Reichsgründung von 1871 und die Zeit nach 1945

@Doors

kursiverMan muss sich ja nicht alles im Geschichtsunterricht merken.
Reicht völlig, wenn man weiss, das Adolf Hitler die Mauer gebaut hat und Walter Ulbricht mit Willy Brandt den 2. Weltkrieg begonnen hat. Text


Das ist der Punkt ! Deutsche Geschichte ist für die meißten Deutschen heutzutage ein Feld voller Tretminen.

Wie die Rechtschreibung, die die meisten nur ohne "ß" kennt.

@Fedaikin: - Bismark hatte es gar nicht auf einen Krieg hinauslaufen lassen der war schon lange außer Amtes -

Also schön, war es eben Kaiser Wilhelm !

- Es ist weniger Verblüffend wenn man sieht das de WW 1 und WW 2 im Grunde ein großer Krieg war mit Unterbrechung. -

Das kann man so nicht sagen ! Es waren zwei völlig unabhängige und eigenständige Kriege und in der Zeit dazwischen hätte die Geschichte auch anders verlaufen können und damit womöglich einen 2. WK nicht gegeben.

- Die Feindkonstellationen waren die gleichen. -

Genau darauf wollte ich hinaus ! Warum wiederholte sich das eigentlich?

"Das kann man so nicht sagen ! Es waren zwei völlig unabhängige und eigenständige Kriege und in der Zeit dazwischen hätte die Geschichte auch anders verlaufen können und damit womöglich einen 2. WK nicht gegeben."

Nope, der zweite Weltkrieg war ganz klar wegen dem ersten Entstanden, mal leicht im Detail: Der Stimmenzulauf bei Hitler war vorallem dem Versailler Vertrag und den Reparaturkosten zu schulden. Am besten drückt es eigentlich ein Satz von dem französischen Marschall Foch aus dem Jahr 1919 aus: "Das ist kein Frieden, das ist nur ein Waffenstillstand für 20 Jahre"
Genauso der Auspruch von Phillip Snowden, einem britischen Parlamentarier: "Es ist kein Friedensvertrag, sondern eine Erklärung für einen weiteren Krieg. Es ist der Verrat an der Demokratie und an den Gefallenen des Krieges."

Nuja,schon vor den Reparationsverhandlungen wurde eifrig die Mär von der Dolchstosslegende unterm Volk verteilt

Genauso gut koennte man den 1.sten Weltkrieg als Folge des Deutschfranzosischen Krieg von 1871 sehen.

Der 1.ste Weltkrieg war einer der Gruende fuer den 2ten aber sicher nicht der alleinige.
Ohne Weltwirtschaftskrise waere vieles anders gekommen....
Zumal der Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion ja auch eher idiologisch motiviert war.
(Lebensraum im Osten)

Diesen "Lebensraum im Osten" reklamierten die Alldeutschen schon vor 1914 als Ziel eines künftigen Krieges für sich.

Das kann man so nicht sagen ! Es waren zwei völlig unabhängige und eigenständige Kriege und in der Zeit dazwischen hätte die Geschichte auch anders verlaufen können und damit womöglich einen 2. WK nicht gegeben.




- Die Feindkonstellationen waren die gleichen. -

Genau darauf wollte ich hinaus ! Warum wiederholte sich das eigentlich
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ganz einfach weil der Friedenschluss des Ersten WEltkrieges den Keim für den 2 in sich trug, die gemäßigten Kräfte wichen den Extremisten in der Weimarere Republik gekränkter Stolz, unmögliche reperationszahlung Gebietsabtretungen usw. Hätten Frankreich und UK auf Wilson gehört wäre es vielleicht anders Gelaufen.

Genauso gut koennte man den 1.sten Weltkrieg als Folge des Deutschfranzosischen Krieg von 1871 sehen.
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eher weniger, tatsächlich war ein der Gründe Deutschlands aufrüstung im Flottenbereich, was das Empire unter druck setzte, im weitesten Sinne, sind am ersten Weltkrieg alle Großmächte außer den USA mitschuldig, irgendwann ist es übergekocht und man brauchte nur einen Aufhänger, obwohl sich alle den Krieg anders vorgestellt haben.


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@JPhys


Du schriebest:

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Genauso gut koennte man den 1.sten Weltkrieg als Folge des Deutschfranzosischen Krieg von 1871 sehen.
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Dies ist gar nicht so abwegig, wie manche meinen, ganz im Gegensatz zum allgemein viel zu überbewerteten Einfluss der deutschen Flottenrüstung.

Wie sagte schon Bismarck: " Sie (die Franzosen) haben uns schon 1866 (preußischer Sieg über Österreich) nicht verziehen, sie werden uns auch diesmal (1870/71) nicht verzeihen"

Die Rückführung der durch Ludwig XIV 1681 geraubten Gebiete Elsaß-Lothringens ins Reichsgebiet war für den französischen Nationalstolz schwer zu ertragen. Nicht zuletzt deshalb sah Bismarck keine Möglichkeit eines dauerhaften Ausgleichs mit Frankreich, sodaß er z.B. der vom Militär aus strategischen Gründen geforderten Eingliederung der ehemaligen Freien Deutschen Reichstadt Metz zustimmte, die er für politisch höchst bedenklich hielt, da in derem direktem Umland seinerzeit bereits eine Mehrheit der Bevölkerung französichsprachig war.

Das französiche Revanchebedürfnis war all die folgenden Jahre bis zum ersten Weltkrieg ein starker Faktor in der französischen Politik und trug, befördert vom ausgeprägten gegenseitigem Mißtrauen, massiv zur Verschärfung der Lage bis Kriegsausbruch 1914 bei.


Viele Grüße, Höllenhund....

Das sehe ich allerdings ähnlich @Höllenhund.
Im Prinzip waren alle 3 Kriege (1870/WK!/WK2) auf den deutsch-französischen Gegensatz zurückzuführen, wobei dessen Ursache noch weit vor 1681 zu suchen ist.
Streng genommen müßte man zurückgehen bis zu Francois1er und Karl V , also bis 1516 und der Umklammerung Frankreichs durch Habsburgisches Territorium (Spanien,Niederlande,Heiliges Römisches Reich).
Spätestens seit dem 30jährigen Krieg versuchte Frankreich,diese Umklammerung aufzulösen und noch Bismark setzte ganz gezielt bei diesem französchen Trauma an (Emser Depesche) ,um den Krieg 1870 zu provozieren, nachdem Preußen in Deutschland an die Stelle Habsburgs getreten war.

Sehr richtig, Zaphod..


*zustimmend nickt*


Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, daß Österreich-Ungarn durch die rückblickend wirklich geschickte Zuspielung der Rheinprovinzen in Folge des Wiener Kongresses an Preußen große Teile des alten bourbonisch-habsburgischen Konfliktes gekonnt auf Preußen verlagerte. Erst seitdem wurde Preußen-Deutschland im französischen Bewußtsein zum "Erzfeind", während es davor vornehmlich die Habsburger-Monarchie war, also ein Konflikt der Dynastien...


Viele Grüße, Höllenhund