Optimist schrieb:Gruppenvergewaltigung sehe ich als eine sehr schwere Straftat an
Ja, das tue ich auch.
Nun ist eine Statistik aufgetaucht, die aufzeigt, dass Migranten als Täter überrepräsentiert sind.
Sollte man da genauer hinschauen?
Ja, sollte man.
Wenn man solche Zahlen auswertet, fachlich auswertet, dann guckt man zu allererst mal, sind die Zahlen ausreichend valide.
Man schaut zum Beidpiel, ob es irgendeinen Bias gibt, der dazu führt, dass man nicht exakt das abgebildet hat, was man abbilden wollte.
Ein Bias kann zum Beispiel, wie hier diskutiert, sein, dass das Anzeigeverhalten nicht gleichmäßig über die Gruppen verteilt ist, die man vergleichen möchte.
Das zu benennen oder in Erwägung zu ziehen hat absolut gar nichts mit einer Relativierung zu tun. Das ist ein ganz normales Vorgehen, wenn man Erhebungen auswertet.
Wenn du dir Studien anschaust, wirst du sowas häufig finden.
Hier wird jetzt eine riesen Welle daraus gemacht und abgeleitet, man würde die Gewalt relativieren. Das ist kompletter Humbug.
Es geht darum vorsichtig mit Zahlen umzugehen und Werte nicht zu überinterpretieren. Damit ist niemandem gedient.
Die viel interessanteren Fragen kommen ja im Anschluss.
Kann man davon ausgehen, dass ein Bias im Anzeigeverhalten die Unzerschiede vollständig erklärt?
Vermutlich nicht.
Was könnten dann Gründe sein?
Könnte eine Sozialisation in einem Umfeld mit einem stark patriarchl geprägten Frauenbild eine Rolle spielen?
Mit Sicherheit.
So und an dieser Stelle ist hier dann jeweils Schluss.
Was auch nervig ist. Weil das eher einfach nur eine Binsenweisheit ist. Weil auch wir in einer patriarchal geprägten Kultur sozialisiert sind. Weil etliche der Stammdiskutant:innen hier vetmutlich vor 1997 erwachsen geworden sind. Also in einer Zeit, als es völlig normal war, dass Vergewaltigung in der Ehe straffrei war.
Also reicht "patriarchal geprägt" als Schlagwort gar nicht aus, um da etwas aufzuklären.
Das müsste man also viel detaillirter hinschauen.
Und dann sollte man natürlich noch mal schauen, was muss außer einer patriarchal geprägten Sozialisation noch dazu kommen, dass Männer/ männliche Jugendliche so schwere Sexualstraftaten, wie gemeinschaftliche Vergewaltigungen begehen. Denn es ist ja von all den Männern und männlichen Jugendlichen nur ein ganz kleiner Teil, der das tut.
Was unterscheidet diese Gruppe von den anderen.
Naja und so weiter.
Es gäbe da eine Menge interessanter Diskussionsansätze.
Aber hier bleibt alles in einem sinnlosen Gezerre um Selbstverständlichkeiten und Relativierungsvorwürfen hängen.