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Ist Antisemitismus wieder "in"?

7.833 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam, Judentum, Antisemitismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Antisemitismus wieder "in"?

16.08.2020 um 17:16
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Vielleicht sollte man sich den ganzen Auftritt mal anschauen
Danke für den link, werde ich mir später mal ganz anschauen und dann meinen Kommentar dazu abgeben.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

16.08.2020 um 17:19
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wenn du nicht in der Lage bist, irgendwas zu belegen, weil du nur am Handy bist, dann stell doch einfach keine Behauptungen auf, die du dann - natürlich nur weil du am Handy bist - nicht belegen kannst.
Du stellst doch selbst laufend irgendwelche Behauptungen in den Raum, die du nicht belegen kannst. Ich erwarte jedenfalls noch den Beleg für deine "Metapher", die ich sehr wohl verstand und in der selben Metapher metaphorisch geantwortet habe (soviel zum erkennen von sowas, was?).
Wo sind die Zahlen, die die "Anhänger" der "PC-Bewegung", die es in diesem Sinne ohnehin nicht gibt, als so intelligent ausweisen, dass sie niemals in irgendwelche Widersprüche sich verstricken ließen?
War auch nur so in den Raum geworfen, was?

Da die PC-Kultur eben keine geschlossene Gesellschaft mit Mitgliedausweisen und Titelverleihung und Klagen, wenn sich jemand als PC betitelt, aber nicht ist, ist es unmöglich zu beweisen, was in diesen Kreisen oder im Umfeld dieser Kreise diskutiert oder nicht diskutiert wurde.
Ich kann schlicht nicht überprüfen, was irgendwelche Leute, die sich grundsätzlich ja selbst als PC betiteln, irgendwo auf der Welt diskutiert haben könnten oder auch nicht. Es gibt ja nicht ein internationales PC-Forum wo sämtliche Aussagen gebündelt wären. Es gibt keine Bibel der PC, deren Regeln man nur befolgen müsste.
Der Beweis, dass solche Diskussionen allerdings trotzdem stattfinden, sind trefflicherweise wir hier. Und ich denke nicht, dass du den Bauchklatscher machen willst und deswegen allen mangelnde PC und Antisemitismus zu unterstellen.

Um aber diesem Dilemma zu begegnen, habe ich den George Floyd Fall eingeworfen, weil er ein deutlich besseres Beispiel als die Weinstein-Juden-Sache abgibt, um den selben Mechanismus zu beleuchten.
Da hast aber du aber stets fleißig drumherum gelesen.

Es ist halt ferner nicht möglich, am Text zu belegen, dass Satire Satire ist, weil sie nur im gesellschaftlichen Zusammenhang existiert.

Du negierst halt schlicht, dass es manche Fragestellungen gäbe, die eine solche Annährungsweise rechtfertigen. Du kannst aber nicht einen glaubhaften Grund nennen, warum das so sein sollte, und niemand in der PC-Kultur jemals vor einer ähnlichen Fragestellung gestanden hätte. Ganz so, als würdest du die alle persönlich kennen und seist im Vorstand des internationalen PC-Komitees, das es halt nicht mal gibt.


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16.08.2020 um 18:57
Da hat die Moderation wieder mal zugeschlagen :D

@Groucho

Zitiere mir mal meine zu belegende Behauptung bitte. Ich habe NICHT gesagt, dass diese Diskussion im PC-Universum stattgefunden hätte.

Nein, ich tu es für dich. Ich zitiere dir mal unseren Diskussionverlauf und du zeigst mir auf, wo ich die Tatsachenbehauptung aufgestellt habe.
EinElch schrieb:
Ich sehe da eher den Aufruf zur Selbstreflektion, ob man immer und zu jeder Zeit allen Ansprüchen zugleich gerecht werden kann, oder ob manchmal die gute Kritik aus anderem Blickwinkel schlechte Kritik sein kann.

