Wohin mit dem ganzen Geld?

@Wolfsrocker

Wolfsrocker schrieb:Zum Beispiel eine Mischung aus Kapitalismus und Kommunismus.

Klar gibt es sowas. Nennt sich soziale Marktwirtschaft. Das System, was wir hier haben. "Kapitalismus" in seiner Reinform, das gibt's noch am ehesten in der USA. Wenn Du Amis fragst, welches System wir hier haben, sagen die oft genug, es wäre Kommunismus...

Wobei unsere aktuellen Probleme sowieso primär aus ganz anderer Quelle stammt - das Stichwort heißt Globalisierung. Globalisiert wird alles, auch der Lebensstandard. Das bedeutet, das sich der Lebensstandard von Leuten in armen Ländern (bspw. China) verbessert und der von Leuten in reichen Ländern (bspw. Deutschland) verschlechtert. Das Spiel wird so lange gehen, bis es allen Leuten auf der Welt im Schnitt gleich gut oder gleich schlecht geht. Rechne einfach mal damit, das es hier die nächsten 20 oder 30 Jahre noch bergab geht. Wobei Deutschland besser aufgestellt ist als der Rest der Industrienationen, in anderen Ländern dürfte es noch knüppeldick kommen.

@Wolfsrocker

Wolfsrocker schrieb:Gibt es bereits alternative Wirtschaftsmodelle (unabhängig von Kommunismus)?
Zum Beispiel eine Mischung aus Kapitalismus und Kommunismus.

Soziale Marktwirtschaft.

Hoppla, mein Vorgänger war einige Sekunden schneller!

@moredread
@Hansi

Da gab es wohl ein Mißverständnis ;-)

Was ich meinte ist, ob irgendwelche schlauen Köpfe auch einen alternativen bzw neuen Weg erforscht haben oder ob die uns bekannten Modelle die einzigen sind und auch immer bleiben werden.

Der Kommunismus ist ja auch noch nicht sooooooooo alt und galt als neues Modell (ähh, glaub ich zumindest)

@Wolfsrocker
Den Kommunismus hat auch noch niemand erlebt.In der Sowjetunion gabs ihn jedenfalls nicht,was es dort gab war eine bürokratische soziale Marktwirtschaft,dieses Modell stammt aber aus der Feder eines lupenreinen Kapitalisten...Walter Rathenau,der hatte das Modell in der Schublade,das war gedacht für Kriegszeiten wo man die Wirtschaft ein paar Jahre auf Verschleiss fährt,das drückte er Lenin in die Hand,als der Bürgerkrieg beendet war wollte er den neuen ökonomischen Plan durchsetzen,bevor der aber fruchtete gab Wladimir Ilitsch den Löffel ab.Stalin hatte von Wirtschaft keine Ahnung,von Kontrolle aber umso mehr,also versenkte er den NÖP im Orkus und die Bürokraten rissen sich alles unter den Nagel

@Warhead

Der Sowjetkommunismus in Wahrheit ein getarnter Kapitalismus?
Gehts noch absurter?

@Hansi
Ähh...noch absurder,na ganz bestimmt doch

So, bin leider erst jetzt wieder dazu gekommen, mal hier reinzuschauen.

@Wolfsrocker
Jegliches Modelle, in denen sich der Staat ganz oder teilweise um die Bedürfnisbefriedigigung seiner Bevölkerung kümmert, egal in welchem Maße, führt nicht zu mehr Freiheit, Kreativität oder weniger Ausgaben sondern allein zu mehr Abhängigkeit und mehr Bürokratie.
Das gilt auch für das "bedingungslose Grundeinkommen", das einige Politiker fordern. Denn auch das muss verwaltet werden, von selbst landet das schließlich nicht auf jedermannes Konto. Und Bürokratie lähmt jede Wirtschaftstätigkeit. Ferner ist ein bürokratischer Apparat, sobald er eine gewisse Größe hat, vor allem auf die Selbsterhaltung bedacht.

Wobei ich generell gegen dieses bedingungslose Grundeinkommen bin. Es nimmt zwar einerseits den Druck zur Erhaltung der eigenen Existenz von den sowieso schon unselbständigeren Teilen der Bevölkerung, lässt aber gleichzeitig deren bereits verkümmernden Talente und Motivationen weiter verdorren. Ebenso schmälert es, genau wie hohe Steuern, den Stolz auf die eigenen Taten bzw. eigene Arbeitskraft der arbeitenden Bevölkerung, welcher ein sehr großer Motivator ist, überhaupt einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.
Für mich ist eher das Sprichwort "Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben." maßgeblich.

Davon abgesehen würden zumindest Teile der Wirtschaft dieses Landes zusammenbrechen, da einige Unternehmen ganz einfach nicht mehr genug Arbeitskräfte finden würden, um ihre Leistungen zu Marktpreisen (erst recht in Konkurrenz zu Anbietern aus anderen Ländern wie z.B. China) anbieten zu können.