Neues aus Irak
02.11.2006 um 01:42Link: www.nytimes.com (extern)
Die US-Armee schlägt Alarm wegen der Gewalt im Irak: Ein Geheimpapierdes
Zentralkommandos enthüllt, dass das Land kurz vor dem totalen Chaos steht - undsich die
Lage binnen Wochen dramatisch verschlechtert hat. Immer schneller, immerbrutaler
schlagen die Terroristen und Milizen zu.
Hamburg - Friede ist grün,Chaos ist
rot. Dazwischen ist ein Pfeil, der auf einer Zeitskala die derzeitigeGefahrenlage im
Irak anzeigt- und inzwischen hat er den tieforangen Bereich hintersich gelassen. Er
zeigt schon auf rot. Die Botschaft der simplen Grafik: Nicht mehrlange, und der
Indikator wird das Ende der Skala erreicht haben - das totale Unheil.
Geheimgrafik des US-Zentralkommandos zur Lage im Irak (Screenshot vonnytimes.com):
Der Pfeil verschiebt sich immer weiter von "Frieden" zu "Chaos" - sogarder Unterschied
binnen einer Woche ist deutlich
Der Irak schlittert immer weiterins Chaos. Geheime
Zahlen der US-Armee belegen diese Entwicklung. Die "New YorkTimes", der das Papier
zuging, veröffentlicht heute ein Schaubild, genannt "Index ofCivil Conflict". Es belegt,
dass den USA die Lage im Irak entglitten ist. Dasabgebildete Chaosbarometer stand im
Februar noch auf Orange etwa in der Mitte derSkala zwischen den beiden Endpunkten Friede
und Chaos. Inzwischen, nur acht Monatespäter, hat der Pfeil die zweite Hälfte der Skala
fast durchschritten, in dentiefroten Bereich hinein.
Die Gewalt nimmt zu, das
Tempo und die Intensitätsteigen. Seit der Bombardierung des Schreins von Samarra im
Februar (in der Grafikeigens hervorgehoben) eskaliert die Lage. Sogar die Entwicklung im
Oktober von einerWoche zur anderen ist signifikant. Trotz einer erneuten US-Initiative
zur Eindämmungder Gewalt, verschiebt sich der Pfeil deutlich nach rechts.
Der
Oktober warfür die US-Truppen im Irak der blutigste Monat sei fast zwei Jahren: 102
US-Soldatenstarben. Die Führung des Zentralkommandos der Armee ist tief besorgt, denn
dieEntwicklung ist alles andere als ermutigend. Unter dem Schaubild ist in roterRahmung
sinngemäß zu lesen: In Stadtteilen, in denen es zu "ethnischen Säuberungen"kommt, ist
die Gewalt dauerhaft hoch und breitet sich weiter aus.
Der Nahost-Chef des
Zentralkommandos, General John Abizaid, warnte schon im August vor der Gefahreines
Bürgerkriegs im Irak. Damals hegte er noch die Hoffnung, dass dieGewaltentwicklung
umgekehrt werden könnte. Das Schaubild legt das Gegenteil nahe.
In der Grafik
wurden nicht nur klassische militärische Parameter wie etwa dieTruppenstärke der Gegner
oder die Größe des vom Feind kontrollierten Gebietsverarbeitet, sondern auch solche wie
"feindselige Rhetorik" politischer oderreligiöser Führer im Irak und deren Einfluss oder
die (geringe) Schlagkraft derirakischen Polizei. Die Armee stellt außerdem fest, dass
der öffentliche Unmutangesichts der katastrophalen Sicherheitslage weiter zunimmt.
Ein Mitglieddes Zentralkommandos, das wegen der Vertraulichkeit des Papiers nicht
genannt werdenwill, wird in der "New York Times" zitiert: "Seit dem Angriff auf die
schiitischeMoschee in Samarra im Februar stehen wir näher am Chaos als am Frieden."Als
Hauptgrund für die erhöhte Gefahrenlage wird die zunehmende Aktivität von Milizengenannt
und die ungenügenden Fähigkeiten irakischer Sicherheitskräfte.
EinSprecher des
Zentralkommandos verweigerte jeden Kommentar: "Wir äußern uns nicht zuGeheimpapieren."
Das Dokument mit den brisanten Daten wurde am 18. Oktoberfertiggestellt, drei Tage vor
einem Treffen Abizaids mit Pentagon-Chef DonaldRumsfeld.
