Groucho schrieb:Weinstein nicht anklagen zu dürfen, weil er Jude ist
Mindestens Lisa Eckhard scheint sich Gedanken darum gemacht zu haben.
Außerdem bringe ich andere, vergleichbare Beispiele, die sich nicht auf Weinstein beschränken und ich habe ihn auch nicht zum vorherrschenden Argument gemacht, sondern den Mechanismus, den LE damit angesprochen hat.
Und das es diesen Mechanismus nicht gibt, dass sich kein Mensch jemals diese Gedanken hat, das ist deine, auf sandigen Boden gebaute Behauptung.
Ich glaube eher, dir ist wohl klar, dass es diesen Mechanismus gibt und du hältst dich an die Weinstein-Sache, damit du nicht zugeben brauchst, dass Leute nicht von heute auf morgen 100% PC sind, sondern das in einem Lernprozess werden. Und zu diesem Lernprozess gehören solche Fragestellungen, warum sollten sie also nicht gestellt werden?
Es ist oft so, dass man nicht alle Ansprüche an sich selbst gerecht werden kann. Und ich halte es für realistisch, dass ein junger, aufstrebender Mensch, der sich mit PC beschäftigt, solche Unsicherheiten hat.
Also nochmal, was ist das Problem? Warum ist das Szenario nicht realistisch, wenn sich jemand fragt, darf ich diesen Menschen kritisieren, obwohl er einer marginalisierten Gruppe angehört?
Ist das mit George Floyd nicht dasselbe? Bringt man sich nicht schnell in Verruf, Rassist zu sein, wenn man sich bemüht auch andere Sichtweisen zuzulassen (Ich setze mich jetzt allerdings nicht in diese Nesseln)?
Also, was an diesem Gedankengang ist so unrealistisch, dass es einen Beleg braucht?
Mal angenommen, du hörst auf dich selbst als Maßstab zu nehmen und zulässt, dass nicht jeder die selben Voraussetzungen hat.