Das bedingungslose Grundeinkommen
04.06.2020 um 23:10Der Staat wird mit allen Mitteln versuchen seine Wirtschaft aufrecht zu erhalten. Ich nehme aber mal an die guten Arbeitskräfte wird es dann nicht mehr geben.
Taln.Reich schrieb:Wenn du das auf die persönliche Ebene heben willst, verfehlst du den Punkt. Meine persönlichen Stiftungen alleine bewirken keinen Gesellschaftlichen Wandel, der groß hilft. Da muss schon ein wesentlicher Teil der Gesellschaft mitziehen.Ich will das nicht auf eine persönliche Ebene heben, sondern es interessiert mich eben. Ich habe auch einen Vollzeitjob, pendle wenn ich nicht gerade Homeoffice mache 130km bis nach Köln über die A1, wo ich morgens schon 2,5h brauche, und Abends auch nochmal, bilde mich selber weiter, habe eine Familie, habe Hobbies denen ich regelmäßig nachgehe, und engagiere mich eben noch ehrenamtlich. Falls ich nicht gerade irgendwo in der Republik am Projektort bin und im Hotel nächtige. Ein derart mieses Zeitmanagement kann ich mir kaum vorstellen.
Und, ja, Zeit ist ein Thema. Vollzeitjob + 3 Stunden Fahrt am Tag + die Wochenenden gehen dafür drauf für die Zertifizierung zu lernen.
Taln.Reich schrieb:du, ich würde bei deiner Weinerei wirklich gerne tauschen. Was war den deine große "Beschwerlichkeit"?Wie im Hartz IV-Thread zum Thema "Chancenungleichheit" erläutert:
Taln.Reich schrieb:nenn mir mal ne Konkrete Summe bezüglich des wirklich erforderlichen mehr an Lebenshaltungskosten (wohlgesagt, erforderlich, nicht "hätte ich gerne"), ich bin mir ziemlich sicher, dass da nicht 1000 im Monat an Unterschied zusammenkommen.Meine Lebenshaltungskosten sind private Kosten, und nicht beruflich notwendige Kosten. Und meine Privatfinanzen tun hier nun rein gar nichts zur Sache, sorry.
Taln.Reich schrieb:Und mein Gehalt spiegelt meine Qualifikation nicht wieder, weil bei den Stellen die zu meiner Qualifikation passen würden man mir nichteinmal die Chance gegeben wurde mich zu beweisen.Ich nehme an, daran ist das "System" schuld?
Taln.Reich schrieb:Bei mir ist überhaupt irgendwo zur Miete zu wohnen ein Ferner Traum.Dann würde ich sagen: Augen auf bei der Berufswahl. Ein Msc. der sich nicht einmal eine Mietwohnung nehmen kann - krass. Die konnte ich mir sogar leisten, als ich über eine Leiharbeitsfirma bei einem privaten Entsorgungsunternehmen Mülltonnen zum Fahrzeug geschleppt habe.
Bauli schrieb:Pardon. FFF ist gerade ganz stark dabei, den Konsum einzuschränken durch höhere Co2 Umlage, die jedes Jahr steigen soll, um umweltbewusster zu leben. Energiekosten sollen nächstes Jahr explodieren. Das beisst sich mit der Forderung, dass wir mehr konsumieren sollen, und dem aktuellen Konjunkturpaket.Nun da sind wir selbst Schuld, da wir das ganze halt vertrödelt haben aber auch die Umstellung auf CO2 Reduzierung erfordert Aufwand durch die Gesellschaft.
Bauli schrieb:Finde ich bemerkenswert, dass Du anderen sagen möchtest, was sie zu sparen haben, falls sie es können. Kennst Du deren Lebensumstände? Weisst Du was Pflege kostet? Unternehmen werden bei solchen Forderungen wohl das Weite suchen.Interessant das du daraus eine Forderung ableitest, es steht dir doch auch frei auch anders zu handeln, noch soll es gesetzlich vorgeschrieben werden. Ich habe auch nirgends geschrieben wievel sie sparen sollen, nur was man evtl. kann.
Bei solchen Forderungen, wie die, die ich hier heute gelesen habe, kann ein vernünftig denkender Menschen nur verächtlich lächeln.
taren schrieb:Ja und das ist richtig so, man kann jetzt noch streiten ob die Höhe passt ;) aus deinen Texten habe ich da eher Kritik an dieser Praxis herausgelesen.Na, da ist aber wieder mal viel persönlich motivierte Interpretation eingeflossen... Ich bemängele keinen progressiven Steuersatz, sondern die Höhe des Steuersatzes im Allgemeinen. In D werden jemandem, der den Höchststeuersatz zahlen darf, inclusive Steuer, KK, RV, SV und MWSt insgesamt ca. 70% Steuern und Sozialabgaben abgeknöpft. Zum Vergleich, hier in der Schweiz zahle ich für die gleichen Verplichtungen/Leistungen ca. 42% zahlen. Dass das die Nettosteuerzahler zum Abwandern bewegt? Kein Wunder, odrr?!
taren schrieb:Kannst ja ausrechnen was ein theoretisches Maximum zum Vermögensaufbau ist. Der Punkt ist die Minimum Ausgaben sind bei allen annähernd gleich, wenn jemand schon am Existenzminimum lebt, dann muss er hierzu freiwillig darunter leben.Du warst derjenige, der sagte jeder kann das...
taren schrieb:Wenn der Facharbeiter grob fahrlässig handelt wird es auch ihn treffen.Das muss ich als leitender Ingenieur aber erst mal nachweisen können...