Die US-Armee schlägt Alarm wegen der Gewalt im Irak: Ein Geheimpapierdes
Zentralkommandos enthüllt, dass das Land kurz vor dem totalen Chaos steht - undsich die
Lage binnen Wochen dramatisch verschlechtert hat. Immer schneller, immerbrutaler
schlagen die Terroristen und Milizen zu.
Hamburg - Friede ist grün,Chaos ist
rot. Dazwischen ist ein Pfeil, der auf einer Zeitskala die derzeitigeGefahrenlage im
Irak anzeigt- und inzwischen hat er den tieforangen Bereich hintersich gelassen. Er
zeigt schon auf rot. Die Botschaft der simplen Grafik: Nicht mehrlange, und der
Indikator wird das Ende der Skala erreicht haben - das totale Unheil.
Geheimgrafik des US-Zentralkommandos zur Lage im Irak (Screenshot vonnytimes.com):
Der Pfeil verschiebt sich immer weiter von "Frieden" zu "Chaos" - sogarder Unterschied
binnen einer Woche ist deutlich
Der Irak schlittert immer weiterins Chaos. Geheime
Zahlen der US-Armee belegen diese Entwicklung. Die "New YorkTimes", der das Papier
zuging, veröffentlicht heute ein Schaubild, genannt "Index ofCivil Conflict". Es belegt,
dass den USA die Lage im Irak entglitten ist. Dasabgebildete Chaosbarometer stand im
Februar noch auf Orange etwa in der Mitte derSkala zwischen den beiden Endpunkten Friede
und Chaos. Inzwischen, nur acht Monatespäter, hat der Pfeil die zweite Hälfte der Skala
fast durchschritten, in dentiefroten Bereich hinein.
Die Gewalt nimmt zu, das
Tempo und die Intensitätsteigen. Seit der Bombardierung des Schreins von Samarra im
Februar (in der Grafikeigens hervorgehoben) eskaliert die Lage. Sogar die Entwicklung im
Oktober von einerWoche zur anderen ist signifikant. Trotz einer erneuten US-Initiative
zur Eindämmungder Gewalt, verschiebt sich der Pfeil deutlich nach rechts.
Der
Oktober warfür die US-Truppen im Irak der blutigste Monat sei fast zwei Jahren: 102
US-Soldatenstarben. Die Führung des Zentralkommandos der Armee ist tief besorgt, denn
dieEntwicklung ist alles andere als ermutigend. Unter dem Schaubild ist in roterRahmung
sinngemäß zu lesen: In Stadtteilen, in denen es zu "ethnischen Säuberungen"kommt, ist
die Gewalt dauerhaft hoch und breitet sich weiter aus.
Der Nahost-Chef des
Zentralkommandos, General John Abizaid, warnte schon im August vor der Gefahreines
Bürgerkriegs im Irak. Damals hegte er noch die Hoffnung, dass dieGewaltentwicklung
umgekehrt werden könnte. Das Schaubild legt das Gegenteil nahe.
In der Grafik
wurden nicht nur klassische militärische Parameter wie etwa dieTruppenstärke der Gegner
oder die Größe des vom Feind kontrollierten Gebietsverarbeitet, sondern auch solche wie
"feindselige Rhetorik" politischer oderreligiöser Führer im Irak und deren Einfluss oder
die (geringe) Schlagkraft derirakischen Polizei. Die Armee stellt außerdem fest, dass
der öffentliche Unmutangesichts der katastrophalen Sicherheitslage weiter zunimmt.
Ein Mitglieddes Zentralkommandos, das wegen der Vertraulichkeit des Papiers nicht
genannt werdenwill, wird in der "New York Times" zitiert: "Seit dem Angriff auf die
schiitischeMoschee in Samarra im Februar stehen wir näher am Chaos als am Frieden."Als
Hauptgrund für die erhöhte Gefahrenlage wird die zunehmende Aktivität von Milizengenannt
und die ungenügenden Fähigkeiten irakischer Sicherheitskräfte.
EinSprecher des
Zentralkommandos verweigerte jeden Kommentar: "Wir äußern uns nicht zuGeheimpapieren."
Das Dokument mit den brisanten Daten wurde am 18. Oktoberfertiggestellt, drei Tage vor
einem Treffen Abizaids mit Pentagon-Chef DonaldRumsfeld.