sacredheart schrieb:Die Menschen in der Substitution sind vir allem deshalb nicht vermittelbar weil es sich um ausgebrannte Opfer von Heroin handelt. Substitution ist ja nur eine Reserveoption wenn das eigentliche Ziel nämlich Drogenfreiheit nicht mehr erreichbar ist.
Natürlich ist es keine Option der Gesundheitspolitik Heroin auf Rezept auszugeben. Heroin hat keinerlei therapeutischen Sinn ausschliesslich verheerende Nebenwirkungen.
Wenn Du den Zustand langjähriger Heroinkonsumenten einschätzen kannst verstehe ich nicht wie Du für flächendeckende Gratis Verteilung sein kannst.
In den USA waren viele Psychopharmaka und Beruhigungsmittel jahrzehntelang leicht legal erhältlich um den Preis eines gewaltigen Suchtproblems.
Ich habe leider sehr viel persönliche Erfahrungen mit suchtkranken Menschen und was ich in erster Linie daraus gelernt habe: du kannst einem Menschen nicht helfen, von der Sucht wegzukommen, wenn dieser das nicht möchte. Jeder Therapieversuch ist rausgeschmissenes Geld und verschwendete Zeit. Manchmal bekommen diese Menschen Zwangstherapien verordnet anstatt eines Gefängnisaufenthaltes (meist wegen Beschaffungskriminalität). Die Therapie machen sie und kaum ist die verordnete Zeit vorüber, kaufen sie sich wieder Heroin und setzen sich den nächsten Schuss.
Daher mein Fazit: lasst diese Leute in Ruhe und legalisiert die Drogen, denn sie nehmen sie so oder, da kannst du machen, was du willst. Die Substitution kann man sich in diesem Fall sparen, denn die macht die Menschen auch nicht mehr gesellschaftsfähig.
Diejenigen, die eine Therapie wünschen, weil sie von sich aus ihre Sucht besiegen möchten, die sollen natürlich jegliche Unterstützung erhalten, so wie jetzt auch schon. Nur nutzt dieses Angebot halt nicht jeder und wer süchtig ist und bleiben möchte, der soll wenigstens nicht auch noch kriminalisiert werden. Das bringt niemandem was.
Die Idee, aus jedem Menschen ein achtbares Mitglied der Gesellschaft zu machen, das sich selbst versorgen kann, kann man getrost abhaken. Wird niemals passieren. Ein paar Menschen schleppt man immer mit, die man versorgen muss.
Das Problem in den USA war ein anderes: man verordnete Menschen nach Unfällen, Operationen leichtfertig opiathaltige Schmerzmittel, wenn NSAID locker ausgereicht hätten. Man hat die Menschen aber nicht ausreichend darüber informiert, dass diese Pillen stark abhängig machen. Mich hat es immer schon gewundert, dass man dort gefühlt wegen jedem Scheiß Vicodin und dergleichen legal verschrieben bekommt. In Österreich kriegst du sowas nur, wenn wirklich nichts anderes mehr hilft, beispielsweise bei einer Krebserkrankung.
Das heißt, man hat nicht Drogen legalisiert, damit die Menschen nach Belieben high werden können, wenn sie das möchten. Man hat den Menschen suchterzeugende Drogen als Medikament verabreicht und sie damit erst süchtig gemacht. Das ist was ganz anderes.
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/opioid-krise-in-den-usa-wenn-aerzte-suechtig-machen-16176287.htmlWäre Heroin auf Rezept erhältlich, würden dieses Rezept vorwiegend bereits Süchtige bekommen, die eine Drogenersatztherapie ablehnen. Das ist ein anderer Zugang.
MajorQuimby schrieb:Kurze Sätze zu verstehen ist nicht so dein Ding, dafür kannst du andere Sachen sicherlich gut.
Ich habe mich lediglich zu deiner These, dass ein Sozialbetrug gar nicht möglich wäre beim BGE, geäußert und dir mittels eines Artikels gezeigt, dass so was heute auch schon gemacht wird. Nicht mehr und nicht weniger, ich habe nichts behauptet, sondern belegt, dass Sinti und Roma in einem gewissen Prozentsatz in die soziale Hängematte einwandern.
Ich habe bewusst nur den ersten Satz zitiert und bin auf diesen eingegangen. Um die Roma und Sinti ging es mir überhaupt nicht. Sicher gibt es überall schwarze Schafe, das hab ich nicht bestritten, nur damit muss man immer leben, auch jetzt. Bei einem BGE wären die Gesetze vermutlich strenger.
bgeoweh schrieb:Sozialbetrug beim BGE würde vermutlich eher auf der Einzahlerseite stattfinden, über Schwarzarbeit, Schwarzmarkt und Steuerhinterziehung. Zur Finanzierung des BGEs wären die Steuersätze hoch, dementsprechend hoch wären auch die Anreize dafür, diese zu umgehen oder zu unterlaufen.
Dafür gibt es eine einfache Lösung: Arbeitgeber bzw. Auftraggeber voll haftbar dafür machen, wenn dem Fiskus Steuern und Abgaben entgehen und diese hart dafür bestrafen. So sehr, dass es sich nicht mehr lohnt, Schwarzarbeiter zu beschäftigen, weil das den Ruin des Unternehmens bedeuten würde.
Atrox schrieb:Nachvollziehbar. Falls der Tag irgendwann kommen sollte, dass Deutschland das BGE einführt, würde sich die Schweiz anbieten. Auswandern bleibt ja hoffentlich legal.
Natürlich darf jeder auswandern, wie jetzt auch. Auch Unternehmen.
sacredheart schrieb:Und vor allem hätten diejenigen, die schwarz arbeiten wollen, ja ohne Ende Zeit dafür, die nicht mehr durch völlig unzumutbare gelegentliche Amtstermine unterbrochen würde.
Zeit haben viele, wenn sie das nur wollten.
;) Zum Glück sind die meisten Menschen nicht so asozial und vor allem haben die Unternehmen auch einiges zu verlieren, wenn sie Schwarzarbeiter beschäftigen. Und genau da muss man auch ansetzen: man muss es den Unternehmen so unrentabel wie möglich machen, Schwarzarbeiter zu beschäftigen. Dann kann der Arbeitnehmer schwarz arbeiten wollen, so viel er will, er wird keinen Arbeitgeber finden, der sich drauf einlässt.