Israel - wohin führt der Weg?
30.05.2024 um 20:00
Die arabischen Staaten, die Türkei und Israel wären gut beraten, mehr miteinander zu kooperieren. Denn der wachsende Einfluss des Iran ist im Nahen Osten relativ ungebremst und steckt auch maßgeblich hinter der Eskalation im Zuge des 7. Oktober. Die Hamas und Hisbollah, wie auch die Huthis sind dabei inzwischen mehr oder weniger alle nur Proxys des Mullah-Regimes.
Vor dem 7. Oktober war Israel mehr mit sich selbst beschäftigt und auch auf einem Versöhnungskurs mit den arabischen Nachbarn, ein Prozess, der vielleicht sogar in einigen vom Islam geprägten Ländern Arabiens für ein gewisses Maß an Progression gesorgt hätte. Vielleicht hätten einige Bevölkerungen in arabischen Ländern irgendwann auch das Existenzrecht Israels mehr und mehr akzeptiert. Jedenfalls war Israel eben mit anderen Problemen beschäftigt, so auch die Nachbarländer, sogar die Palästinenser selbst. Nur das Fass, dass die Hamas mit Rückendeckung und Unterstützung der Mullahs geöffnet hatte, hatte diese (fast) friedliche Phase und den Versöhnungsprozess im Nahen Osten wieder aus längere Sicht verunmöglicht.
Ich habe nur wenig Verständnis für die Pro-Palästinenser, egal wie sehr das Leid in Gaza in den Fokus gerückt ist, all das wäre nicht passiert, wenn ein Großteil der Bevölkerung von Gaza der Hamas keine solche Macht gegeben hätte. Man vergisst eines, bei diesem Terrorangriff war nicht nur die Hamas aktiv am morden, entführen und vergewaltigen dabei, sondern auch Teile der Zivilbevölkerung aus Gaza denen AKs und Granaten in die Hände gedrückt wurden.
Gaza hätte sich über die Jahre entwickeln können, doch die Gelder und Investitionen, wie auch Ressourcen flossen eben in Tunnel und Waffen aller Art, statt in die Infrastruktur. Im Gegenteil, die Hamas hatte ja sogar Teile der schon aufgebauten Infrastruktur für eigene Zwecke demontiert und in Waffen (besonders Raketen) umgewandelt (Trinkwasserrohre wurden in Raketenteile umgebaut). Zudem hatte auch die Bevölkerungsexplosion der letzten Jahre zu massiven Problemen geführt, daher ist es nicht verwunderlich das man sich bei so kleiner Wohnfläche "eingesperrt" fühlt. Nur die Mauern, Zäune und Grenzposten waren eben nicht ohne Grund da, die Palästinenser, die die Hamas unterstützt haben, waren schon immer ein übergriffiges Problem in Israel, von Raketenangriffen, bis zu Terroranschlägen die fast täglich erfolgt sind, bis zu Entführungen. Würden sich die Palästinenser zivilisiert und friedfertig verhalten, wäre die Haltung von Israel zu ihnen auch eine andere.
Ich stehe jedenfalls hinter Israel in diesem Konflikt/Krieg, allein schon, weil Israel der einzige pluralistische, weitestgehend säkulare und demokratische Staat in der Region ist, der auch für Innovation und Fortschritt gesorgt hatte. Die arabischen Staaten, der Iran und zum Teil auch die Türkei, die vom politischen Islam geprägt sind und zudem auch ihrerseits stark einem Nationalismus zugeneigt sind, sind da jedenfalls das weit größere Problem (auch für sich selbst) in der Region. Arabische Israelis haben das sehr gut verstanden und daher ist es auch nicht verwunderlich, warum viele von ihnen sogar im IDF dienen und ganz genau wissen, was für eine Ideologie unter sehr vielen Arabern in den Palästinensergebieten verbreitet ist, die eben alles andere als human, pluralistisch und progressiv ist. Arabische Israelis haben jedenfalls ein weit besseres und selbstbestimmteres Leben in Israel, als bei den Palästinensern.
Wohin der Weg für Israel führt, kann ich momentan nicht sagen, jedoch ist die Liste der Feinde, die von einem regelrecht ideologischen Antiisraelismus (auch zu großen Teilen Antisemitismus) geprägt sind, sehr lang und ist sicherlich auch in letzter Zeit länger geworden. Besonders der wachsende Einfluss des Iran unter den Mullahs ist da bedenklich. Die sind neben der Hamas und Hisbollah der größte Treiber für den Hass auf Israel und haben auch extrem wirksame Propaganda-Tools, die auch in der westlichen Welt starken Einfluss haben. Die westliche Welt sollte sich eigentlich diesbezüglich immunisieren. Das ist ganz ähnlich wie bei dem Einfluss des Kreml und Putin auf den Westen. Sei es durch Propaganda mit zahlreichen Kanälen, die auf das linke und rechte Lager abzielen und dort an Einfluss gewonnen haben, oder sei es gar die hybride Kriegsführung. Nur viele checken das nicht und haben sich von diesen Einflussgebern eben beeinflussen lassen und sind nun deren Useful-Idiots geworden. Sehr bedenklich das ganze wie sehr das auch die westliche Welt politisch polarisiert hat und wie sehr hier Uneinigkeit herrscht. Egal ob es um Israel, die Hamas, den Iran oder Russland und die Ukraine geht. (auch nicht China und Taiwan zu vergessen)
Das alles sind geopolitische Dimensionen und die Menschen an unterschiedlichen Stellen geraten zwischen die Fronten, jedoch sind die Aggressoren ziemlich eindeutig Russland gegenüber der Ukraine, Iran, die Hamas und Hisbollah, wie auch zahlreiche islamistische Gruppen gegenüber Israel. Daher wundert es mich auch nicht, das eben die Achse Russland-Weißrussland-China-Nordkorea-Iran so aktiv an verschiedenen Stellen Krisen, Konflikte, Terror und Kriege losgetreten hat, um eben die westliche Welt, die NATO-Staaten, Israel, die freien Pazifikstaaten, zu schwächen, zu überfordern und zu bedrängen. Das erzeugt eine gewisse Ohnmacht und eben auch eine Überforderung und das macht uns in der Hinsicht angreifbar. Dabei sollten wir geschlossener und selbstsicherer agieren.