Ist Antisemitismus wieder "in"?
08.01.2018 um 19:05@Philipp
Ich denk das ist etwas wie bei einem Spiel.
Wenn man als Kind oder Teen (oder auch Erwachsener, wieso nicht) ein Live Action Rollenspiel spielt und man (zB) Sauron oder ein Kreuzritter ist. Sofern das Spiel einem Spaß macht, hängt man sich da nach und nach immer stärker rein, bis man voll drin ist, sich abmüht, enthusiastisch die Rolle spielt, die Gestik/Mimik übernimmt usw. und sich sogar freut wenn man im Spiel Erfolg hat und "Gegner" unschädlich macht (wie immer das Game genau aufgebaut ist aber meist gibts ja Regeln, zb dass einer tot ist wenn man ihn mit etwas trifft) oder sogar wütend wird.
Natürlich ist einem während der ganzen Sache bewusst dass es Spiel ist und nicht real. Dennoch tickst du im Spiel wie die von dir gespielte Person und lebst darin. Jetzt muss man sich sowas halt in krasser vorstellen, dass es eben nicht nur eine kleine Gruppe ist die spielt, sondern da millionen per Internet mitmachen, bei irgendeiner VT Fiktion und man macht da mit und nicht zwei Stunden lang, sondern quasi permanent. Viele posten dann Dinge die beweisen sollen dass das was man tut nicht einfach ein Spiel sondern Realität ist und bei all dem kämpft man halt auch noch darum Vorteile zu ergattern, weil so eine Ideologie, anders als das Sauronspiel, eben im Falle des Sieges tatsächliche Vorteile für einen bringt und Ideologien sowieso zum Großteil einfach nur Wunschdenken sind.
Wenn man da gewinnt, zB als Antisemit jetzt oder Nazi, dann werden Personen die man aus sonst irgendeinem Grund nicht leiden kann, egal ob aus dem Instinkt heraus weil "anders" oder weil man gegen Merkels Politik ist und Merkel "Jüdin" ist, dann wird man diese los wenn man "gewinnt", also in dem Fall eine extremistische Regierung bekommt. Man bekommt (so glaubt man) Arbeit, da durch Migrantenmangel zig millionen von Plätzen frei werden, und man hat größere Chancen eine Frau zu finden, weil die jetzt nur noch Deutsche zur Auswahl haben, die Juden an die man glaubt, pushen den Kapitalismus oder den Sozialismus (was immer man mehr hasst) nicht mehr, generell wird wieder einem selbst die Aufmerksamkeit gewidmet und wenn einem was nicht passt, zB LGBT+, dann werden LGBT+ Rechte halt eingeschränkt, weil man selbst jetzt die Hauptkundschaft ist. Das TV wird dann auch angepasst, weil man moderne Filme doof findet und lieber Schnulzen mit klassischer Rollenverteilung anschaut oder sowas in der Realität will - und Wissenschaftler die man eh immer hasste, weil die behaupten mehr zu wissen als man selbst, halten endlich die Klappe sodass man wieder der Besserwisser wird wie zu Stammtischzeiten.
Ich denke da spielt absichtliches Hineinversetzen und Ernstnehmen, ähnlich wie beim Spiel, gekoppelt mit persönlichen Wünschen, eine sehr große Rolle spielt.
Menschen können sowas ja, man siehts zB an Filmen. An sich ist es ja ansatzweise irrational, wenn man wegen des Todes eines fiktionalen Charakters heult, oder vor Spannung zittert weil man nicht weiß ob der Fiktionale das Abenteuer überlebt, oder sich vielleicht sogar in eine fiktionelle Person verknallt (das gibts zB sogar bei Anime und Cartoons). Man weiß da ja immer dass alles unecht ist, dennoch versetzt man sich rein und fühlt mit. Ist jetzt natürlich alles nur Theorie von mir, aber ich kann mir dieses Nichtbeachten von Widersprüchen nur so erklären.
