behind_eyes schrieb:Ist es nicht eigentlich egal, ob man sich beleidigt fühlt oder nicht wenn es den Tatbestand der Beleidigung erfüllt?
Definitiv nicht. Der Kontext ist wichtig.
Wenn ich aus Versehen einen Radfahrer schneide und ihm dann ein "Arschloch" rausrutscht, würde ich mich zuallererst für meinen Fahrstil entschuldigen. Ich wäre fernab davon mich in einem Moment, in dem man sich vielleicht auch erschrocken hat, beleidigt zu fühlen. Geschweige denn Anzeige zu erstatten.
Anders liegt der Fall, wenn mich jemand auf der Straße grundlos diskriminierend beleidigt.
Als Politiker muss man ständig Entscheidungen treffen, die den einen mehr passen als dem anderen. Und da ist es mir lieber, wenn die Leute sich ein bisschen auf Facebook auskotzen als wenn sie anfangen Autos anzuzünden.
Und da muss man sich eben fragen, warum die Motivation so groß ist, gezielt nach beleidigenden Inhalten zu suchen, um diese zur Anzeige zu bringen und dann auch die Gerichte zu blockieren. Da gibt es Straftaten, wo ich den Fokus von Exekutive und Judikative lieber sehen würde.