DIE LINKE
28.05.2018 um 18:43Einige mag es überraschen und für andere ist es nichts neues
Linke streitet über Antisemitismushttp://www.fr.de/frankfurt/das-gegenteil-von-gut-linke-streitet-ueber-antisemitismus-a-1513612
Auf einer Tagung der Bildungsstätte Anne Frank diskutieren Linke über Antisemitismus. Noch immer stellen manche das Existenzrecht von Israel infrage.
Sie sei jung gewesen, und ihr Herz habe weit links geschlagen, sagt Sabena Donath. Als sie in Frankfurt ihr Studium begonnen habe, sei sie mit linken Gruppen in Kontakt gekommen. Doch es habe schnell Probleme gegeben, etwa wegen der Haltung, die sie als Jüdin zu Israel einnahm. „Meine größte Enttäuschung war die Linke“, sagt Donath, die heute die Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland leitet. Noch immer werde sie emotional, wenn sie sehe, dass in linken Strukturen Hass auf Israel herrsche, statt Kritik am Kapitalismus Verschwörungstheorien verbreitet würden. Die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus in der Linken „vermisse ich in ihrer Radikalität bis heute“, sagt Donath.
Für Linke sei es daher wichtig, Antisemitismus in den eigenen Reihen zu erkennen und ernst zu nehmen, sagt Beck: „Klarheit geht vor Einheit“. Bei den Grünen sei es erst nach langen Kämpfen gelungen, dass etwa das Existenzrecht Israels nicht mehr in Frage gestellt werde. Die Partei „Die Linke“ habe diesen schmerzhaften „Klärungsprozess“ immer noch vor sich.