Wasserbüffel schrieb:Das eine ist eben die politische Seite, das andere die Wirtschaftliche. Beides geht Hand in Hand. Das man durch Kleben keinen politischen Druck aufbaut, zumindest nicht so wie gewollt lernt man irgendwann bestimmt noch bei LG. Und wie gesagt, @shionoro gerade bei sowas arbeite an deinen Formulierungen. Und denk dran das politischer Aktivismus auch sehr schlecht sein kann.
Nein, meine Formulierung war vollkommen klar und ich stehe auch genau dazu, wie ich es gesagt habe und würde das auch genau so wiederholen. Weil ich damit recht habe.
Es ging um die politische Wende, an der hat keinen Anteil, dass jemand zufällig einen für die Klimakrise nützlichen Job hat.
Im Gegenteil ist es aber sogar kontraproduktiv, dauernd Aktivisten zu erzählen, sie sollen lieber Heiztechniker werden.
Denn die politische Wende ist notwendige Bedingung für die Bekämpfung der Klimakrise.
Wasserbüffel schrieb:Richtig. Und? Sie könnte immernoch. Man hat es ja noch nichtmal versucht.
Es gab aber wie gesagt solcherlei Proteste vor Ministerien (auch vor dem Kanzleramt). Und das hat normalerweise kaum jemandem (im vergleich z.b. zum Suppenwurf) interessiert. Darum macht es mehr Sinn, andere Protestformen zu nutzen.
Wasserbüffel schrieb:Woher man das wissen will, das solche Aktionen weniger bringen als Klebeaktionen gegen Menschen die keinem was getan haben sollte mal jemand erklären. Wie gesagt, es wurde ja nichtmal versucht.
Doch, es gab mehrere Aktionen vor Ministerien, vor dem Bundestag und so weiter. Und natürlich kann LG durchaus erkennen, welche der Aktionen welches Feedback bringen. Wo ist Engagement von der Bevölkerung und von Medien da, damit die Bewegung weiter wachsen kann? Wo gibt es vielleicht vereinzelt Artikel aber kaum jemanden interessiert es? Das kann man durchaus unterscheiden, wenn man Aufmerksamkeitsökonomie versteht.
Mit einem Suppenwurf stößt man eine riesige Debatte an bekommt zahllose Artikel, wird in Talkshows eingeladen und braucht für die Aktion nur drei Leute. Um an Ministerien zu kleben braucht man mehr Personen (zumindest um das halbwegs sinnvoll zu tun), man generiert weniger Aufmerksamkeit weil weniger Leute damit ein Problem und weil es niemanden interessiert bekommt man in MEdien auch weniger Möglichkeiten, seine eigentlichen Anliegen zu verbalisieren. Das lohnt sich nicht. Das ist eine ganz einfache Kosten/Nutzen Rechnung.
Wasserbüffel schrieb:Nun ich bin kein Protestforscher. Aber natürlich macht man sich Gedanken. Die Erfolge der LG sind wenn vorhanden mehr als zweifelhaft. Gefällter Baum, unnötige Staus, Vandalismus, die verunglimpfung von der Verfassung "salonfähig" zu machen, beschädigtes Feuerwehrfahrzeug und teure Sachbeschädigung. Hinzu kommt die Spaltung der Gesellschaft, dazu wurden hier schon Beiträge geteilt. Die LG ist Wasser auf die Mühlen der AfD(ja ich weiß das die aktuelle Stärke noch andere Gründe hat)
Dann hätte ich gerne mal gewusst wo LG mehr Leute mobilisiert als FFF.
Full of Fail, wenn bereits Toplisten geführt werden ist das bezeichnend.
Dann überzeugen die Spendengelder nicht wirklich. Rechnen wir jede Aktion mal nach und wie. Viel Spendengelder dabei rumkommen ist eigentlich ein Witz. Zumal man davon vermutlich nichtmal die entstandenen Straßenschäden bezahlen kann.
LG bringt nicht mehr Leute als FFF auf die Straße, aber es mobilisiert die Leute, die sie mobilisieren, wesentlich deutlicher. Menschen einmal alle paar MOnate auf eine Demo zu bekommen ist das eine. Menschen zu zivilen Ungehorsam zu bringen mit strafrechtlichen Konsequenzen ist das andere.
Dass LG so viele Menschen überhaupt auf die Straße bringen kann, und das regelmäßig, zeigt, dass sie sehr gut verstehen, wie sie die Menschen die offen für ihr Anliegen sind ansprechen.
Richtig ist: Es gibt überhaupt keine sinnvollen Messungen darüber, wie erfolgreich LG aktuell ist. Weil man dafür erstmal einen sinnvollen Versuchsaufbau bräuchte, in dem man das misst. Wir bewegen uns da noch in einer unerforschten Zone, in der man nur beurteilen kann, wie plausibel man den Wirkmechanismus des Protests findet.
Dazu muss man diesen Wirkmechanismus aber erstmal verstehen, möchte ich hinzufügen. Um das zu tun, muss man sich durchaus ein bisschen Mühe geben und sich einlesen in den theoretischen Überbau und auch in die Geschichte zivilen Ungehorsams allgemein.
Narrenschiffer schrieb:Ist das die Kernaktivität? 100k Euro in einem Monat ist ja kein Pappenstiel.
Nein, aber es ist ein Zeichen dafür, dass durchaus Support in der Bevölkerung da ist. Dass mittlerweile so viel Geld bezahlt wird, obwohl es sogar einzelne Behauptungen gab, dass man sich mit den Spenden strafbar machen könne, zeigt durchaus, dass es hier nicht nur um ein paar Verrückte geht.
Ganz normale Menschen aus der Bevölkerung finden das, was LG tut, richtig oder wenigstens verständlich im Hinblick auf die Klimakrise.
Das ist keine winzige Minderheit.