Straffreiheit für "Ehrenmorde"

männer sind als opfer raus ?

buddel

@buddel

Nein hat sie nicht. Man könnte allenfalls aus "Mord" "Totschlag mit bedingtem Vorsatz" machen, was bei einem Ehrenmord schon an Unmöglichkeit grenzt. Der Unterschied wäre dann, dass es statt 15 Jahren Haft "nur" 9-12 Jahre gibt. Aber einen Ehrenmord, sofern man ihn beweisen kann, kann man nur mit Mord bestrafen, weil der Vorsatz in diesem Fall eindeutig vorhanden wäre.

aah,
das ist ja toll

gelobt sei allah, seine wege sind unergründlich

buddel

Ein Vater der seine Tochter tatsächlich liebt wird sie niemals töten, egal auf welchem Fleck der Erde und egal zur welcher Kultur er gehört.

Ehrenmorde sind eine Rechtfertigung die durch falsche Tatsachen basieren.
Es gab auch verrückte Eltern die ihre Kinder zu Gott geschickt hatten.

@YADI

Und zwar mit niederen Beweggründen

http://www.welt.de/politik/deutschland/article13515662/Das-macht-Maenner-zu-Ehrenmoerdern.html (Archiv-Version vom 30.07.2011)

Egal ob Beziehungstag oder Ehrenmord, die Täter sind fast immer Männer.

Und von wegen Ehrenmorde sind schlimmer als Beziehungstaten. Ein türkischer Vater bringt seine Tochter um, weil sie nicht so leben wollte wie er. Ein Deutscher bringt seine Frau um, weil sie sich trennen wollte. Ist doch echt das selbe in Grün, egal welche Rechtfertigungen dazu benutzt werden.

Aber lasst euch weiter einlullen vom ach so bööösen Islam und vergesst dabei, dass Beziehungstaten um einiges öfter geschehen. Aber die gehören ja anscheinend zur deutschen Kultur. *kotz*

Paka schrieb:Egal ob Beziehungstag

Den vergeß ich auch immer, ich bekenne mich hiermit schuldig!

@Paka
Zwischen Ehrenmord und Beziehungstat liegen Welten.
Ehrenmorde haben immer einen kulturellen und in Deutschland einen Migrationshintergrund.
Die Täter kommen meist aus dem eigenen Verwandtenkreis.
Die Tat wird meist schon vorher angekündigt.
Die Tatankündigung ist schon das Verbrechen.
Der Mord und seine Ausführung werden oft in Familiensitzungen beschlossen.
Der Ehrenmord an sich ist nur die Spitze eines Eisberges.
Und echte Ehrenmorde sind sehr selten.

Das sind keine wegen einer Trennung durchdrehende Partner.

Die Wenigsten hier übrigens sprechen in dem Zusammenhang vom Islam. Ich sehe da auch keinen Zusammenhang.

Ich spreche in erster Linie von patriarchalen Strukturen

@wumbor

Dein Eingangsbeitrag ist m. E. typisch dumpfbackiger Rechtspopulismus. Straffreiheit für sog. "Ehrenmorde" gibt es hierzulande nicht, wohl aber einen Freispruch aus Mangel an Beweisen und das verhält sich kulturunabhängig und ist einem Rechtsstaat, der wir nunmal sind, mehr als geschuldet.

"in dubio pro reo"... schonmal was von gehört?


@stopje

stopje schrieb:Zwischen Ehrenmord und Beziehungstat liegen Welten.

ach ja? Na, dann zähl mal auf! Deine bisherige Aufzählung besagt nämlich herzlich nichts!

stopje schrieb:Das sind keine wegen einer Trennung durchdrehende Partner.

Ob nun jemand wegen der "Ehre" durchdreht oder wegen sonstwas und deshalb einen anderen Menschen ermordet, ist schnurps!

@shirkhan
Bei einem Ehrenmord wird nicht durchgedreht. Da wird mit vollem Bewußtsein das angeblich notwendige getan, um die Ehre wiederherzustellen.
Der Durchgedrehte ist sich der Unrechtmäßigkeit seines Handels je nach Bewußtseinszustand mehr oder weniger durchaus bewußt.
Der Ehrenmörder ist sich der Rechtmäßigkeit aus seinem kulturellem Kontext heraus sicher. In seinem unmittelbarem kulturellem Umfeld findet er Zustimmung für sein Handeln.
Und bewertet dieses Recht höher als das Gesetzliche.

Und jetzt zähl du mal auf, warum es in einem Rechtsstaat schnurps sein sollte, aus welchen Motiven heraus eine Tat begangen wird.
Und bitte mit den juristischen Grundsätzen, die dahinter stecken. Gern auch in Latein.

@stopje

Das kommt drauf an, wie du "Durchdrehen" definierst. Das ist nicht nowendigerweise nur auf einen kurzweiligen Affekt beschränkt. Das Strafrecht unterscheidet hier nicht umsonst den Mord vom Totschlag.

Der Ehrenmörder ist sich der Rechtmäßigkeit aus seinem kulturellem Kontext heraus sicher....Und bewertet dieses Recht höher als das Gesetzliche.

Na, das sind sich viele andere - Nicht-Ehrenmörder - auch... siehe aktuell z. B. den Täter von Oslo. Nicht unbedingt aus einem kulturellen Kontext heraus, aber darauf kommt es schlussendlich nicht an.

Und jetzt zähl du mal auf, warum es in einem Rechtsstaat schnurps sein sollte, aus welchen Motiven heraus eine Tat begangen wird.

Ich sagte nirgendwo, dass das Tatmotiv dem Rechtsstaat grundsätzlich egal sei, denn es kann - je nachdem - bis zur Straffreiheit führen (z. B. Notwehr). Aber in der Frage des Ehrenmordes unterscheidet unser Strafrecht nicht zwischen Ehrenmord oder Beziehungstat.

Ich meinte das aber eigentlich bezogen auf deinen wertenden Vergleich, demnach zwischen Ehrenmord und Beziehungstat Welten lägen. Das ist m. E. nämlich nicht der Fall - im Gegenteil: sie sind sich relativ ähnlich.

buddel schrieb am 27.07.2011:männer sind als opfer raus ?

wohl nicht ganz:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,778249,00.html

@stopje

stopje schrieb am 29.07.2011:http://www.welt.de/politik/deutschland/article13515662/Das-macht-Maenner-zu-Ehrenmoerdern.html (Archiv-Version vom 01.08.2011)

Ich finde, der Artikel dort greift nicht tief genug aber ist eben auch nur ein Artikel in einer Zeitung. Tieferes Wissen zum Themenbezug gibt es hier:
http://www.bka.de/nn_193902/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Publikationsreihen/01PolizeiUndForschung/1__42__Ehrenmorde_20in_20Deutschland,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/1_42_Ehrenmorde%20in%20Deutschland.pdf