Da bin ich ja mal gespannt, wie die Weltöffentlichkeit reagieren wird, wenn Israel Bilder des Terroranschlags vom 7. Oktober veröffentlicht.
Anscheinend will Netanyahu so eine Veröffentlichung nun doch, weil er fürchtet, dass zunehmender Dauer der Gegenangriffe die ursprünglichen, bisher nur einem ausgewählten Publikum gezeigten Bilder überlagert werden von Szenen der Zerstörung aus dem Gazastreifen und Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit sich momentan auf das Leid der Zivilbevölkerung dort ausrichtet.
In Israel spricht man demzufolge vom „diplomatischen Kredit“, den das Land hat. Ist er aufgebraucht, muss die Militäroperation eingestellt werden, sonst wird der politische Schaden zu groß.
Fachleute für psychische Gesundheit sollen Netanyahu aber gewarnt haben: Die Aufnahmen würden das Trauma von Israelis und Juden lediglich verstärken. Eine Aufführung vor mehr als fünfzig Knesset-Mitgliedern Anfang November standen viele Abgeordnete nicht durch. Sie verließen den Saal vorzeitig; der Parlamentsarzt gab Beruhigungsmittel aus.
Als der Film Anfang November in Los Angeles Angehörigen der Filmindustrie gezeigt wurde, kam es auf der Straße zu Handgreiflichkeiten zwischen Gruppen von Demonstranten. Kritiker warfen den Veranstaltern vor, sie benutzten die Aufnahmen, um das Töten von Zivilisten im Gazastreifen zu rechtfertigen.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/gaza-wie-israel-mit-den-videos-des-hamas-terrors-umgeht-19315656.htmlErschreckend, dass da in Los Angeles mal wieder die gewohnte dümmliche Täter-Opfer-Umkehr stattfand…..Trotzdem ist es wohl richtig, dass Israel die Bilder zeigt - auch auf eine derartige Gefahr hin, und auch auf die Gefahr hin, dass garantiert auch irgendwelche Leute behaupten werden, es handele sich um gestellte Szenen.