Der Unterschied, ob ein Witz Rassistisch ist, liegt also daran, wer ihn wo erzählt?
Wenn ich also rassistische Witze erzähle und dabei schelmisch grinse, mache ich mich über rassistische Witze lustig?
Nein, und so steht das auch nicht dort.
Die Klischees und Stereotype, die diese Kunstperson auf der Bühne wider gibt, sind eindeutig rassistisch.
Der Witz hier ist aber der, dass sie das so dümmlich und flach tut, und so dabei überzeichnet und karikiert wird, dass man lachen muss. Der weitere Kniff ist hier, dass sich wohl viele im Publikum selbst dabei erwischen, wie sie ähnliche Verallgemeinerungen konstruieren, und da kommt eben auch der Spiegel zum Einsatz, welcher dem Konsumenten zu denken geben kann.
Groucho schrieb:Wenn man sich die Augen und Ohren zuhält, dann sieht man davon nichts. Auch ist es nicht die Frage, ob sie etwas gegen die Opfer hat.
Klar, ist es wichtig, wen sie hier verlachen will.
Das ist nämlich der Kern der Frage, ob der Auftritt als antisemitisch zu werten ist, oder eben nicht.
Wenn man auf Kosten der Opfer lacht, ist der Auftritt klar als politische Agitation gegen Minderheiten zu werten. Lacht man über die dümmlichen Täter, indem man ihre dümmlichen Gedankengänge nachäfft und verlacht, ist es eine Kritik an einer inhumanen vermutlich bildungsfernen Schlechtmenschen-Kultur.
Und man sieht es eben sehr deutlich, dass sie nicht über die Opfer lacht.
Der nächste unglaubliche Schwachsinn.
Den Juden zu den üblichen Klischees nun durch Weinstein und Co auch noch Sexismus vorzuwerfen, würde den Antisemitismus vorher "auflösen"
Das Gegenteil ist der Fall.
Sie wirft nicht den Juden Sexismus vor, sie spielt nach wie vor jemanden, der schon ohnehin Antisemit ist, und nun meint aufgrund der Vorkommnisse um Metoo einpaar Juden nicht mehr nur das dümmliche Klischee Geldgier vorwerfen zu können - sondern noch mal so dumm diese 3 Beispiele stellvertretend für alle Juden her zu nehmen, und jetzt aufgrund dieser 3 Beispiele meinen zu können, es geht nicht um Geldgier, es ginge ihnen nur um Sexgier.
Subtil wird hier also auch wieder nur der Antisemit auf die Schippe genommen, weil er offenbar denkt wie ein Kleinkind. Wenn 3 Juden Grapschen tun das alle. Das ist doch der flache Gedankengang, über den man lachen soll.
Die falsche Analogie.
Die richtige wäre: Ich erzähle hier rassistische Scheiße und verweise bei Kritik daran auf meinen Avatar und sage, das war ja gar nicht ich, sondern nur die Kunstfigur Bukowski.
Ich möchte lieber nicht ausprobieren, ob die Moderation mir diese "Argumentation" durch gehen lassen würde.
Es geht um den Kontext, den man berücksichtigen solle. Nicht nur darauf versteifen, was man sehen will, und den wichtigen Kontext ausblenden.
Das genau tut man, wenn man sagst, ich sehe antisemitische Klischees, also ist das Antisemismus. Egal in welchem Zusammenhang sie stehen.
Ich sehe nicht, wo das nur gespielt ist.
Obwohl der Künstler klar überall betont, dass das nur ein Schauspiel ist, und es auch keinen ernsten Zweifel daran gibt, wie man anhand diverser Textpassagen auch erkennen kann.
Darauf ist die Analogie aufgebaut. Eben so, als ob ich sagen würde, da schreibt Bukowski, weil da ganz eindeutig ein Bild von Bukowski ist, das mir antwortet. Hier würde ich auch den Kontext ausblenden, und so tun, als wäre da kein anderer Mensch, der nur hinter dem Ava Bukowski schreibt.
Die Analogie passt also.
Wenn du dieser Argumentation glaubst, musst du zwingend auch glauben, dass sie sich nicht über meetoo lustig macht, sondern über deren Gegner.
Was ich sehe, ist, dass eine Künstlerin eine Antisemitin spielt, die 3 Juden dafür her nimmt, um ihren flachen Gedankengang rüber zu der Metoo Thematik zu spinnen.
Dabei verwirft sie ihre alte antisemitische Verallgemeinerung zum Teil und sagt "denen ging es also gar nicht ums Geld"; worauf sie hier weiter ihren kruden Antisemitenkram genauso dümmlich zu:"denen gets nur um die Weiber" spinnt, und auf voller Linie versagt.
Wobei das Publikum in Gelächter über den Quatsch der Antisemitin ausbricht.
Weil sie halt den Käse selbstredend nur aufgrund der Tatsache für wahr hält, das es 3 Juden waren, die unter anderem auch erwischt wurden.
Hier blendet sie zwar die ganzen anderen Vorfälle aus, weil sie da gerade offenbar irgendwie judenfixiert ist, aber so ist er halt, der gemeine Antisemit aus vermutlich bildungsfernen Verhältnissen. Blöd halt.
Darüber darf man lachen.
Dass hier über Metoo gelacht wird, sehe ich nicht.
Glaubst du ernsthaft, sie macht sich damit über die Gegner von pc/meetoo lustig, oder doch eher über pc/meetoo?
Also gerade in dem Passus sehe ich nur den durchgehenden Gedanken einer Antisemitin, die von der Künstlerin gespielt wird, und die von einem Klischee ins nächste stolpert, und so ihre genauso plumpe wie anmaßende Unbeholfenheit im Denken zur Schau stellt.
Dass gerade hier Meetoo oder PC verlacht werden, glaube ich nicht. Wo soll das sein?