Nämlich dann, wenn man das eine anfängt über anderes zu stellen, das ist doch der Kern. Ist es legitim, einen Juden im Zuge der Sexismusdebatte zu kritisieren, wenn dabei möglich wäre, gegen den eigenen Antisemitismusgrundsatz zu verstoßen.
Das war meine Startaussage.
groucho schrieb:
So einen Unsinn fragt sich aber mMn niemand, der für meetoo oder pc ist.
Insofern gibt es da keinen Grund zur Selbstreflexion.

Niemand, der für pc ist würde Juden als Unantastbar bezeichnen, oder sehen, diese Macke haben nur Antisemiten.

Und warum sollte man Weinsteins verbrechen nicht anklagen dürfen, weil er Jude ist?
Das ist doch völlig schwachsinniger ausgedachter Blödsinn.

Sollte ich irren, müsstest du das ja belegen können.
Das war deine Antwort darauf. Du stellst hier die kühne These auf, sowas frage sich niemand, schränkst es selbst mit "meiner Meinung nach" ein. Diese Einschränkung ist dir aber später dann auch wiederum egal.

Dann forderst du einen Beleg für eine Behauptung, die ich nicht aufgestellt habe.
Ich habe meine Interpretation der Zielsetzung des diskutierten Auftritts dargelegt, aus der du eine nie dagewesene Behauptung bastelst, die du dann belegt haben willst.

Ich habe keine Aussage irgendeiner Art über stattfindende Diskussion getroffen, was ich hier mit Zitaten belegt habe und bis deshalb in keiner Beweispflicht. Du wolltest einen Beleg für eine Behauptung, die ich nicht aufgestellt habe.


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16.08.2020 um 19:18
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Nein, meine Aussage war im Wesentlichen: Es gibt bei meetoo keine noch so kleine Debatte darüber, ob man Weinsteins Verbrechen anprangern darf, weil der ja Jude ist.
Das war davor. Dann hat man glaubhaft anzweifeln können, dass es innerhalb der PC nicht auch welche geben könnte, die sich die Frage stellen könnten, ob das Anklagen von Juden schon antisemitisch ist.

Dann hast du das verteidigen wollen, und hast gesagt: "nein, weil die PC nicht aus Fünftklässlern und Antisemiten bestehen könne". Sinngemäß.

Diese Aussage hast du nicht belegen können, und so wird es auch bleiben, denn kein Mensch kann ausschließen, dass es innerhalb so einer großen Gruppe nicht doch jemanden gibt, der redlich PC sein will, und trotzdem irgendein altes Klischee geerbt hat, und aus Gewohnheit mit sich herum trägt.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Was du in deinem Zitat schreibst war nur meine Begründung dafür, warum es das nicht gibt: Weil es komplett idiotisch ist.
Ja, und diese Begründung ist nicht belegbar. Darüberhinaus wohl eher ein Wunschtraum. Es wird auch bei Leuten die redlich die PC befolgen wollen Deppen geben können, und die trotzdem über Klischees stolpern können.
Du findest Antisemiten witzig?
Ich finde witzig, wenn man sie in ihren hirnlosen Vorurteilen auf die Art und Weise bloß stellt, wie hier. Ja.
Komisch letztens hieß es noch (musst nicht unbedingt du gesagt haben) er da lacht, outet sich als Antisemit und jetzt soll man doch drüber lachen und lacht dann eben über die Antisemitin.
Ja, hat sich halt jemand so ausgedacht. Die Ansicht teile ich ja nun nicht, wie du inzwischen oft genug lesen durftest.

Es gibt verschiedene Deutungsversuche.
Bleibt die Frage, was da dann die Satire sein soll, wenn man einfach 1:1 eine Antisemitin spielt, wie sie im wahren Leben eben sind.
Wo ist da die Überhöhung, die Überspitzung?
Überhöhung und Überspitzung sind nicht die einzigen Werkzeuge der Satire.

Man kann genauso mit Ironie arbeiten, und das wird hier ja deutlich. Hier wird so ein flacher Gedankengang der Lächerlichkeit preis gegeben. Das ist schon die Satire.

