setzen.
Ich glaube irgendwann muss mit der Übernahme von Verantwortung dann auch mal Schluss sein. Speditionen zahlen ja schließlich auch ggf. Mautgebühren, führen mehr Steuern ab als der Privathaushalt, bieten Arbeitsplätze - und sollen dann für die Gesellschaft auch noch mehr Verantwortung übernehmen? Sehe ich anders, aus deren Steuern werden ja auch Busse finanziert, obwohl die gar nicht Bus fahren... Wer Vermögen aufbauen kann, hat dafür im Normalfall mehr geleistet als die, die keines aufbauen können. Er hat dafür von vornherein mehr Verantwortung übernommen als andere. Als Dankeschön soll er nun noch mehr Verantwortung für noch mehr Menschen übernehmen? Aufgrund meiner Stellung innerhalb der Firma musste ich auch an Seminaren zur Personalführung teilnehmen. Daraus ist mir vor allem ein Satz in Erinnerung geblieben: "Denken Sie immer daran: Sie gehen arbeiten, damit andere etwas im Kühlschrank haben und ihre Rechnungen bezahlen können." Mir persönlich reicht das als Verantwortung völlig aus, Untergebene bespaßen und bei Laune halten ist kein Zuckerschlecken. Meine gesellschaftliche Verantwortung definiere ich selber. Ich weiß wie es sich anfühlt, Hunger zu haben und habe bestimmt nicht vergessen, aus welchen Verhältnissen ich komme. Deswegen unterstütze ich soziale Projekte, weil ich nicht möchte, dass andere dieses Gefühl auch kennen lernen, und die Unterstützung reduziere ich nicht auf "Hier, habt ihr n bisschen Geld" damit mein Gewissen beruhigt ist, sondern meine Frau und ich packen selber mit an, ohne Selfies für Instagram und Co dabei zu machen. Da zur Unterstützung natürlich auch Geld notwendig ist, spenden wir entsprechend. Als "Dankeschön" müssen wir uns von Teilen der Gesellschaft, für die wir ja Verantwortung übernehmen sollen noch anhören, wir machten dies ja nur, um Steuern zu sparen. Nene, lass mal.
Natürlich kommt auch nicht der Arbeitgeber für Berufskrankheiten auf, bzw. nur bedingt. Aber du zahlst deine Arzt- und Krankenhausbesuche ja auch nicht selbst, die werden ja auch nicht durch deine paar Kröten KV-Beitrag gedeckt.