Welt ohne Krieg?
01.07.2009 um 07:24
"Meistens so, dass ein Land ein anderes schwer beleidigt", gibt Albert mit einer gewissen Überlegenheit zur Antwort [auf die Frage Tjadens, wie Krieg entsteht].
Doch Tjaden stellt sich dickfellig. "Ein Land? Das verstehe ich nicht. Ein Berg in Deutschland kann doch einen Berg in Frankreich nicht beleidigen. [...]"
"Bist du so dämlich oder tust du nur so?", knurrt Kropp. "So meine ich das doch nicht. Ein Volk beleidigt ein andere -"
"Dann habe ich hier nichts zu suchen", erwidert Tjaden, "ich fühle mich nicht beleidigt."
"Dir soll man nun was erklären", sagt Albert ärgerlich, "auf dich Dorfdeubel kommt es doch dabei nicht an."
"Dann kann ich ja erst recht nach Hause gehen", beharrt Tjaden, und alles lacht.
[...]
"Weshalbt ist dann überhaupt Krieg?", fragt Tjaden.
Kat zuckt die Achseln. "Es muss Leute geben, denen der Krieg nützt."
"Na, ich gehöre nicht dazu", grinst Tjaden.
"Du nicht, und keiner hier."
Soviel zu dem bösen einfachen Soldaten die ihr Territorium markieren, aber weiter:
"Wer denn nun?", beharrte Tjaden. "Dem Kaiser nützt er doch auch nicht. Der hat doch alles, was er braucht."
"Das sag nicht", entgegnete Kat, "einen Krieg hat er bis jetzt noch nicht gehabt. Und jeder größere Kaiser braucht mindestens einen Krieg, sonst wird er nicht berühmt. Sieh mal in deinen Schulbüchern nach."
"Generäle werden auch berühmt durch den Krieg", sagt Detering.
"Noch berühmter als Kaiser", bestätigt Kat.
"Sicher stecken andere Leute, die am Krieg verdienen wollen dahinter", brummt Detering.
"Ich glaube, es ist mehr eine Art Fieber", sagt Albert." "Keiner will es eigentlich, und mit einem Male ist es da. Wir haben den Krieg nicht gewollt, die andern behaupten dasselbe - und trotzdem ist die halbe Welt feste dabei."
[...]
Müller steht auf. "Besser auf jeden fall, der Krieg ist hier als in Deutschland. Seht euch mal die Trichterfelder an!"
"Das stimmt", pflichtet selbst Tjaden bei, "aber noch besser ist gar kein Krieg."
(Im Westen nichts Neues, Kapitel 9)
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Welt ohne Krieg?
01.07.2009 um 07:25
Da sagste mir nichts neues und ist sogar bei Marx nachlesbar. Aber warum sich mit 1000 Klassen plagen wenn 2 antagonistisch gegeneinanderstehende, Ausbeuter und Ausgebeuteter, für den Verlauf der Geschichte relevant sind?
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Welt ohne Krieg?
01.07.2009 um 07:41
Weil ich dieses Spiel nicht spielen mag.
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Welt ohne Krieg?
01.07.2009 um 10:17
es wird immer bewegungen geben, die sehr gefährlich sind und ohne gewalt nicht zu stoppen sind.
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