Hab das ja hier etwas ausführlicher dargelegt, wo ich die Ironie und Lächerlichmachung des Antisemiten sehe:
Beitrag von navi12.0 (Seite 235)
Ich sagte ja vorhin bereits, dass ich nicht völlig ausschließe, dass das die richtige Interpretation ist, ber wenn dann hat die Künstlerin auf ganzer Linie versagt.
Völlig versagt kann sie nicht haben. Millionen haben gelacht.


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16.08.2020 um 23:20
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Zeig doch mal, wo das bei meetoo thematisiert wurde, ob man gegen Weinstein sein kann, weil der doch Judeist und das ja dann antisemitisch wäre.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Nein, meine Aussage war im Wesentlichen: Es gibt bei meetoo keine noch so kleine Debatte darüber, ob man Weinsteins Verbrechen anprangern darf, weil der ja Jude ist.
mir war da zu Woody Allen was in Erinnerung, was ein bisschen dem entgegen steht, was du aussagst.

Die Zeitung, die ich hier zitiere, ist allerdings kein Weltblatt.

Wenn man über deine obigen Aussagen weiter nachdenkt, muss man die internationale Presse aus der Zeit vor der #metoo Bewegung und auf dem Höhepunkt der #metoo Bewegung studieren.

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.kinokritik-a-rainy-day-in-new-york-woody-allen-sagt-leise-servus.bf6f85f2-f388-48b7-b79b-35634fdaef6f.html

Zitat daraus:
Stuttgart - Unangreifbar schien Woody Allen zu sein, der Schöpfer von Filmklassikern wie „Der Stadtneurotiker“. Ein treues, eher bildungsbürgerliches Publikum freute sich auf seinen nächsten Film und pilgerte in die Kinos, Frauen so zahlreich wie Männer. Allens jüdischer Humors galt als legendär, seine komplizierten und urkomischen Beziehungsdramen, in denen Männer oft keine besonders gute Figur machten, als sehr menschlich und exemplarisch.
Dass Woody Allens "Unangreifbarkeit" mit seinem jüdischen Humor verknüpft wird, dürften allerdings nicht nur die Stuttgarter Nachrichten gemeint haben (meine Annahme; kein Beweis möglich)
jedenfalls verbinden die Stuttgarter Nachrichten hier eindeutig Unangreifbarsein mit Jüdischsein. Allens Erfolge in der Filmbranche beruhen neben seinem exzellentem Können halt auch tatsächlich auf seinem kulturellen (jüdischen) background.

wenn man allerdings Lisa Eckharts "Mitternachtsspitzen" völlig losgelöst vom Kontext der damaligen #metoo Bewegung sowie der gesamten damaligen öffentl Debatte betrachtet, bleibt bei manchen halt der Eindruck von "blankem Antisemitismus" als Vorwurf übrig.

Dass Satire aber immer auf die gerade aktuelle öffentl Debatte Bezug nimmt, sie und die Diskutanten dabei aufs Korn nimmt, sie geradezu filetiert und das Filetierte dann auch noch überhöht, überspitzt um es ins GEgenteil , nämlich ins Lächerliche zu verkehren, das vergessen manche Spaßbremsen leicht


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17.08.2020 um 08:22
@Seidenraupe
@Groucho

Und gleichwohl kann man den Seidenfaden weiterspinnen und die Woody-Allan-Geschichte, den hypothetischen Weinstein-Fall auf etwas gemeinsames runterbrechen:

Ist jemand vor Kritik gefeit, weil er einer Minderheit angehört


woraus sich die erweiterte Fragestellung ableitet:

Können wir uns sicher sein, dass wir nicht, um der "politischen Korrektheit" genüge zu tun, die Augen vor Fehlern von Menschen verschließen?



SpoilerUnd das dieses Thema durchaus eine Rolle spielt, sieht man, ich erwähne es zum dritten Male, an George Floyd und der Black Lives Matter Bewegung. So sehr ins OT sollten wir aber nicht gehen, daher nur im Spoiler.

Exakt das ist die Fragestellung, die mit der hier viel kritisierten Stelle von LE aufgeworfen wird. Zu behaupten, dass diese Fragestellung nicht relevant sei, ist erstmal möglich, wird aber von der ellenlangen Diskussion allein in diesem Thread konterkariert.

Und dann stellt sich schon die Frage, ob und inwieweit sowas auch auf das Verhältnis gerade der Deutschen zu Juden übertragbar ist. Und ebenso wie es sich für die Deutschen geziemt, sich einer steten Selbstprüfung des Antisemitismus zu unterziehen, so ist auch immer und im Falle einer jeden Minderheit geboten, sich ebenso davon zu überzeugen, sich nicht von politischer Korrektheit von einer berechtigten Kritik abhalten zu lassen.

Da erinnere ich gerne an Michel Friedmann a.k.a. Paolo Pinkel, der in seiner Sendung gerne mal den Leuten mit der Antisemitismuskeule kam, weil er ja als Jude darüber die Deutungshoheit innehat. Der so gebeutelte Diskussionsgegenüber hatte dann reichlich Mühe, den Verdacht zu entkräften und es ging nicht mehr um das eigentliche Thema.
Nun will ich den Herrn Friedmann als solchen gar nicht mal kritisieren, ich stimme in vielen seiner wutschnaubend vorgebrachten Positionen deutlich überein mit ihm. Es zeigt aber, dass ich ein Problem kriegen könnte, wenn ich anzweifle, dass Herr Friedmann seine ihm zweifellos innewohnende (aber nicht alleinige) Deutungshoheit angemessen eingesetzt hat.

Nun weiß ich, dass auch da nach einem Beleg geschrien werden wird, ich suche ja bereits. Allerdings habe ich die betreffenden Sendungen gern im Fernsehen geschaut und das war Anfang der 2000er. Einen Hinweis darauf gibt Wikipedia:
Von 1998 bis 2003 moderierte er beim Hessischen Rundfunk die Sendung „Vorsicht! Friedman“ und von 2001 bis 2003 die Sendung Friedmann bei der ARD. Seine Auftritte waren nach Meinung von Beobachtern durchaus provokativ und streitbar.
Quelle: Wikipedia: Friedmann

Einen Artikel zur Friedmann-Sendung gibt es allerdings nicht in der Wikipedia.
Sendungen selbst habe ich bisher nicht gefunden, aber ich such mal weiter. Man findet halt nur noch "Studio Friedmann", aber das hab ich nicht geschaut.
SpoilerBin ja wieder am heimischen Rechner.


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17.08.2020 um 08:55
Zitat von abberlineabberline schrieb am 13.08.2020:Das ist jetzt nicht mein Humor, aber der keilt ja gegen jeden aus. Da hab ich dann kein Problem mit. Jeder bekommt seins ab.
Dabei geht es aber nicht um irgendeine groteske Form der Gerechtigkeit, sondern ja gerade um die ironische Überzeichnung.


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18.08.2020 um 19:09
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Vielleicht sollte man sich den ganzen Auftritt mal anschauen.
Habe ich in der Zwischenzeit getan und muss einen Irrtum einräumen:

Geirrt habe ich mich, was den Begriff „Die Unberührbaren“ (ebenso „die heilige Kuh“) betrifft. Der meint gar nicht die Juden, jedenfalls nicht die Juden allein, sondern all jene, die von Rassismus, Antisemitismus und Sexismus betroffen sind und ist ein Angriff auf die PC. Insofern muss ich meine Behauptung, allein schon dieser Begriff wäre antisemitisch zurück ziehen, da ja diverse andere Gruppen auch gemeint sind.
Allerdings wird meine Hauptaussage (Sie polemisiert mit Judenwitzen gegen meetoo/pc) davon nicht berührt, denn der Mateschitz-Vergleich bleibt antisemitisch.