Abahatschi schrieb:Also bei 60.000 brutto bleiben 35.816 netto und ich stelle es mal in Frage dass man davon 20.000 sparen kann...vielleicht denke ich zu sehr in München Preise.Auch in Frankfurter oder Mannheimer Preisen war das nicht möglich.
Taln.Reich schrieb:Und mein Gehalt spiegelt meine Qualifikation nicht wieder, weil bei den Stellen die zu meiner Qualifikation passen würden man mir nichteinmal die Chance gegeben wurde mich zu beweisen.Dann passt wohl Deine Qualifikation nicht. Entweder nicht zu den ausgeschriebenen Stellen oder nicht zu Deiner Gehaltsvorstellung.
liezzy schrieb:Mich würde wirklich interessieren, in welchem Master of Science es einem derart bescheiden geht.Wenn ich das zwischen den Zeilen richtig gelesen habe, irgendwas im Wirtschaftsbereich. Das kommt schon hin, davon gibt es einerseits eine Menge Absolventen, andererseits sind die wirklich guten Stellen eher rar, stark Vitamin-B-lastig oder zusatzqualifikationsabhängig (SAP, Wirtschaftsprüfer und verwandte Bereiche), andererseits ist man mit einer rein universitären Ausbildung dort verglichen mit den "weniger wertvollen" FH- und BA-Absolventen in der Praxis für nichts zu gebrauchen, hat aber überzogene Gehaltsvorstellungen weil man ja einen Master hat.
bgeoweh schrieb:Wenn ich das zwischen den Zeilen richtig gelesen habe, irgendwas im Wirtschaftsbereich.Also unsere Uni hatte auch den Wirtschaftsingenieurbereich. Von den Einstiegsgehältern, die dort gezahlt wurden, konnten wir technischen Ingenieure nur träumen. Ziemlich locker um 1/4 höher als unsere Einstiegsgehälter. Aber vielleicht hat sich das ja innert 20 Jahren geändert?!
kuno7 schrieb:Klar wär das anders, das brauchste ja nich beantragen, kann also auch nich verwährt werdUnd Du meinst, da bedingungslos würden keinerlei Kontrollmechanismen greifen?
bgeoweh schrieb:Ein Wirtschaftsingenieur ist etwas völlig Anderes als ein universitär (und damit primär für die Wissenschaft) ausgebildeter z.B. Volkswirt.Also ich spreche schon von den Wirtschaftsingenieuren einer (Technischen) Universität. Inwieweit die sich von universitären Volkswirten unterscheiden, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich wohnte mit einer dieser universitären Wirtschaftsingenieure im Endstadium (und das betraf dann auch ihre Kommilitonen) zusammen und bekam somit auch einiges über die Bewerbungen, Firmen und Zielgehälter mit. Bei den beworbenen Firmen handelte es sich um BASF, Siemens, Lufthansa & Co. Keiner von denen (wie gesagt, mir damals bekannten) hat den von Dir beschriebenen Lebenslauf ( Universität, Regierungsbehörden, Großbanken) eingeschlagen. Die sind alle mit sauberen Gehältern in (damals) großen Firmen gelandet.
liezzy schrieb (Beitrag gelöscht):sind jetzt also alle anderen schuld und sollen sich gefälligst verantwortlich verhalten und ihm das Leben finanzieren?Auf dem Prinzip bauen doch hierzulande seit mindestens 20 Jahren ganze Parteien auf, da kann er das doch als Privatperson locker auch verlangen.
liezzy schrieb:Du warst derjenige, der sagte jeder kann das...Ich hatte geschrieben,
Die Minimum Ausgaben sind ja eben nicht bei allen gleich. Hängt von vielen Dingen ab. Und dass jemand, der eine bestimmte Position hat, auch einen entsprechenden Lebensstil pflegt, hat ja @chriseba schon erläutert.
taren schrieb:Ich schrieb er hat mehr Chancen, was bedeutet jemand mit geringerem Einkommen hat auch eine geringere bzw. kaum eine Chance.Das ist doch argumentativ falsch verknüpft oder?
taren schrieb:muss man auch die Entbehrungen in Kauf nehmen und dazu gehört dann auch unter dem Existenzminimum leben.ja, trifft auch für Vermögende zu - in meinen ersten Jahren hier wäre ich ein Top Kandidat für die Sozialhilfe und Offenbarungseid, trotz 3 Jobs...
liezzy schrieb:Und Du meinst, da bedingungslos würden keinerlei Kontrollmechanismen greifen?So hatte ich das immer verstanden, ja. Wie anders sollte das auch sonst sein?
Abahatschi schrieb:- es geht darum dass jemand der wenig verdient in Deutschland aufsteigen kann und mehr verdienen kann, durch Einsatz und oder Weiterbildung...und er muss es wollen! Das ist die Chance!Also sozialer Aufstieg ist hierzulande eher die Ausnahme als die Regel:
Taln.Reich schrieb:wow, 6 Generationen für den Aufstieg aus der Unterschicht zum Durchschnittseinkommen.Und Du glaubst die verhassten Erben von heute haben weniger Generationen gebraucht?
Taln.Reich schrieb:dann können vielleicht ihre Ur-Großenkel/Ur-Großenkelin damit rechnen, wie Menschen behandelt zu werden.Immer wenn ich so etwas in Deutschland lese geht mir die Galle hoch, aber nach dem Ausatmen schreibe ich Dir: