Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

Star-Ocean schrieb:Das mit dem Betrag auf der Gehaltsabrechnung finde ich auch sehr gut. Die Menschen brauchen echt ein Gefühl dafür, was die einzelnen Leistungen kosten

Ich habe hier einen Entwurf gebastelt -> Basis war das aktuelle Deutschland Brutto (51.876€) -> Single Steuergruppe 1, ohne Kirchensteuer, 1,7%GKV Zusatzbeitrag:

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Quelle: ich :D

Cthulhus_call schrieb:eine Bekannte von mir hat Ärztehopping betrieben, sie hatte häufig rasende Kopfschmerzen und ihr Hausarzt hat ihr gesagt, es sei Migräne oder ihre Periode oder psychisch (sie litt an Depressionen). Ein anderer Arzt hat ihr dasselbe gesagt. Bis sich dann irgendeiner erbarmt hat und ein MRT gemacht hat...und siehe da, ein beschädigter Wirbel war die Ursache.

Sie wird weiterhin das machen dürfen - hast Du irgendwo in den Vorschlägen gelesen dass Ärztehopping nicht erlaubt ist?

Cthulhus_call schrieb:Ich finde ein Gesundheitssystem sollte dazu dienen, die Menschen gesund zu machen und gesund zu halten.

Und ein System was pleite ist hilft gar niemanden.

Cthulhus_call schrieb:Da wir hier mit Anekdoten arbeiten, eine Bekannte von mir hat Ärztehopping betrieben, sie hatte häufig rasende Kopfschmerzen und ihr Hausarzt hat ihr gesagt, es sei Migräne oder ihre Periode oder psychisch (sie litt an Depressionen). Ein anderer Arzt hat ihr dasselbe gesagt. Bis sich dann irgendeiner erbarmt hat und ein MRT gemacht hat...und siehe da, ein beschädigter Wirbel war die Ursache.

Es reicht schon wenn einem der Arzt unsympathisch ist, oder einfach nicht vom Fach ist und trotzdem eine Diagnose stellt. Mit einer Beule am Kopf kann man zum Orthpäden oder Hausarzt gehen. Tatsächlich auch möglich wäre: Mund-Kiefer-Gesichtschirurg (!)

Da können schon unterschiedliche Diagnosen herauskommen. Man kann hier auch mit gewissen Spielräumen arbeiten oder kreativ werden. Bei einer Zweitmeinung geht man zum Ursprungsartzt zurück und muss explizit nach einer Überweisung als Zweitmeinung verlangen, der Arzt wird dazu verpflichtet diese auszustellen. Das gibt ne hübsche Statistik die mehr über den Arzt aussagt, als jede 2-Sterne Bewertung bei Google.

@Abahatschi

Abahatschi schrieb:?

Du solltest deine eigenen Quellen mal sorgfältiger Lesen:

Am 9. November 2012 beschloss der Bundestag mit den Stimmen aller Fraktionen, die Praxisgebühr zum 1. Januar 2013 abzuschaffen.[30][31] Das Ziel der Praxisgebühr, die Zahl der Arztbesuche zu verringern und die Inanspruchnahme von Vertragsärzten zu strukturieren, sei nicht erreicht worden. Geringverdiener würden aber von notwendigen Arztbesuchen abgehalten. Die Praxisgebühr belaste einseitig die Patienten, die Zusatzeinnahmen seien gering und deckten nur knapp ein Prozent der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Praxisgebühr verursache dagegen unnütze Bürokratie.

Quelle: Wikipedia: Praxisgebühr#Abschaffung der Praxisgebühr

„Studien, die einen längeren Zeitraum betrachten, kommen zu dem Ergebnis, dass die Praxisgebühr die Inanspruchnahme von Ärzten ab 2005 nicht signifikant beziehungsweise nicht nachhaltig gegenüber dem Niveau vor 2004 gesenkt hat.“ Nachhaltig gestiegen ist hingegen der Bürokratieaufwand: Circa 200 Millionen Mal wurde die Praxisgebühr der Regierung zufolge im Jahr erhoben. Kosten für diesen bürokratischen Aufwand: 330 Millionen Euro.

Quelle:

https://www.aerzteblatt.de/archiv/132637/Praxisgebuehr-Das-Ende-eines-Irrtums

Abahatschi schrieb:hast Du irgendwo in den Vorschlägen gelesen dass Ärztehopping nicht erlaubt ist?

Klar, nur wird man dann finanziell bestraft, egal ob es notwendig ist oder nicht.

Abahatschi schrieb:Und ein System was pleite ist hilft gar niemanden.

Die GKV ist nicht pleite.

Von all deinen Vorschlägen ist nur ein einziger brauchbar, das mit dem Schließen schlechter Krankenkassen.

Cthulhus_call schrieb:Klar, nur wird man dann finanziell bestraft, egal ob es notwendig ist oder nicht.

Man wird auch finanziell bestraft wenn man gesund bleibt, man zahlt sogar wenn man nicht zum Arzt geht.

Cthulhus_call schrieb:Von all deinen Vorschlägen ist nur ein einziger brauchbar

Das ist mir schon klar, ja nichts ändern, die 1001 Gründe warum es nicht geht.
Wenn alles super ist, warum steigen die Beiträge???

Abahatschi schrieb:Ich habe hier einen Entwurf gebastelt -> Basis war das aktuelle Deutschland Brutto (51.876€) -> Single Steuergruppe 1, ohne Kirchensteuer, 1,7%GKV Zusatzbeitrag:

Das habe ich nicht ganz verstanden. Wo ist die GVK Abrechnung bzw. der Betrag was an Leistungen "verbraucht" wurde? oder ist die Tabelle ganz allgemein der hohe Steuerabzug hier visualisiert?

Berryl schrieb:Und den Rettungsdienst kannst auch gleich nochmals extra was draufhauen.
Mittlerweile nämlich sehr utopisch zu welchen Lapalien der gerufen wird.
Quelle dazu: Ehrenamtliche Mitarbeit als Sani.

Das sollte echt eine satte Gebühr on top geben, wenns kein absoluter Notfall war (lässt sich über Triage leicht ermitteln) alleine schon aus dem Grund, dass sich scheinbar das Gerücht rumspricht, man käme schneller dran wenn man mit dem RTW angefahren kommt, als wenn man zu Fuß in die Rettungsstelle reinspaziert.

@Star-Ocean
Man hat ein Bruttojahres Gehalt von 51.876 vereinbart.
Der AG muss aber die Summe von 61.868 insgesamt bezahlen (linke Spalte)...von dieser Summe werden zB die A(rbeit)G(eber) GKV Zuzahlung abgezogen -3429€ und der A(rbeit)N(ehmer)Beitrag -4227€ abgezogen.
GKV kriegt in diesem Fall somit 3429+4227=7656€ pro Jahr.
Es ist der Gesamtabzug was an Staat und staatlich/gesetzlichen Versicherungen geht.

Abahatschi schrieb:Man wird auch finanziell bestraft wenn man gesund bleibt, man zahlt sogar wenn man nicht zum Arzt geht.

Nennt sich Solidargemeinschaft, dafür wird einem geholfen wenn man krank wird. Das Prinzip einer Versicherung.

Abahatschi schrieb:Wenn alles super ist, warum steigen die Beiträge???

Weil auch Behandlungen teurer werden. PKV Beiträge steigen auch.

@Star-Ocean

In vielen Fällen haben Patienten keine Wahl, wenn sie endlich vernünftig behandelt werden wollen. GDas gilt überproportional oft bei Frauen.

https://link.springer.com/article/10.1007/s15006-021-9596-1
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/frauengesundheit-medizin-grafiken-100.html

Abahatschi schrieb:Das ist mir schon klar, ja nichts ändern, die 1001 Gründe warum es nicht geht.

Man kann schon was ändern, deine Änderungen sind aber für die Tonne. Hast du schonmal in der Branche gearbeitet?

Abahatschi schrieb:GKV kriegt in diesem Fall somit 3429+4227=7656€ pro Jahr.

Es ist tatsächlich absurd hoch für jemanden der gesund ist. Aber wenn man chronisch krank ist, ist man auf viele gesunde Zahler angewiesen. Alleine eine innovative Immuntherapie für nen Krebskranken kann mehr als 300.000€ im Jahr kosten. Nun ist nicht für jeden Pat. so eine teure Therapie erforderlich, aber man sieht die Relation wie viele Beitragszahler notwendig sind um einen Pat. zu finanzieren.

Die CAR-T-Zell-Therapie ist eine neue und teilweise hochwirksame Form der Immuntherapie gegen bestimmte Krebserkrankungen des Bluts und des Lymphsystems. Doch die aussichtsreiche Behandlung hat ihren Preis: Die Hersteller verlangen bis zu 320.000 Euro für die Produktion der Immunzellen für einen Patienten.

https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2020/dkfz-pm-20-40-CAR-T-Zell-Therapien-erhebliche-Kostenersparnis-moeglich.php

Cthulhus_call schrieb:In vielen Fällen haben Patienten keine Wahl, wenn sie endlich vernünftig behandelt werden wollen. GDas gilt überproportional oft bei Frauen.

Ich bin der Meinung das man heutzutage eh sehr viel mitdenken muss bei dem Wust an Papierkram/Befunden und immer kürzeren Zeit im Sprechzimmer. Der Weg zur Diagnose ist auch für den Arzt nicht leicht und die knappen Ressourcen machen es nicht besser. Ich bereite mich gut auf Arztbesuche vor. Ich setze mich nicht hin und sage "Ich weiß schon was ich habe", sondern lasse mich erstmal auf das Gespräch ein, aber ich bin schon ziemlich präzise im Formulieren von Beschwerden und stelle auch Rückfragen was sonst noch in Betracht käme. Aber ich glaube das führt jetzt zu weit vom Thema weg.

@Cthulhus_call
Ich erwarte einen vernünftigen Vorschlag gegen das unberechtigte Ärztehopping...auch gegen Arztbesuch als Hobby.

Cthulhus_call schrieb:Weil auch Behandlungen teurer werden. PKV Beiträge steigen auch.

Finde ich nicht valide. Die Anzahl der zahlenden Versicherten hat sich auch erhöht.

Cthulhus_call schrieb:Man kann schon was ändern, deine Änderungen sind aber für die Tonne.

Ich weiss., ich habe ja keine Ahnung. Siehe oben, ich erwarte deine Vorschläge.

Cthulhus_call schrieb:Hast du schonmal in der Branche gearbeitet?

Muss man das?

Star-Ocean schrieb:Es ist tatsächlich absurd hoch für jemanden der gesund ist.

Und das ist noch nicht das Maximum -> um die 9200€.

Star-Ocean schrieb:Aber wenn man chronisch krank ist, ist man auf viele gesunde Zahler angewiesen.

Natürlich, anders geht es nicht. Aber für mich ist das angebotene Niveau nicht akzeptabel, alleine das GKV Budget ist bei 310Mrd...und es nicht so dass das System insgesamt schuld ist, sonder auch die Patienten.

Abahatschi schrieb:Muss man das?

Ganz allgemein? Würde ich eher von abraten. Die bekloppteste Branche in der ich je gearbeitet habe. Aber es hilft ungemein wenn man sinnvolle Lösungsvorschläge erarbeiten will.

Abahatschi schrieb:Finde ich nicht valide. Die Anzahl der zahlenden Versicherten hat sich auch erhöht.

Ist aber so.

Abahatschi schrieb:Ich erwarte einen vernünftigen Vorschlag gegen das unberechtigte Ärztehopping...auch gegen Arztbesuch als Hobby.

Okay, erstmal sollte man überprüfen, ob es ein wirkliches Problem darstellt oder eine Randerscheinung ist, die aufgebauscht wird um Wutbürgern wieder was zum aufregen zu geben. Zweitens sind die Ursachen von Ärztehopping idR. eben nicht Bock auf Doktorspiele, sondern psychische Erkrankungen und Suchtkrankheit und nicht immer ist Ärztehopping dieses, manchmal ist eine Zweitmeinung durchaus legitim oder der behandelnde Arzt ist im Urlaub etc. und manchmal gehen vor allem todkranke Patienten häufig zu verschiedenen Ärzten, weil sie sich an die Hoffnung klammern, das sie vielleicht einer doch retten kann.

Sinnvoller ist es also Ärzte dahingehend zu schulen.

Cthulhus_call schrieb:sondern psychische Erkrankungen und Suchtkrankheit und nicht immer ist Ärztehopping dieses, manchmal ist eine Zweitmeinung durchaus legitim oder der behandelnde Arzt ist im Urlaub etc. und manchmal gehen vor allem todkranke Patienten häufig zu verschiedenen Ärzten, weil sie sich an die Hoffnung klammern, das sie vielleicht einer doch retten kann.

Ich glaube alle benannten Gründe sind Randphänomene. In den meisten Fällen wird es meinem Gefühl nach wie bei deiner Bekannten sein. Man sucht einfach nach einem Arzt der die richtige Diagnose stellt und die Ursache beseitigt und nicht an Symptomen rumdoktort. Kopfschmerzen sind das klassischte aller Beispiele. Nicht immer braucht man ein MRT aber ein Arzt der einfach mal danach fragt wie viel denn so am Tag getrunken wird, ist oftmals besser als jemand der Paracetamol und "weniger Stress" verordnet.

@Star-Ocean

Der Punkt habe ich unter legitimer Zweitmeinung verbucht. Richtiges Ärztehopping, ist sehr selten und in den seltensten Fällen ist dieses missbräuchlich, sondern erfolgt aus benannten Gründen.

Cthulhus_call schrieb:Richtiges Ärztehopping, ist sehr selten und in den seltensten Fällen ist dieses missbräuchlich, sondern erfolgt aus benannten Gründen.

Rund eine Milliarde Mal pro Jahr treffen Ärzte und Patienten in Deutschland aufeinander. Krankenkassen, Ärzteverbände und Politiker sind sich darin einig, dass viele davon unnötig seien -

Quelle: https://www.focus.de/finanzen/news/zu-viele-untersuchungen-bonus-oder-selbstbeteiligung-wie-wir-vom-arztbesuch-abgehalten-werden-sollen_id_259939927.html

Ist das ein übler Joke? Jeder geht im Schnitt 11,9 mal zum Arzt? Ja, klar, Ärtztehopping und Besuch als Hobby sind nur Randerscheinungen, glaube ich sofort.

@Abahatschi

Laut deiner Quelle sind es zum einen 9,6 mal und ja, wir haben eine alternde Gesellschaft, viele chronisch Kranke etc. Das wird auch alles in der Quelle genannt und ist weder Hobby noch Ärztehopping. Und wie gesagt, das reale Phänomen hat in meinem vorherigen Beitrag genannte Ursachen.

Deswegen ist auch so schwierig mit unqualifizierten Menschen wie dir( das ist nicht despektierlich gemeint) darüber dazu diskutieren.

Cthulhus_call schrieb:Deswegen ist auch so schwierig mit unqualifizierten Menschen wie dir( das ist nicht despektierlich gemeint) darüber dazu diskutieren.

Demzufolge sind diese auch so blöd wie ich :D :

Abahatschi schrieb:Krankenkassen, Ärzteverbände und Politiker sind sich darin einig, dass viele davon unnötig seien -

(aus meinem Link)

Tja, gut dass wir Dich haben!

@Abahatschi

Du solltest deine Quellen sorgfältiger lesen:

Außerdem ist unsere Gesellschaft im Schnitt älter als in anderen Ländern und ältere Menschen gehen naturgemäß nun einmal häufiger zum Arzt.

Die gesamte Bevölkerung hat zu viele Arztkontakte, auch chronisch Erkrankte. Es findet eine unkoordinierte Inanspruchnahme statt.

Zudem schätzt er, dass Fachärzte chronisch Kranke zu oft einbestellen, weil sie dafür quartalsweise vergütet werden.

Quelle: Deine Quelle

Da steht nichts von Hobby. Häufiger Arztkontakt ist halt nicht automatisch Arzthopping.
Das du halt nicht in der Lage bist dazu ne differenzierte Debatte zu führen, sondern halt nur trollst ist halt nicht hilfreich.

Toxid schrieb:Die Gebühr war halt zu gering, deswegen wurde der gewünschte Effekt verfehlt. Eventuelle höhere Gebühren müssten dann natürlich auch erst auf den Prüfstand.

Wenn du die Gebühren höher ansiedelst wird jemand der arm ist, schlicht nicht zum Arzt gehen können, obwohl er krank ist.

Um die Versorgung effizienter zu gestalten, wären zum Beispiel ein Einsatz von Videocalls denkbar, wenn sich eine Sache so nicht lösen lässt kann man den Patienten immer noch einbestellen. Auch eine verbesserte Gesundheitsprävention wäre hilfreich, inklusive gesundheitliches Grundwissen. Das würde zum Beispiel helfen, das viele Menschen erst gar nicht krank werden oder sich an den falschen Facharzt wenden.