Ich habe in einer österreichischen Zeitung (der Standard) ein Interview gefunden, in dem Eckhardt auch über den Auftritt spricht, der hier diskutiert wird.

In der hier unten zitierten Passage erklärt Eckhardt ihren Auftritt:
In dem inkriminierten Clip, der nun zur Ausladung beim Literaturfestival geführt hat, fällt auf: Bei den MeToo-Witzen, die auch als antisemitisch kritisiert werden, lachen die Leute ihr verhaltenes "Ich weiß, dass das falsch ist"-Höhö-Lachen, aber wenn es dann um die Pädo-Kirche geht, dann wird wieder fest Schenkel geprackt. Ist das eine Heuchelei des Humors?


Lisa Eckhardt: Natürlich, das kann ich selber nicht mehr hören. Pädophilie und Homophobie in der Kirche ist so ein Kabarett-Tabu, das keins mehr ist, das garantiert einen Lacher. Ich finde interessant, zu differenzieren, was ist ein Tabu und was ist keins. Ich hab in der Nummer ein großes Tabu gebrochen, nur nicht das, was man mir unterstellt. Zu der Zeit, vor zwei Jahren, war es eins, sich gegen den Furor der MeToo-Bewegung zu richten, der auf alle rechtsstaatlichen Prinzipien verzichtet hat. Das ist heute vielleicht eine Kontextfrage, weil Weinstein mittlerweile verurteilt ist. Mir ist das schon nahegegangen, weil ich diese Nummer wahnsinnig gerne noch mal umgeschrieben hätte, als auf unsäglichste Art und Weise Autoren randaliert haben gegen die Autobiografie von Woody Allen. Da hätte ich gesagt: Seid ihr nicht Antisemiten?
Das hatte ich auch in der vorherigen Nummer, wo ich schon über MeToo gesprochen habe - die meisten Kritiker haben sich ja nicht die Mühe gemacht, sich mehr damit zu beschäftigen. Da hab ich festgestellt, wie schnell MeToo dem Antisemitismus die Pole Position der gesellschaftlichen Vergehen streitig gemacht hat. Da hab ich gesagt, ich könnte durch die Straßen ziehen und das Horst-Wessel-Lied pfeifen, solange ich es nicht einer Frau hinterherpfeife. Wie schnell die Hierarchien wechseln und wie leicht und leichtfertig ein entfesselter Mob auf die Figuren von MeToo losgegangen ist. Ich wollte denen ein bisschen den Spaß vergällen an der Hetze, denn der weiße Mann kann gut auch einer sein, der alles andere als privilegiert ist.
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/literatur/2071392-Lisa-Eckhart-Ich-wollte-den-Spass-an-der-Hetze-vergaellen.html (Archiv-Version vom 23.09.2020)

Mit anderen Worten: Nein, mit dem antisemitischen Mateschitz Witz wollte sie nicht herkömmlichen Antisemitismus der Lächerlichkeit Preis geben,sie wollte allein die meetoo-Bewegung als antisemitisch diskreditieren.
Leider hat sie scheinbar gar keine Ahnung, was Antisemitismus ist, wenn sie Leute, die zum Boykott von Woody Allens Buch aufrufen fragen will „Seid ihr nicht antisemitisch“
Das ist so grauenhaft dämlich (oder bösartig), dass man sich beinahe fremd schämen möchte.

Nein, liebe Leute, die „Satire“ von Eckhardt ist weder besonders smart, noch um zwei oder mehr Ecken gedacht.
Das sind nur die Pöbeleien einer Krawall-Trulla, die offenbar nicht mal weiß, was Antisemitismus ist (man darf Juden durchaus für vergehen kritisieren, es wird erst dann zu Antisemitismus, wenn man das Kritisieren in Zusammenhang mit ihrem Judentum bringt. ). Die ganzen rassistischen „Witze“ (wer darüber lachen kann, sollte in der Tat mal in sich gehen und sich fragen, wie er selbst so über Rassismus denkt), sind nichts weiter als rassistische "Witze".


