Ich habe hier einen Artikel gefunden, über Ehrenmorde, die als Selbstmorde getarnt werden bzw. Unter anderem wird der Fall eines Mannes aus der Osttuerkei geschildert, der von der Familie unter Druck gesetzt wurde, seine Exehefrau umzubringen und stattdessen Anzeige erstattete. Wegen seiner Weigerung, seine Ehefrau umzubringen, musste er um sein Leben fürchten.
Weil seine Ehefrau ihn verlassen hatte, sollte der 28jährige Ersan sie auf Beschluss des Familienrates töten - was er verweigerte. "Entweder du reinigst die Familienehre und tötest sie, oder wir müssen dich töten", drohte sein Vater. Ersan sah keinen anderen Ausweg als die Flucht aus Batman, wird aber von seinem Vater und Bruder verfolgt und muss immer wieder den Ort wechseln.
Quelle:
https://www.derstandard.at/story/1913111/SüdosttürkeiIch habe mich beider Lektüre gefragt, wie viele Jungen oder junge Männer möglicherweise genauso wenig gewillt sind, solche Taten zu begehen, aber nicht wissen, wie s
ie sich gegen den Familienclan wehren sollen. Ich bin für ganz harte Strafen für die involvierten Erwachsenen, weil das eine Form von Missbrauch betrachte,
junge Männer zu rekrutieren, darauf spekulierend, dass sie ggf. nach dem Jugendstrafrecht verurteilt oder gar noch nicht strafmündig sind. Das kann eigentlich ja auch nur im Interesse aller Menschen (ausgenommen der Täter) mit Migrationshintergrund sein, wenn hier klar Position bezogen wird.1
Natürlich weiß ich, dass es auch Frauen ohne Migrationshintergrund gibt, die über die Klinge springen, weil sie von ihrem Partner verlassen wurden. Davon, dass eine komplette Familie auf den Mann Druck ausübt, das zu tun, hätte ich eher weniger gehört.
Gibt es Initiativen. Stellen an die sich so ein Junge oder ein junger Mann wenden kann, wenn er von der Familie unter Druck gesetzt wird? Ich finde diesen Flyer von terre des femmes gegen Zwangsverheiratung ganz gut.
https://frauenrechte.de/fileadmin/Redaktion/Unsere_Arbeit/Gewalt_im_Namen_der_Ehre/GNE_Materialien/2021_Mein_Herz_Unterrichtsmaterialien_TDF_21.pdfGibt es eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, die sich an Jungen oder junge Männer wendet, wo wie sich hinwenden können, um Hilfe zu bekommen, wenn die Familie von ihnen einen solchen Ehrenmord verlangt? Oder wird von denen erwartet, dass sie sich als "ganzer Kerl" gefälligst selbst durchsetzen sollen? Das wäre grober Sexismus. Natürlich
bin ich auch dafür, dass sie nicht straffrei ausgehen, aber ich kann nicht ausblenden, insbesondere, dass sie es sich hierbei teilweise um Kinder oder zumindest um Jugendliche handeln. Sie wären aus meiner Sicht in diesem Fall Opfer und Täter zugleich.