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Beeinflussung von Wahlen durch Terrorismus ?

31 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Terrorismus, Islamismus, Bundestagswahlen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Beeinflussung von Wahlen durch Terrorismus ?

31.01.2009 um 19:03
Zitat von zaphodB.zaphodB. schrieb:Mehrheit der Bevölkerung war gegen die RAF und ihre Ziele eingestellt und mit jeder Aktion nahm die Zahl ihrer Gegner zu.
Das habe ich glatt überlesen.

Nein, es gab genügend die das gut fanden.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass wenn es die RAF heute noch geben würde, und sie Zumwinkel oder andere korrupte Manager beim Rausfahren aus seiner Garage in die Luft jagen würden, diese sich freuen würden.


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Beeinflussung von Wahlen durch Terrorismus ?

31.01.2009 um 23:31
"Die RAF hatte sehr wohl die Sympathien des 'Volkes', allerdings kam dann der erste Tote, da wendete sich das Blatt schlagartig."

Die Rübe-runter-Stimmung gab es von Anfang an gegen die RAF, auch wenn die sich diesem Volk verschrieben hatten. Eigentlich ist das paradox: Baader war derselbe autoritäre Charakter, wie jene, die ihn unbedingt tot sehen wollten. Politisch war man auch nicht weit von den Freizeitjackenträgern entfernt - nur das man das alles links ausbuchstabierte.


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Beeinflussung von Wahlen durch Terrorismus ?

31.01.2009 um 23:45
@capamerica


Tolle Polemik, -null Inhalt, null auf die Zusammenhänge eingegangen.Passt das Weltbild so?

Hau rein!


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Beeinflussung von Wahlen durch Terrorismus ?

01.02.2009 um 08:15
Deutschland sollte sich aus der Sache raushalten.
Aber naja, wer nicht hören will muss eben fühlen.


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Beeinflussung von Wahlen durch Terrorismus ?

01.02.2009 um 13:10
@schmitz >Die RAF hatte sehr wohl die Sympathien des "Volkes<
Nein,das war reine Eigenpropaganda der RAF
Sie hatte sie von Anfang ebensowenig wie die gesamte 68er Studentenbewegung diese Sympathien des Volkes ,also der breiten Mehrheit hatte. Im Gegenteil.Das was man in zeitgenössischen Fernsehberichten als "Volkes Stimme" zu dem Thema hört war nicht unbedingt selektiert sondern spiegelte damals die tatsächliche Meinung der Bevölkerungsmehrheit wieder.
Sympathie gab es in links-philosophischen Kreisen und Zirkeln, wo man sich auch teilweise die Welt schön zu reden pflegte und Mehrheiten herbeiphilosophierte,die es so in der Realität nicht gab.
Auch insoweit könnte es Parallelen zur heutigen Situation püotentieller Attentäter geben.

@warneverends >Nein, es gab genügend die das gut fanden.<
Nun ja,die ganz breite Mehrheit eben nicht.die Sympatisantenszene war eine verschwindend geringe Minderheit, der zudem oft der Realitäötsbezug fehlte.
Und im Laufe der Zeit isolierte sich die RAF so vollständig,daß sie schließlich mangels Minimalunterstützung aufgab.


@dependence
Über den afghanistan-einsatz kann man durchaus geteilter Meinung sein, aber . die Frage ist, ob Terrorismus da einen Wandel in die beabsichtigte Richtung bewirkt oder eher das Gegenteil.

.


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Beeinflussung von Wahlen durch Terrorismus ?

01.02.2009 um 13:19
moin

ich denke,
dass diese scheinbar paradoxe strategie (bombenterror verursacht "scharfe" regierungen,
somit ja eigentlich kontraproduktiv)
von keinem gewollt oder sogar geplant ist.
ob es denn überhaupt eine strategie ist, terror verfolgt keine ziele

buddel


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Beeinflussung von Wahlen durch Terrorismus ?

01.02.2009 um 13:52
Da muß ich Dir widersprechen. WSenn man Terrorismus als Mittel und Element der Politik einsetzt, und das tut Al Quaida, dann verfolgt man damit auch bestimmte Ziele.
Terror als reiner Selbstzweck dagegen hat echt psychopathische Züge


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Beeinflussung von Wahlen durch Terrorismus ?

01.02.2009 um 15:00
"Tolle Polemik, -null Inhalt, null auf die Zusammenhänge eingegangen.Passt das Weltbild so?"

Ach schmitz. Mit der RAF ist es etwas schwieriger, als es ein bestimmtes Weltbild je erklären könnte.

Fragen muss man sich nämlich: wie ist es möglich das den Opfern der RAF eine (posthume) Gleichgültigkeit entgegengebracht wird, die sich darin ausdrückt, das die historyfiction in den TV-Programmen der Dritten oder auf dem Buchmarkt die Erinnerungs- und Mitleidskultur sang- und klanglos abschmieren, gleichzeitig die Diskussion über Klar, einen politisch unzurechnungsfähigen, aber an sich mitleiderregenden Zeitgenossen, die Leserspalten von FAZ bis SZ dermaßen erzürnt, das alle im Gleichklang: "Für immer wegsperren" schreien, was ausbuchstabiert nichts weiter als der sanftmütig daherschleichende Ruf nach Todesstrafe ist.