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

18.08.2020 um 21:49
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Leider hat sie scheinbar gar keine Ahnung, was Antisemitismus ist, wenn sie Leute, die zum Boykott von Woody Allens Buch aufrufen fragen will „Seid ihr nicht antisemitisch“
Hinter dem "Seid ihr nicht antisemitisch" ist aber ein Fragezeichen. Zumal andere Autoren den Verlag dazu aufgefordert haben, Woody Allens Buch nicht zu verlegen.
Auch die Schriftstellerin Kathrin Passig hat den Aufruf gegen Woody Allens Buch unterschrieben. "Wie in dem Brief drinsteht, haben wir uns nicht grundsätzlich gegen die Veröffentlichung ausgesprochen, sondern als Rowohlt-Autoren dagegen protestiert, dass das ausgerechnet in dem Verlag passiert, in dem auch unsere Bücher erschienen sind", sagte sie dem Deutschlandfunk.
https://www.ndr.de/kultur/film/Deutsche-Autoren-protestieren-gegen-Woody-Allen-Biografie,allen200.html

Also gegen die Veröffentlichung des Buches hat man nichts, aber bitte nicht im selben Verlag. Ich denke das meinte LE mit der Frage.

Der Rest ist einfach deine Meinung, die kannst du gerne haben, aber ein Beleg für Antisemitismus ist es nicht.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

18.08.2020 um 22:08
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Der Rest ist einfach deine Meinung, die kannst du gerne haben, aber ein Beleg für Antisemitismus ist es nicht.
Lies dir meinen Beitrag nochmal durch....
(Einen Beleg für Antisemitismus wirst du da aber nicht finden ; ) )


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22.08.2020 um 22:36
In Österreich werden nun Juden wieder physisch attackiert. Mit Holzprügeln. Es betrifft den Präsidenten der jüdischen Gemeinde in Graz. Die Synagoge in Graz war diese Woche bereits zweimal Objekt von Vandalismus. Einmal eine Beschmierung, einmal eine Attacke mit Betonstücken.
Der Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, ist am Samstagabend vor dem jüdischen Gemeindehaus von einem Unbekannten mit einem Holzprügel attackiert worden, bestätigte der Sprecher des Landespolizeikommandos Steiermark
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000119525591/praesident-der-juedischen-gemeinde-graz-angegriffen


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

22.08.2020 um 23:52
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:In Österreich werden nun Juden wieder physisch attackiert. Mit Holzprügeln. Es betrifft den Präsidenten der jüdischen Gemeinde in Graz. Die Synagoge in Graz war diese Woche bereits zweimal Objekt von Vandalismus. Einmal eine Beschmierung, einmal eine Attacke mit Betonstücken.
Der Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, ist am Samstagabend vor dem jüdischen Gemeindehaus von einem Unbekannten mit einem Holzprügel attackiert worden, bestätigte der Sprecher des Landespolizeikommandos Steiermark
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000119525591/praesident-der-juedischen-gemeinde-graz-angegriffen
Und wenn man es genauer betrachtet, dann ist es zwar etwas erhellend aber nicht weniger dramatisch
In der Nacht zu Freitag waren mehrere Fenster der Synagoge beschädigt, in der Nacht zu Dienstag pro-palästinensische Parolen auf das Gebäude und das nahe gelegene Gemeindezentrum gesprüht worden. „Ein Zusammenhang mit den letzten Vorfällen rund um die Grazer Synagoge liegt nahe“, teilte die Polizei mit.
https://www.welt.de/vermischtes/article214086518/Graz-Mann-greift-Praesidenten-der-Juedischen-Gemeinde-an.html
Der Unbekannte, der den Präsidenten der Gemeinde am Samstag attackierte, sei laut Polizei von Statur und Aussehen jener Person, die bei den Taten zuvor auf den Überwachungskameras zu erkennen gewesen war, sehr ähnlich gewesen.
https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/angriff-auf-gemeindepraesidenten/


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22.08.2020 um 23:56
Zitat von FidelfreakFidelfreak schrieb:pro-palästinensische Parolen
Ist mir was entgangen? Gab es da neuerliche Entwicklungen, die das irgendwie angefacht haben?

