shionoro schrieb:Die USA ist ein innerlich zerrissenes Land, in dem es mehr um schein als um sein geht.
Zerrissen sind sie. Aber es geht nicht mehr um den Schein als um das Sein.
shionoro schrieb:Aber Hinter der Fassade Leben Leute in unhygienischen Verhältnissen, gehen nicht zum Arzt weil sie das Geld sparen wollen und sind hochverschuldet.
Das ist eine Übertreibung und einseitige Darstellung. Übrigens sind auch Deutsche und Europäer hochverschuldet.
shionoro schrieb:Es gibt aufgeklärte moderne staaten, aber genauso gibt es z.B. den bible belt, die religiösen kräfte da haben sehr starken einfluss, und es werden von ihnen sogar bücher wie z.B. harry potter aus büchereien entfernt sodass Kinder sie nicht lesen können in manchen Staaten.
Dasselbe gibt es auch in Europa und auch in Deutschland. Städte wie Köln sind besser aufgeklärt als das tiefste Bayern. Aber eben auch in Europa, wo wir z.B. die Polen und die Iren, die z.B. sehr katholisch sind und wo die Kirche immer noch enormen Einfluss hat.
shionoro schrieb:wenn man in die Vorstadtghettos schaut ist es mit der vielgelobten Integration auch nicht weit her, und diese Ghettos werden nichtmal mehr als aufhebenswerter Zustand verstanden, die Leute sind sogar zum Teil froh darüber, dass die weißen ihre viertel haben und andere ethnien andere.
Die sind dennoch integriert und zwar besser, als die Migranten in Europa. Das was du ansprichst, ist ein soziales Problem und kein Integrationsproblem. Auch die Menschen in den Ghettos sehen sich als Amerikaner. Übrigens, man muss den USA und den Menschen dort eingestehen, dass sie schlicht eine andere Vorstellung haben.
Da kann man nicht sagen, das ist richtig oder falsch. Es schlicht eine andere Mentalität, ein anderes Staatsverständnis. Die überwiegende Mehrheit der USA will KEINEN Sozialstaat wie in Europa.
shionoro schrieb:Die Schöpferische Kraft und den Glanz des 'american way of life' gibt es so einfach nicht mehr, amerika hat in diesem Punkt seine Attraktivität verloren.
Man geht dort hin, wenn man eine gut ausgebildete Fachkraft ist, das ist schon richtig, wenn man wirklich was drauf hat, aber es ist nicht so, dass nur in Amerika geforscht wird, machen wir uns nichts vor.
Das sehe ich anders.
Immer noch kommen die meisten Innovationen aus den USA und sie sind meiner Meinung nach immer noch das innovationsfreundlichste Land der Welt. Wie ich vorher schon schrieb, es hat seinen Grund, dass Unternehmen wie Google usw. in den USA beheimatet sind.
Man muss sich da auch an die eigene Nase fassen: So viele Innovationen und Erfindungen werden von Deutschen in Deutschland gemacht, aber es wird nicht geschafft, sie auf den Markt zu bringen und daraus Produkte zu machen.
Das Klima ist hier gegen Innovation.
shionoro schrieb:Die MAssenmanipulation dort scheint noch ausgereifter zu sein als bei uns, wenn man sich amerikanische wahlkämpfe so anschaut.
Da gewinnen Schauspieler und Millionäre, wer halt die beste show liefert oder die meisten wohlhabenden gönner hat.
Das sehe ich ebenfalls absolut anders.
Im Gegensatz zu Deutschland kann man in den USA in den Meinungen alle Meinungen finden. Sehr konservative und sehr liberale. Auf der einen Seite Glenn Beck und auf der anderen Seite Keith Olbermann. Die Menschen dort haben also die Wahl. Sie wissen, schaue ich diesen Sender, bekomme ich diese Meinung. Schau ich jenen, bekomme ich eine andere.
In Deutschland dagegen bekommt bei jedem Sender und jedem Moderator dieselbe Meinung. Es ist gibt hier ein paar heilige Kühe, die nicht geschlachtet werden. Dazu zählt z.B. "Europa".
"Europa" existiert nicht. Europa ist ein Kontinent. Und wenn überhaupt, dürfen sich nur noch die Europäer selbst als Europa bezeichnen. Wenn aber in der Politik von "Europa" die Rede ist, dann ist dort das bürokratische und undemokratische Monstrum namens EU gemeint.
Es gab und gibt kein wirklich kritisches Wort zur EU.
Die Menschen wollten den Euro nicht, sie haben ihn bekommen.
Sie wollten die Schengen-Erweiterung nicht, sie haben sie bekommen.
Sie wollten den EU-Vertrag nicht, sie haben ihn bekommen.
Das ist nur ein Beispiel von wenigen.
Es gibt hier eine fatale Allianz zwischen den Eliten der Politik und den Medien, dass das Volk dumm ist und man es quasi zu seinem "Glück" zwingen muss. Wohin das führt, sehen wir ja gerade: Das ganze Gebilde bricht zusammen.
In den USA gibt es so eine Allianz nicht. Da bekämpfen sich die Medien und so soll es auch sein. In Deutschland hingegen lautet die Devise: Politik und Medien gegen das Volk.
shionoro schrieb:Amerika war für die vergangenen, sagen wir mal 70 Jahre, wie man will, prägend, sowohl kulturell als auch politisch, aber das ist heute im Begriff sich zu ändern.
Die Amerikanisierung ist weiter als noch in den 70ern. Man merkt es bloß nicht, weil es mittlerweile selbstverständlich und allgegenwärtig ist. Das ist aber nicht. Unser aller Denken ist sehr amerikanisiert. Und wie vorher schon geschrieben: Man schaut sich z.B. US-TV an, weil es besser ist.
Leider, zumindest für mich, ist das Denken noch nicht amerikanisch genug. Aber das wird kommen, eher schneller als langsamer. Und dann wird die Systeme in Europa nach US-Vorbild ausrichten. Aber natürlich versuchen, nicht den Mist zu übernehmen, der dort unzweifelhaft auch existiert.