Das entspringt nämlich einem geistigen Zustand der in der RAF selbst vorhanden war, am deutlichsten ein, als Sozialcharakter, steht dafür Baader. Zwischen der Mordlust, die die Eltern der sicherheitsverwahrungsfanatischen Kinder antrieb, in vorauseilendem Gehorsam die Bildchen der zur Fahndung ausgeschriebenen RAF-Desperados durchzustreichen und der Indifferenz, die den Opfern heute noch zuteil wird, besteht nur ein oberflächlicher Widerspruch. Diese Opfer brauchte man damals nämlich nur als materielle Grundlage um den eigenen autoritären Charakter auszuleben. Derselbe Sozialcharakter, der die RAFler so sehr hasste, schreit nämlich auch nach der Todesstrafe (die die Maoisten um Meinhof und Co. ja an den Charaktermasken des Kapitals ausagierten), hasst "die Politiker" bis aufs Blut. Er strebt nach der starken Hand, die in seinem Sinne aufräumt, sich und seinesgleichen Oberwasser verschafft: er will mit der Macht sein, dies aber nicht unbedingt nach den Spielregeln der (gerade) Mächtigen. Er ist zum Standrecht und zum Ausnahmezustand bereit, wenn es gegen Rebellen und Außenseiter geht, aber paradoxerweise deshalb, weil er sich stets vom Zustand der Welt betrogen fühlt, einem Zustand von dem die Schleyers ja profitieren und die RAFler sich anschickten, diesen (negativ) zu ändern. Darum sind ihm Schleyers und auch Pontos Witwe und verwaiste Kinder egal, genausowenig wie ihn der Gedanke empört, das in Stammheim vielleicht doch Morde stattgefunden haben* - der Ermordung der Gefangenen hätte er genauso zugestimmt, wie er sich darin einig mit den Terroristen war, es denen da oben mal richtig zu zeigen.

Einer wie Baader, den man am mildesten als rohen Banditen bezeichnen sollte, ist vom Typ her durchaus vom Geschmack des autoritären Charakters. Die Faszination, die von diesem Bankräuber und Bonzenjäger ausging, bestimmte ja nicht nur damals den reißerischen Umgang des Boulevards mit den RAF-Abenteuergschichten. Mehr, als es dem einen oder anderen Chefredakteur jedenfalls lieb war.

Diese untergründige Zuneigung, die beispielsweise Hooligans in den '70ern immer mal wieder "Baader-Meinhof" in Richtung der Bullen skandieren ließ, beruhte übrigens auf Gegenseitigkeit. Damit ist noch gar nicht mal die widerliche Volkstümelei der RAF als politischer Organisation gemeint. Gerade Baader sah sich selber als eine Art Revolutionsgangster an, der den Verschwörer Blanqui (auf dem er sich '71 im "Konzept Stadtguerilla berief) durchaus auch durch Al Capone hätte austauschen können. Baader, der vor der RAF-Zeit eine Gruppe von Jugendlichen ("Staffelberger" genannt, nach einem Heim in der Kleinstadt Biedenkopf in Hessen) bandenartigen Jung-Kriminellen leitete, hatte auch immer den verrohten Sprachschatz des Luden-Milieus drauf, was den RAF-Ton später, besonders unter den Frauen, vergiftete: "Fotze" dürfte neben "Schwein" das am häufigsten benutzte im internen Schriftverkehr gewesen sein. Baader jedenfalls hatte das Gewalt-Milieu immer im Auge, meinte, man solle Erklärungen so abfassen "dass sich jeder Rocker oder auch jeder, der seine alte abgejackst hat, darin findet."

Baader als ganz ordinärer Bandenchef, der um sich hauptsächlich - aber nicht nur - weibliche "Zofen", wie er es zu sagen pflegte, scharte, die ihn aus bürgerlichem Selbsthass heraus anhimmelten - ein durchaus realistisches Bild der ersten RAF-Generation - kommt heute, auch in linken Kreisen, gar nicht mehr vor. Dort treibt einen der existentialistische Radikalsmus der Gefangenen immer noch auf ein schlechtes Gewissen ob der eigenen Versäumnisse zu, was bewirkt, die Gruppe weiterhin nur "politisch" zu betrachten. Die unleugbare wie tragische Dynamik von Realitätsverlust und Projektivität, die die RAF immer zunehmender beherrschte (und auch ihr Umfeld nicht ausklammerte), wird heute doch systematisch ausgeblendet.

Jedenfalls: nur wenn man solche Objektivierungskunststückchen abzieht kann man sich mit Fragen beschäftigen wie: Wo schlug das Gute ins Falsche um? Was hätte man besser machen können? Wodurch verlor man jegliche Legitimation? Diesen Sündenfall, der einen so gut in die Gefühlslandschaft aus Verfolgungslust und Identifikationsbedürfnis des autoritären Charakters eingemeindet, kann an keinem Punkt der RAF festgemacht werden (allerhöchstens in deren ferneren Vorgechichte).

Fazit: die RAF exekutierte einen Massenkonsens des autoritären Charakters dem sie selbst zum Opfer fiel. Sie war wirklich eine Volksavantgarde - mit "Dem Volke dienen" wurde es aber nix.

*Das überließ man ihnen und ihrem Wahn dann doch selbst.


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Beeinflussung von Wahlen durch Terrorismus ?

01.02.2009 um 15:04
"Terror als reiner Selbstzweck dagegen hat echt psychopathische Züge"

Da wäre dann auch auszudiskutieren inwiefern diese Ziele realisierbar sind. Jedenfalls ist der islamische Terror mit Vorstellungen und Idealen unterfüttert, die ansonsten unter Psychopathologie fielen. Das er eine realisierbare politische Agenda vertritt sehe ich nicht so - er ist eine reine Zerstörungswut Unzivilisierter.


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Beeinflussung von Wahlen durch Terrorismus ?

01.02.2009 um 15:20
@zaphodB.
das seh ich ähnlich wie capamerica.
im eigentlichen ist der islamische und auch jeder weitere sogenannte politische terror nichts weiter als psychopathisch,
denn deren ziele bleiben, wie auch immer sich die dahinterstehenden gruppen auch nennen wollen
im absolut unklaren

buddel


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