Ich denk das ist etwas wie bei einem Spiel.
Wenn man als Kind oder Teen (oder auch Erwachsener, wieso nicht) ein Live Action Rollenspiel spielt und man (zB) Sauron oder ein Kreuzritter ist. Sofern das Spiel einem Spaß macht, hängt man sich da nach und nach immer stärker rein, bis man voll drin ist, sich abmüht, enthusiastisch die Rolle spielt, die Gestik/Mimik übernimmt usw. und sich sogar freut wenn man im Spiel Erfolg hat und "Gegner" unschädlich macht (wie immer das Game genau aufgebaut ist aber meist gibts ja Regeln, zb dass einer tot ist wenn man ihn mit etwas trifft) oder sogar wütend wird.
Natürlich ist einem während der ganzen Sache bewusst dass es Spiel ist und nicht real. Dennoch tickst du im Spiel wie die von dir gespielte Person und lebst darin. Jetzt muss man sich sowas halt in krasser vorstellen, dass es eben nicht nur eine kleine Gruppe ist die spielt, sondern da millionen per Internet mitmachen, bei irgendeiner VT Fiktion und man macht da mit und nicht zwei Stunden lang, sondern quasi permanent. Viele posten dann Dinge die beweisen sollen dass das was man tut nicht einfach ein Spiel sondern Realität ist und bei all dem kämpft man halt auch noch darum Vorteile zu ergattern, weil so eine Ideologie, anders als das Sauronspiel, eben im Falle des Sieges tatsächliche Vorteile für einen bringt und Ideologien sowieso zum Großteil einfach nur Wunschdenken sind.
Wenn man da gewinnt, zB als Antisemit jetzt oder Nazi, dann werden Personen die man aus sonst irgendeinem Grund nicht leiden kann, egal ob aus dem Instinkt heraus weil "anders" oder weil man gegen Merkels Politik ist und Merkel "Jüdin" ist, dann wird man diese los wenn man "gewinnt", also in dem Fall eine extremistische Regierung bekommt. Man bekommt (so glaubt man) Arbeit, da durch Migrantenmangel zig millionen von Plätzen frei werden, und man hat größere Chancen eine Frau zu finden, weil die jetzt nur noch Deutsche zur Auswahl haben, die Juden an die man glaubt, pushen den Kapitalismus oder den Sozialismus (was immer man mehr hasst) nicht mehr, generell wird wieder einem selbst die Aufmerksamkeit gewidmet und wenn einem was nicht passt, zB LGBT+, dann werden LGBT+ Rechte halt eingeschränkt, weil man selbst jetzt die Hauptkundschaft ist. Das TV wird dann auch angepasst, weil man moderne Filme doof findet und lieber Schnulzen mit klassischer Rollenverteilung anschaut oder sowas in der Realität will - und Wissenschaftler die man eh immer hasste, weil die behaupten mehr zu wissen als man selbst, halten endlich die Klappe sodass man wieder der Besserwisser wird wie zu Stammtischzeiten.
Ich denke da spielt absichtliches Hineinversetzen und Ernstnehmen, ähnlich wie beim Spiel, gekoppelt mit persönlichen Wünschen, eine sehr große Rolle spielt.
Menschen können sowas ja, man siehts zB an Filmen. An sich ist es ja ansatzweise irrational, wenn man wegen des Todes eines fiktionalen Charakters heult, oder vor Spannung zittert weil man nicht weiß ob der Fiktionale das Abenteuer überlebt, oder sich vielleicht sogar in eine fiktionelle Person verknallt (das gibts zB sogar bei Anime und Cartoons). Man weiß da ja immer dass alles unecht ist, dennoch versetzt man sich rein und fühlt mit. Ist jetzt natürlich alles nur Theorie von mir, aber ich kann mir dieses Nichtbeachten von Widersprüchen nur so erklären.