Proteste in Hong Kong
06.07.2020 um 10:15Anzeige
abberline schrieb:Welche Auswirkungen werden die aktuellen Ereignisse auf Taiwan haben, wenn China in Hongkong erfolgreich ist?Gute Frage. Umgekehrt, würde sich die VR China aus irgendwelchen Gründen in Hongkong nicht durchsetzen können, wäre das bestimmt ein Vorteil für die taiwanische Unabhängigkeitsbewegung. Taiwan hat allerdings gegenüber Hongkong das Privileg de facto eigenständig zu sein, d. h. die haben dort ohnehin Freiheiten, von denen die Hongkonger kaum zu träumen wagen. Sie müssen nur eben stets vorsichtig sein mit einer offiziellen Unabhängigkeitserklärung aufgrund der Angriffsdrohung aus Peking.
DerKlassiker schrieb am 06.07.2020:Eine Schwächung Pekings wäre jedenfalls gut für die Demokratie in Ostasien, womöglich auch darüber hinaus. Diese kann allerdings nicht allein durch die demokratischen Nationen in der Region herbeigeführt werden, sondern ausschließlich mit starker Unterstützung des Westens. Wenn man also Demokratie und Menschenrechte sowohl in der Region als auch weltweit stärken möchte, muss man die VRC mehr isolieren, anders geht das wohl nicht. Man bedenke, dass die rotchinesische Erfolgsgeschichte auch als Blaupause für Regime in aller Welt dienen kann, evtl. sogar in Europa.Schon etwas anmaßend ...
ribster schrieb:Wie schön das du ein Menschenverachtendes Regime wie das Chinesische unterstützt das Menschen in Konzentrationscamps steckt und den Menschen keine Freiheit gewährt du aber selbst in einem freien Demokratischen Land lebst wo du all dies machen kannst was den Menschen in China durch Repressionen verwehrt wird.Du hast keine Ahnung, wovon du sprichst.
Die Hong Konger wollen Demokratie sie wollen ihre Rechte wie die freie Meinungsäußerung verteidigen gegen das chinesische Terrorregime. Peking ist ganz sicher nicht der „Good Guy“ Peking ist ein widerliches verachtenswertes Regime nichts anderes.
yoyo schrieb:Tu dir einen Gefallen und bereise das Land, bevor du solche Behauptungen vom Stapel lässt.Stell dir nur mal vor ich habe 2015 beruflich 5,5 Monate in Xiamen gelebt und habe währenddessen auch das Land etwas bereist. Ein Land das seinen Bürgern alle Medien zensiert die nicht regimetreu sind das die freie Meinungsäußerung beschneidet das äußerst korrupt ist das sogar der hochgelobte Xi Jinping 2012 eine antikorruptions Kampagne in der eigenen Partei starten musste. Ja ich habe natürlich keine Ahnung. Im Gegensatz zu dir der sich ja anscheinend nur durch propaganda der CCP informiert, informiere ich mich durch viele verschiedene Quellen ob nun durch bekannte die in China leben oder verschiedene Medien.
ribster schrieb:Ansonsten musst du dir ganz klar die Frage stellen lassen warum lebst du den nicht in China wenn es da soviel besser ist ? Was hält dich hier ?Na vermutlich weil er eh nur trollt.. . Zumindest wirken die Aussagen arg lächerlich.
ribster schrieb:herrscht und man immer noch einen Mao anhimmelt der 18 Millionen Menschenleben auf dem Gewissen hat mit seinem Terror genauso tun.Ich hatte das große Glück, während meines Auslandsstudiums in GB in engeren Kontakt mir mehreren Chinesen zu kommen, die dort Deutsch und Englisch als Dolmetschersprache gelernt haben, da sie sich sehr für Geschichte interessiert haben und mich als Geschichtsstudenten angesprochen haben. Wir haben uns etliche Stunden sehr angeregt unterhalten, ihr Wissen über Deutschland war teilweise echt beeindruckend. Nur bei der jüngeren chinesischen Geschichte hat man sehr stark die staatliche Propaganda herausgehört. Nicht dass sie ihr Land übermäßig glorifiziert hätten, aber sie waren z.B. der Überzeugung, dass der Koreakrieg ein reiner Defensivkrieg des Nordens sowie Chinas gewesen wäre. Richtig ratlos waren sie dann, als wir auf Mao zu sprechen kamen. Sie wussten schon, dass er ein paar "Fehler" gemacht hat, selbst die KP räumt ein, dass er nicht perfekt war. Aber als ich ihnen dann ein paar Sachen erzählt habe - u.a. wie zynisch Mao mit dem Leben der Chinesen kalkuliert hat und sein Harem an Frauen - wollten sie mir erst nicht glauben. Ich habe ihnen danach ein paar Bücher empfohlen die sie anscheinen auch gelesen haben, denn bei unserem nächsten Treffen waren sie dann doch sehr ungehalten über die ganzen "Auslassungen" in der offiziellen chinesischen Geschichtsschreibung. Was wiederum zeigt wie wirkungsmächtig die Deutungshoheit über die Geschichte ist. Außerdem ist es eine Erinnerung daran, dass auch die Chinesen nicht unbedingt besser informiert sind.
yoyo schrieb:Auch wenn es die gehirngewaschenen Westler nicht verstehen, Peking ist der 'good guy' in dieser Angelegenheit, während die Demonstranten häufig von CIA, NED etc. finanzierte junge Leute sind, die ihre eigene chinesische Herkunft nicht leiden können.Genau. Wie der Aufstand vom 17. Juni. Laut den Aussagen der SED waren dass ja auch alles Arbeiter die sich von den Geheimdiensten des Westens haben aufstacheln lassen.
abberline schrieb:Ich kann nur indirekt berichten, halt aus Gesprächen mit Chinesen, demnach ist alles so lange entspannt, wie man gewisse Themen nicht anspricht. Das heisst, das T-Shirt einer Punk-oder Metalband ist überhaupt kein Problem, egal wie wüst. Ein T-Shirt mit Thematik Tibet hingegen kann für Ärger sorgen.Diese Efahrung deckt sich zu 100 % mit den Erfahrungen aus meiner Studienzeit. Wenn man einmal den Kontakt zur chinesischen Community aufgebaut hat, bekommt man interessante Einblicke und Lebensgeschichten zu hören. Lustigerweise (bzw. machmal auch traurigerweise) werden dabei auch so einige Klischees bestätigt. Aber sobald es politisch wird baut sich wieder eine Sperre auf und das Gespräch wird höflich beendet oder in eine andere Richtung verschoben.
yoyo schrieb:Die Leute in China tun dasselbe, was ich hier tue.Habe es bereist und kann guten Gewissens sagen, du redest Blech. Völlige Zensur, meinungsfreiheit hinter vorgehaltener Hand, usw.
Deine Vorstellung von China ist weltfremd. Tu dir einen Gefallen und bereise das Land, bevor du solche Behauptungen vom Stapel lässt.
Zarastro schrieb am 24.11.2020:Ich habe ihnen danach ein paar Bücher empfohlen die sie anscheinen auch gelesen haben, denn bei unserem nächsten Treffen waren sie dann doch sehr ungehalten über die ganzen "Auslassungen" in der offiziellen chinesischen Geschichtsschreibung. Was wiederum zeigt wie wirkungsmächtig die Deutungshoheit über die Geschichte ist. Außerdem ist es eine Erinnerung daran, dass auch die Chinesen nicht unbedingt besser informiert sind.Interessant.