Ich kann mir immer schwer vorstellen, dass solche Leute schon lang dort leben und dann mit sowas anfangen, obwohl gestern nichts schlimmer war als heute.


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23.08.2020 um 00:03
@Narrenschiffer
@Groucho
@paranomal
@tudirnix
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:In Österreich werden nun Juden wieder physisch attackiert. Mit Holzprügeln. Es betrifft den Präsidenten der jüdischen Gemeinde in Graz. Die Synagoge in Graz war diese Woche bereits zweimal Objekt von Vandalismus. Einmal eine Beschmierung, einmal eine Attacke mit Betonstücken.
Dieses Video mit Michel Friedman passt zu dem aktuellen Vorfall in Graz und er sagte ab Minute 31.60:

Youtube: FRIEDMAN PACKT AUS: So sehr hasst er die AfD wirklich
FRIEDMAN PACKT AUS: So sehr hasst er die AfD wirklich
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Friedman wird in diesem Video zu seiner Arbeit, zur AFD und Antisemitismus befragt.


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23.08.2020 um 00:08
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ist mir was entgangen? Gab es da neuerliche Entwicklungen, die das irgendwie angefacht haben?

Ich kann mir immer schwer vorstellen, dass solche Leute schon lang dort leben und dann mit sowas anfangen, obwohl gestern nichts schlimmer war als heute.
Wieso "neuerliche Entwicklungen"? Personen aus dem Kreise die
Zitat von FidelfreakFidelfreak schrieb:pro-palästinensische Parolen
brüllen, haben ja nicht erst neuerdings starke antisemitische Tendenzen


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23.08.2020 um 00:15
Zitat von FidelfreakFidelfreak schrieb:neuerliche Entwicklungen
Irgendwelche Siedlungsprojekte oder sowas, ganz ohne Hintergedanken. Oft gibt es für sowas einen Katalysator.
Ich hab erst gedacht ob irgendwelche Spinner Israel mit Beirut in Verbindung bringen.

Oder ist das wirklich spontane Selbstauflösung der Existenzberechtigung?


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23.08.2020 um 00:15
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ist mir was entgangen? Gab es da neuerliche Entwicklungen, die das irgendwie angefacht haben?
Die vereinigten arabischen Emirate haben gerade eingewilligt, Frieden mit Israel schließen zu wollen. Das finden viele Palästinenser nicht gut, weil die VAE immer gerne Geld an die Hamas und andere Organisationen gegeben hat.


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23.08.2020 um 00:19
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Die vereinigten arabischen Emirate haben gerade eingewilligt, Frieden mit Israel schließen zu wollen.
Danke schön! Das könnte tatsächlich eine Verbindung sein. Ist ja mal erfreulich.

Aber das ist eine reichlich beschissene Sache da in Graz. Leider bin ich in österreichischen Verhältnissen nicht so drin, aber das ist schon sehr widerlich.


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23.08.2020 um 21:39
@EinElch

Im Fall der Schmierereien an der Synagoge und dem Überfall auf den Gemeindeleiter in Graz wurde jetzt ein Verdächtiger gefasst. Es handelt sich um einen syrischen Asylbewerber, der sich seit 6 Jahren in Österreich befindet und schon mit anderen Delikten im Rotlichtmilieu aktenkundig ist:

https://m.oe24.at/oesterreich/chronik/steiermark/grazer-synagogen-angreifer-gefasst-taeter-ist-syrer-26/443320327


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23.08.2020 um 23:13
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Die vereinigten arabischen Emirate haben gerade eingewilligt, Frieden mit Israel schließen zu wollen.
Diese Schlagzeile wird gerne übersehen da Trump seinen Anteil dabei hatte.


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